Reseller wollen keine Dell-Rechner
Anders als in den USA will die Mehrzahl der deutschen Systemhäuser und ITK-Reseller keine Notebooks und PCs von Dell in ihr Portfolio aufnehmen, wenn der Direktanbieter, wie geplant, eine Channelstrategie auflegt. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Compris.

In Deutschland steht der Channel Dells Plänen, künftig auch indirekt zu verkaufen, offensichtlich skeptisch gegenüber. Das ergab eine Stimmungs-Umfrage des Ludwigsburger Marktforschungsinstituts Compris unter 132 potenziellen Partnern, vorwiegend mittelständischen Systemhäusern und ITK-Resellern. Danach zieht nur ein Viertel der Befragten in Betracht, Notebooks oder PCs von Dell in das Sortiment aufzunehmen. Ein knappes Drittel, 29 Prozent, ist noch unentschlossen. Für fast die Hälfte der Befragten kommt eine Zusammenarbeit gar nicht in Frage.
Damit zeigt sich der deutsche Channel wesentlich skeptischer gegenüber den Plänen des Direktvermarkters als die US-Händler. Eine Studie der amerikanischen »CMP Channel Group« (CRN berichtete ) hatte vor kurzem gezeigt, dass Dells Channel-Avancen durchaus negative Auswirkungen für die Konkurrenten HP und Toshiba erwarten ließen. Für die Studie wurden rund 150 Lösungsanbieter zur neuen Dell-Strategie befragt. Ein Viertel der Befragten ging davon aus, dass der Strategiewechsel der Texaner das Verhältnis zu ihrem bestehenden Notebookverkäufer verändern würde. Entscheidendes Kriterium sei der Preis. Fast 60 Prozent der Lösungsanbieter gaben an, andere Hersteller müssten bessere Preise für Notebooks bieten, um sie von einer Zusammenarbeit mit Dell abzuhalten. Die Auswirkungen von Dells Engagement im Channel werden der Studie zufolge vor allem HP und Toshiba zu spüren bekommen. Noch deutlicher fielen die Zahlen bei Lösungsanbietern aus, die bereits Notebooks von Dell verkaufen: 46 Prozent sehen in dieser Gruppe eine Bedeutungsverlust für HP, 36 Prozent für Toshiba.