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Premiere im Abseits

Premiere im Abseits: Dem Pay-TV-Sender Premiere steht möglicherweise eine Kündigungswelle bevor. Nur ein geringer Anteil der Kunden wird nach dem Verlust der Übertragungsrechte, die Bundesliga via Internet empfangen können.

Autor:Joachim Gartz • 7.6.2006 • ca. 0:50 Min

Premiere im Abseits

Per einstweiliger Verfügung hat der neue Rechtinhaber Arena durchgesetzt, dass Premiere künftig bei jeder Form von Werbung darauf hinweisen muss, dass die Bundesliage-Spiele der nächsten Spielzeit nur noch für Abonnenten mit VDSL- oder ADSL-Anschluss empfangbar sind.

Die in der bisherigen Werbung suggerierte Hoffnung von Premiere-Chef Georg Kofler, mithilfe der Telekom die Bundesliga nicht nur via DSL, sondern auch über Kabel und Satellit verbreiten zu können, wird sich offenbar nicht erfüllen. Nur ein kleiner Anteil der Premiere-Kundschaft wird die Bundesliga via IP-TV empfangen, der Rest »schaut in die Röhre«. Premiere muss sich also dringend etwas einfallen lassen, um seine Kunden weiter bei der Stange zu halten. Für die Fachhandelspartner von Premiere dürfte es nun noch schwieriger werden, Premiere-Abos an den Mann zu bringen.

Jürgen Haupt, Geschäftsführer von Heimkino & Sound in Oberhausen, erklärt gegenüber CRN, dass es für ihn ohnehin keinen Sinn mache, Premiere-Abos zu verkaufen, da der Aufwand im Verhältnis zur Provision einfach zu hoch sei. Nicht nur der Verkaufsaufwand, sondern auch der Betreuungsaufwand während der Laufzeit des Abos sei immens, da kein Kunde eine Hotline anrufen wolle, wenn er mit dem Fachhändler einen persönlichen Ansprechpartner besitze.