Preisanstieg im Speichermarkt gestoppt

6. Mai 2004, 0:00 Uhr |

Preisanstieg im Speichermarkt gestoppt. Dunkle Schatten trüben die zuletzt heile Welt der Speicheranbieter. Während die Verantwortlichen mit weiteren Preisaufschlägen kalkulierten, setzten Einkäufer auf fallende Kurse. Angesichts schwacher Nachfrage sinken die HEKs nun wieder.

Preisanstieg im Speichermarkt gestoppt

Der Preisanstieg im Speichermarkt ist vorerst gestoppt. Zwischen der KW 12 und KW 15 wurden DDR-RAM-Bausteine um 33 Prozent teurer. In der KW 16 kam nun die Wende. »Momentan zeigen die Preise für DDR-Chips einen leichten Abwärtstrend«, erklärt George E. Linardatos, Office Manager bei Transcend. »Die Modul-Einkäufer in Deutschland waren in den vergangenen zwei bis drei Wochen ein wenig zurückhaltend, weil sie auf sinkende Einkaufspreise gesetzt haben.«

Als typische Monatsend-Situation bezeichnet Michael Thielers, Product Manager Components bei Actebis Peacock, die Lage im Speichermarkt: »Die Hersteller hatten am Monatsanfang noch befürchtet, nicht genügend Ware liefern zu können, was zu steigenden Preisen geführt hat. Sinkende Nachfrage und eine gute Verfügbarkeit haben letztendlich zu den sinkenden Preisen geführt.«

»Grundsätzlich ist der Preisverfall nicht wirklich nachvollziehbar, da von den großen Chip-Herstellern nicht genügend Ware verfügbar ist«, wundert sich Edmund Dägele, Geschäftsführer von Memorysolution. »Für den Fachhandel gilt: Die Preise werden kurzfristig noch weiter sinken, deshalb nur Ware einkaufen, die auch benötigt wird. Kein Lager aufbauen, da ansonsten Verluste drohen. Mittelfristig werden sich die Preise aber wieder stabilisieren.« Auch Actebis-Peacock-Manager Thielers erwartet, dass der Abwärtstrend nicht lange anhält und sich die Preise auf einem stabilen Niveau einpendeln.

»In der ersten Juniwoche findet die Computex in Taipei statt ? es ist durchaus möglich, dass vor, während oder nach dieser Messe Preisturbulenzen auftreten«, gibt Transcend-Manager Linardatos zu bedenken.

DDR400-Module der Klasse Major/Original mit 256 bzw. 512 MByte können Fachhändler ab circa 40 und 77 Euro beziehen. OEM-Ware ist im Schnitt rund sechs bis zehn Euro günstiger. Zwischen der KW 15 und KW 18 ist der HEK für DDR400-RAMs um zehn Prozent gesunken. DDR333-Bausteine wurden zwischen sechs und neun Prozent günstiger.

DDR266-Bausteine sind vom neuerlichen Preisverfall nicht betroffen. Nur 512-MByte-Module wurden etwas billiger, 256er dagegen sogar teurer. Dieser Speichertyp wird nur noch in kleinen Stückzahlen hergestellt und vor allem zum Nachrüsten oder im Ersatzgeschäft eingesetzt. Daher sind Kunden mehr oder weniger gezwungen, etwas mehr zu bezahlen.

Im Evaluierungsstadium befinden sich die ersten DDR2-Module ? die neue Speichergeneration in spe. Die entsprechenden Mainboards werden aber voraussichtlich erst Ende Juni verfügbar sein. Keine Engpässe gibt es bei NAND-Flash-Chips zu beklagen. »Die Verfügbarkeit ist relativ gut«, meint Linardatos. »Die enorme Nachfrage nach »digitalen Filmen« vor der Urlaubssaison kann der Fachhandel also befriedigen.«


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