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Präsent im Netz der Netze

Webhosting-Pakete – Der Firmenauftritt im Internet ist wichtiger als je zuvor. Hier holen sich Kunden oder Geschäftspartner den ersten Eindruck. Dass auch mittelständische Unternehmen mit einem günstigen Webhosting-Paket glücklich werden, zeigt unser Test.

Autor: Redaktion connect-professional • 7.9.2007 • ca. 11:40 Min

Egal welche Studie, das Ergebnis ist immer das gleiche: Die Zahl der Domains und der Webangebote nimmt stetig zu. Kein Unternehmen kann es sich noch leisten, auf die Präsenz im Web zu verzichten. Die Konkurrenz unter den Anbietern von Webhosting-Diensten ist groß. Dementsprechend bekommt König Kunde mittlerweile eine Menge für 120 Euro im Jahr. Die Anbieter überschlagen sich bei der Funktionsvielfalt und lassen Zahlen sprechen. Ein paar Hundert Postfächer anlegen zu können, ist selbst bei Einsteigerpaketen die Regel. SLAs oder garantierte Mindestbandbreite sind bereits für kleine Geldbeutel erschwinglich.

Die Entscheidung für einen Anbieter fällt bei Hunderten in Deutschland agierenden Webhostern nicht leicht. Einige überregionale Groß-Hoster drücken die Preise immer weiter und geben den Vorteil der sinkenden Kosten für Massenspeichersysteme und Bandbreite an den Kunden weiter. Dazu kommen viele kleinere Anbieter, die das Webhosting-Geschäft nebenbei – meist als Reseller – betreiben. Es ist eine gute Idee, die Angebote zu vergleichen, denn bei weitgehend gleichen Angeboten sind die Details umso wichtiger.

Die Real-World Labs haben einige bundesweit agierende Webhoster gebeten, ein Paket zur Verfügung zu stellen, das an Web-Einsteiger gerichtet ist. Die Unternehmensgröße und Mitarbeiterzahl spielt dabei – unüblich für Network Computing – keine Rolle. Schließlich kommt es bei einer Webpräsenz darauf an, das Unternehmen nach außen zu repräsentieren. Je nach den Schwerpunkten der Firma können schon ein paar statische Webseiten reichen. Andere benötigen ein Content-Management-System (CMS), damit die administrativen Einstellungen vor dem Inhaltelieferanten verborgen bleiben.

Vier Webhoster haben den Real-World Labs recht ähnliche Pakete zum Testen überlassen: 1blu, Hetzner, Host Europe und Strato. 1&1 und Server4you haben nicht auf unser Anschreiben reagiert. Die teilnehmenden Webhoster unterscheiden ihr Angebot nicht zwischen Privatkunden und Unternehmen, sondern zwischen Einsteiger und Profi. Obwohl Network Computing explizit ein Einsteigerpaket verlangte, bekamen wir von allen eine Profivariante – eine gute Entscheidung der Webhoster, wie sich im Laufe des Tests herausstellte.

Am schnellsten reagiert hat auf unsere Anfrage (natürlich an einem Freitag) Host Europe. Keine 3 Stunden nach der ersten Kontaktaufnahme via Telefon konnten wir uns bereits bei unserem »WebPack L 2.0« anmelden. 1blu (PerformancePack L) und Hetzner (SH 500) sandten die Zugangsdaten nach dem Wochenende. Strato benötigte noch einen Tag länger für die Freischaltung von »Premium S«, kam aber als einziger Teilnehmer unserer Anforderung nach einem einfachen Shop-System nach.

Die Web-Verwaltung des Pakets vermittelt den ersten Eindruck. Ist sie übersichtlich, und sieht sie in jedem Web-Browser gleich aus? Hier geben sich die Webhoster keine Blöße. Die Webschnittstellen sind durchweg übersichtlich aufgebaut. Verweise auf FAQs und Glossar klären die wichtigsten Einsteigerfragen. Versorgt der Provider den Kunden mit einem Homepage-Programm oder anderer Zusatz-Software, lässt sich die Dokumentation von der Verwaltungsseite herunterladen. Zudem kann eine E-Mail an den Support aus der Verwaltungsschnittsteller heraus gesendet werden.

Einstieg möglichst einfach
Der Weg zur Website muss für einen Einsteiger so leicht wie möglich sein. Umfangreiche Websites bewerkstelligen nur die wenigsten Kunden aus dem Stand. Für den Anfang reicht es, ein paar Seiten online zu stellen, die Besuchern die Kernkompetenzen des Unternehmens nahe bringen, Kontaktdaten enthalten und eventuell über Vergangenheit und Zukunft der Firma aufklären.

Die ersten Seiten lassen sich im Büro fabrizieren und dann per FTP auf den Webspace übertragen. Manche Hoster offerieren ein Homepage-Programm, in dem sich der User die ersten Seiten nach einer Art Baukastensystem zusammenklickt. Im Testfeld liefern nur Host Europe und Strato solche Homepage-Programme. Bei Host Europe lässt sich nur eine einzige Seite anlegen, die so genannte Visitenkarte. Eine Seite ist zwar wenig, aber darauf passen schon einmal die wichtigsten Daten: Firmenname, Kontaktdaten und der Hinweis an Besucher, dass das Internet bald ein neues Mitglied hat.

Besser macht es Strato mit »LivePages«. In dieser einfach zu bedienenden Point-und-Klick-Software lassen sich 25 Seiten anlegen. Ein Assistent führt den User durch die Erstellung. Style-Sheets sorgen dafür, dass die Seiten ein einheitliches Layout bekommen. Wer ein bisschen Erfahrung im Webseiten-Design besitzt und die Inhalte bereits vor sich liegen hat, sollte mit Live-Pages innerhalb von zwei Tagen bereits ein ansehnliches Ergebnis erzielen. Wer mit 25 Seiten nicht auskommt, kann bei Strato gegen 10 Euro Aufpreis auf unbegrenzte Seitenzahl umstellen.

1blu und Hetzner lassen Homepage-Baukästen links liegen und liefern dem Kunden gleich ein vollwertiges CMS. Bei 1blu kann der Kunde zwischen den beiden Open-Source-Programmen »Joomla« und »Typo3« wählen. Hetzner setzt ganz auf das professionelle Typo3. Vorteil ist dabei, dass sich mit diesen CMS auch umfangreiche Sites mit Hunderten oder Tausenden von Seiten komfortabel verwalten lassen. Allerdings sollte der Kunde dann schon einen Fachmann mit der Pflege der Seiten beauftragen, denn die CMS sind auf Grund der Funktionsvielfalt nicht so intuitiv zu bedienen wie die Online-Baukästen.

Kurze Vertragslaufzeit bevorzugt
Einsteiger müssen die Webhosting-Angebote zwangsweise in der Praxis vergleichen. Abseits von Hunderten Postfächern oder 50 GByte Inklusive-Traffic gibt es Unterschiede, die unter Umständen viel zählen, beispielsweise Online-Backup oder Rund-um-die-Uhr-Support. Die Webhoster schließen daher Verträge ab, die Mindestlaufzeiten zwischen einem und drei Monaten vorsehen – genug, um ein interessantes Angebot ausführlich zu testen, und nicht zu viel, als dass es ein gähnendes Loch in das Jahresbudget schlüge.

Hetzner und Host Europe verhalten sich sehr kundenfreundlich und binden den Auftraggeber nur einen Monat. Wer sich für 1blu oder Strato entscheidet, muss mindestens drei Monate bleiben. Die Kündigungsfrist beträgt bei jedem Angebot einen Monat. Host Europe erlaubt es zudem, online zu kündigen.

Der technische Support lässt sich nicht nur per E-Mail, sondern bei allen Anbietern auch per Telefon erreichen. Bei Host Europe und 1blu sind die Hotlines an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr im Einsatz. Bei Host Europe gehört eine kostenlose 0800-Rufnummer zum Komfort, während die Support-Mitarbeiter von 1blu und Hetzner immerhin zum Ortstarif erreichbar sind. Die Hotlines von Hetzner und Strato helfen von Montag bis Samstag bis 22.45 Uhr respektive 20 Uhr bei Problemen. Am Sonntag stehen bei beiden die Telefone still. Strato hat 24/7-Support für 10 Euro Aufpreis im Programm.

Basispakte für Einsteiger
Die Tabellen der Webhoster, in denen sie Funktionen und Dienste auflisten, sind lang. Maximal 300 E-Mail-Konten anlegen zu dürfen ist dabei keine Seltenheit. Weniger als 50 MByte Speicherplatz pro Konto allerdings auch nicht. Zu jedem Paket gehört mindestens eine Domain. Eine Ausnahme macht hier nur Host Europe, bei der die Domain separat geordert werden muss. Der Kunde kann jedoch mindestens 100 Subdomains anlegen, was bei der Organisation der Website hilft.

Interessant sind die Verhältnisse von Webspace und Transfervolumen. Hier sind große Unterschiede sichtbar. Zwar räumen bis auf Host Europe alle Anbieter 2 GByte Webspace für den Kunden frei. Aber nur Strato liefert das Rundum-sorglos-Paket und setzt kein Limit für den Traffic – ideal, wenn Software zum Download angeboten werden soll. Host Europe spendiert mit 100 GByte reichlich Inklusiv-Traffic, der für den relativ kleinen Webspace von 750 MByte angemessen ist. Bei 1blu kann der Kunde lediglich 50 GByte verbrauchen. Hetzner gewährt sogar nur 20 GByte. Allerdings sollten die ein bisschen knapp bemessenen Gratis-Transfervolumina von Hetzner und 1blu für einen kleinen Webauftritt ohne schwergewichtige Downloads ausreichend sein. Bei Bedarf lässt sich der Inklusive-Traffic ohnehin unbürokratisch aufstocken.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn der inbegriffene Datentransfer an die Grenze stößt. Teilweise langen die Provider kräftig zu, um sich zu viel übertragene Bytes bezahlen zu lassen. Hetzner verlangt satte 2,90 Euro pro GByte. Bei Host Europe sind lediglich 19 Cent für ein angefangenes GByte zu bezahlen.

Das beste E-Mail-Angebot im Testfeld macht Strato. Maximal 500 Konten lassen sich anlegen, wobei das Quota mit 1 GByte pro Mailbox großzügig ausfällt. Schlusslicht ist Host Europe, die lediglich 3 GByte Mailspace für 75 Konten vorsieht, was auf 40 MByte pro Konto hinausläuft. Allerdings gibt es kein Limit für eine Mailbox, so dass theoretisch ein Konto den gesamten Mailspace belegen kann.

Details entscheiden
Wenn Webspace und Transfervolumen dem Kunden zusagen, geht es an die Einzelheiten. Hier gibt es zum Teil interessante Unterschiede. Manches Feature war in der Preiskategorie bis 240 Euro im Jahr bis vor kurzem nicht denkbar. Der massive Preisverfall bei Massenspeichern und Bandbreite haben Leistungen wie die garantierte Datenrate erst möglich gemacht.

Als einziger Anbieter garantiert 1blu Kunden der Performance-Pakete mindestens 10 MBit/s, die sich zudem auf 15 und 20 MBit/s anheben lassen. Wenn die Website vorwiegend auf Adobe-Flash aufbaut oder viele Multimedia-Inhalte präsentiert, kann die zugesicherte Mindestbandbreite einige graue Haare sparen.

Strato hingegen lockt mit einem umfangreichen Software-Paket für den Windows-PC des Website-Entwicklers. Gratis bekommt der Kunde die Web-Authoring-Suite »Adobe GoLive CS2«. Für die Bildbearbeitung ist »Adobe Photoshop Elements 5.0« dabei. Mit »Magix Video Deluxe 2007« bereitet der Entwickler Videofilme für das Web auf.

Gut gefällt, dass 1blu und Strato den Zugriff über das »WebDAV«-Protokoll erlauben. So kann der Website-Entwickler die Projekt-Daten bequem in das Dateisystem der Workstation integrieren.

Software spart sich Hetzner komplett. Dafür setzt der Provider vorwiegend auf die Sicherung der E-Mail-Kommunikation. Nur Hetzner bietet den Kunden die Wahl bei der Authentifizierung zwischen SMTP-Auth und POP-before-SMTP. Alle anderen setzen auf die Absicherung via SSL/TLS, was sich auch auf den Schutz des Webmail-Frontends auswirkt – ein Service, auf den kein Anbieter verzichtet.

CMS darf nicht fehlen
Ist ein Mitarbeiter Administrator und Web-Programmierer gleichzeitig, bleiben Account-Daten in einer Hand. Dies ist jedoch nur selten der Fall. Der Firmen-Administrator kümmert sich um die vertraglichen Angelegenheiten und regelt die E-Mail-Konten. Den Inhalt der Webseiten steuern nicht selten externe Mitarbeiter bei. Diese sollen aber nicht in den Vertragsdaten schnüffeln oder sonstige nicht zu Ihrer Aufgabe gehörenden Dinge sehen können. Die Lösung: Über ein Content-Management-System (CMS) bekommt der Inhaltelieferant einen eigenen Account. Der Web-Entwickler benötigt zudem mindestens einen FTP-Account, um die Projektdateien auf den Webspace zu übertragen. Die Accounts sollten vom Admin-Konto verschieden sein, damit eine gewisse Sicherheit zu erzielen ist.

Genügend FTP-Accounts erlauben alle Webhoster. Das kleinste Kontingent mit maximal sechs Zugängen liefert Hetzner. Vorbildlich dabei: der verschlüsselte Datentransfer via FTP-over-SSL (FTPS), den auch das Strato-Angebot enthält. Host Europe und Strato spendieren jeweils 15 Accounts. Nur 1blu limitiert die FTP-Zugänge nicht.

Als CMS kommt bei 1blu und Hetzner standardmäßig Typo3 zum Zug. Es ist bereits installiert, so dass der Webspace-Mieter keinen weiteren Aufwand treiben muss. Das professionelle Content-Management-System eignet sich perfekt für Kunden, die die Entwicklung der

Site an externe Dienstsleister auslagern. Accounts lassen sich delegieren und bei den Rechten beschränken, was die Basissicherheit erhöht. Allerdings kommt auf den Administrator auch größerer Verwaltungsaufwand zu. Host Europe und Strato geben dem Kunden in das Angebot integrierte Website-Tools an die Hand. Zudem lässt sich beispielsweise Typo3 per SSH übertragen und installieren.

Datenbanken, Skripte & Co.
In puncto Datenbanken gleichen einander die Anbieter im Testfeld weitgehend. »MySQL« in den Versionen 4 gehört bei allen Paketen dazu. Lediglich beim SH-500-Angebot von Hetzner muss sich der Kunde zwischen »MySQL« und »PostgreSQL« für die einzige dazugehörige Datenbank entscheiden. 1blu gestattet 20 Datenbanken (»MySQL« 4/5), bei Strato dürfen sechs »MySQLs« Version 4 oder 5 parallel laufen, und Host Europe erlaubt zwei »MySQL«-4-Datenbanken.

Nicht unwichtig für den Webauftritt sind Skripte, die Anwendungen bereitstellen, wie beispielsweise ein Mail-Formular oder die Integration einer Suchmaschine. Solche Skripte lassen sich leicht anpassen und sind somit schnell einsatzbereit. Strato setzt hier Maßstäbe: 555 PHP-Skripte bekommt der Kunde gemeinsam mit dem Software-Paket zugeschickt. Online warten diverse CGI-Skripte darauf, mit einem Mausklick in die Website aufgenommen zu werden.

1blu setzt auf eine kleinere Auswahl, die aber nicht minder interessant ist. Per Mausklick lassen sich Fotogalerien mit »Minishowcase« anfertigen oder eine FAQ auf Basis von »phpMyFAQ« aufbauen. Bei Host Europe gibt es nur wenige Skripte, dafür von jedem etwas. Per »Wordpress« lässt sich ein Blog integrieren, oder der Kunde setzt einen E-Mail-Newsletter mit dem entsprechenden Skript auf. Zudem bekommt der Anwender einen kleinen Web-Shop. Den gibt es auch bei Strato, allerdings nur gegen Aufpreis.

Backup, aber sicher
Wenn einmal alles schief geht, ist ein Backup immer hilfreich. In der Regel können Kunden die Datensicherung nicht selbst anstoßen. Der Provider lässt das Backup einmal in 24 Stunden laufen – und fertig.

Anders bei Strato und Host Europe. Hier kann der Administrator nicht nur jederzeit eine Datensicherung anlegen. Es lassen sich auch mehrere Backups verwalten und somit auf Änderungen zurückgreifen, die bereits Wochen her sind. Host Europe geht sogar soweit, dass einzelne Mail-Boxen zu sichern und wiederzuherstellen sind. Absolut vorbildlich.

Bei Hetzner und 1blu lässt sich weder ein Backup anlegen, noch ist der Zugriff auf das automatisch durchgeführte Backup möglich. Beide Anbieter sichern die Datenbanken sowie die Benutzereinstellungen. Webseiten und E-Mails verschwinden bei einem Hardware-Ausfall beim Provider auf Nimmerwiedersehen.

Fazit
Der Test verlief durchgehend problemlos. Software ließ sich installieren, Datenbanken anlegen und Postfächer konfigurieren. Zugriffsschwierigkeiten mit den Client-Webbrowsern traten zu keiner Zeit auf.

Insgesamt offerieren die Webhoster durchgehend gute bis sehr gute Leistungen. Die Weboberflächen zur Verwaltung sind alle übersichtlich und warten mit Komfort auf. Weitere Dienste, Domains oder Postfächer kann der Kunde online ordern. Die Support-Hotlines helfen bei technischen Fragen gern weiter und sind dank 0800-Nummern oder Ortstarif kein solches finanzielles Ärgernis wie bei den Internet-Providern.

Dass Strato den Test für sich entscheiden konnte, liegt vorwiegend an dem stimmigen Gesamtpaket. Das unbegrenzte Transfervolumen nimmt den Druck vom Webmaster. Das E-Mail-Kontingent ist mit 1 GByte pro Konto ein wenig knapp, im Vergleich zu den anderen Teilnehmern jedoch großzügig. Die Gratis-Software ist üppig und professionell, so dass hier keine Wünsche offen bleiben. Der Support ist kostenlos per Telefon erreichbar, was enorm wichtig für Einsteiger ist. Dass sich mit Live-Pages schnell eine rudimentäre, aber trotzdem ansehnliche Webseite ins Internet stellen lässt, ist ein weiterer Pluspunkt. Allerdings kostet das Paket Premium S doppelt so viel wie das weitgehend vergleichbare Angebot von 1blu.

1blu sichert eine Mindestbandbreite von 10 MBit/s zu, was im Testfeld einzigartig ist. Zudem scheinen uns die Anwendungen wie Typo3 und die Skripte sehr passend für den Webauftritt eines Unternehmens. Allerdings dürften die Verhältnisse Webspace zu Transfervolumen (2 GB / 50 GB) und vor allem Mail-Konten und Mailspace (1000 / 50 GB) manchen Kunden abschrecken.

Host Europe punktet mit einem stimmigen Verhältnis von Webspace zu Traffic (1:133). Weitere Pluspunkte gibt es für die kostenlose Rufnummer für 24x7-Support und die kurze Mindest-Vertragslaufzeit von einem Monat. Bei den E-Mail-Konten patzt der Hoster allerdings. Nur 40 MByte pro Mailbox bei insgesamt 3 GByte Speicher eignen sich gerade einmal für eine Mini-Firma. Schwach ist außerdem, dass der Virenschutz nur für fünf Postfächer gilt. Und wozu benötigt ein Webspace-Kunde eine Festplatten-Imaging-Software?

Hetzner steht zwar am Schluss unserer Wertung. Das entspricht jedoch keinesfalls dem letzten Platz. Der Hoster lockt mit kurzer Vertragslaufzeit und dem kompletten Sicherheitspaket für E-Mail. Zudem lässt sich mit Typo3 ein mächtiges CMS auf Mausklick installieren. Was uns nicht gefällt, sind die mageren 20 GByte Inklusiv-Traffic und dass die Mail-Konten auf 50 Stück limitiert sind. Für den gleichen Monatspreis bekommt der Kunde bei Host Europe deutlich mehr.

Der Test zeigt, dass die Unterschiede im Detail liegen. Eine zugesicherte Mindestbandbreite ist toll. Besteht die Website nur aus ein paar Seiten, benötigt der Kunde das Feature genauso wenig wie einen Shop, wenn er sein Geld mit Dienstleistungen verdient. Manchmal dürfte auch das Verhältnis von Frei-Traffic und Webspace nicht hinkommen. Häufiger ist das Verhältnis von Mailspace und Postfächern nicht stimmig. Allerdings dürften die meisten Kunden E-Mails per Catch-all-Funktion an den eigenen Mail-Server weiterleiten, was den Platz pro Konto wieder relativiert.

Die moderaten Mindestvertragslaufzeiten von einem bis drei Monaten sollten genutzt werden, um die ersten Schritte zu machen. Der Kunde muss nicht nach dem perfekten Webhoster suchen. Eine Website entsteht nicht an einem Tag. Sie wächst vielmehr mit der Zeit. Es ist vor allem Wert auf Funktionen zu legen, die unbedingt gebraucht werden. Welche zusätzlichen Features, Software oder Skripte benötigt werden, wird erst nach Wochen oder gar Monaten auffallen. Fehlt etwas, kann der Kunde dank Online-KK-Antrag mit seiner Domain unbürokratisch zum nächsten Hoster weiterziehen. Fällig werden nur die einmalig zu bezahlenden Kosten für die Einrichtung des Webspace.

jr@networkcomputing.de