RFID sprengt die Datenbank

3. Februar 2005, 0:00 Uhr |

RFID sprengt die Datenbank. Die beim Einsatz von RFID-Technologien anfallenden Datenmengen stellen herkömmliche Software-Anwendungen vor fast unlösbare Aufgaben. Neue Technologien sind notwendig, um die Herausforderung zu bewältigen.

RFID sprengt die Datenbank

Die Vision einer kompletten RFID-Supply-Chain ist beeindruckend. Das Unternehmen kann sofort nachprüfen, wo sich jeder Salzbeutel genau befindet, in welchem Zustand er ist und wer ihn gerade anfasst. Aber die Kehrseite ist, dass all diese Informationen sich zu gigantischen Datenmengen summieren und auf Anwendungen treffen, die in keiner Weise darauf vorbereitet sind. Ein Controller sucht in seiner ERP-Software Rechnungsinformationen auf Tagesbasis. Ein sekündliches Update ist nicht nur unnötig, sondern schädlich.

Daher ist es Aufgabe der Datenbanken, hier als Filter zu wirken. Sie müssen einerseits in Echtzeit Informationen sammeln, andererseits diese filtern und nur die Daten an andere Anwendungen weiter geben, die diese auch tatsächlich benötigen. Dafür braucht es neue Technologien, wie etwa den RFID Accelerator von Object Store: »Wir halten die Daten nur im Speicher und sind damit etwa tausendmal schneller, als wenn wir die Daten auf Disk sichern würden«, erläutert Mark Palmer, Product Manager von Object Store, eines Tochterunternehmens des Datenbankherstellers Progress. Dadurch werden Netzwerk und Storage wesentlich entlastet.

Ermöglicht wird dies durch die so genannte Virtual Memory Mapping Architecture (VMMA).

Diese Technologie ist durch den deutschen Systemintegrator Dabac bereits bei den Cambium Forstbetrieben im Odenwald erfolgreich implementiert worden. »Wir brauchten wegen der riesigen Datenmengen eine Alternative zu traditionellen Datenbanken und Middleware«, berichtet Michael Groß, Geschäftsführer der Dabac GmbH.

Ein ähnliches System, um Echtzeitinformationen auszuwerten, stammt vom Hersteller Timesten. Das Unternehmen setzt auf die so genannte Micrologging-Technologie, die garantieren soll, dass Real-Time-Systeme weiterlaufen, auch wenn einige Anwendungen versagen. Die Lösung besteht aus den Komponenten Transact, Cache und Dataserver, die sich schnell etwa mit Oracle-Datenbanken synchronisieren lassen.

Die großen Datenbankhersteller selbst sind ebenfalls nicht untätig. So hat etwa IBM aktuell sein Middleware-Portfolio um zwei neue Produkte erweitert: Der Websphere RFID Premises Server ist die erste von der im September gegründeten Geschäftseinheit »Sensor and Actuator« herausgebrachten Software. Das Bundle aus Komponenten von DB2, Websphere und Tivoli, die dezentral in den Filialen einer Handelskette installiert wird. An die Zentrale werden nur die bereits verarbeiteten Daten weitergegeben, was die Netzwerke deutlich entlastet. Das zweite Angebot ist die Websphere Device Infrastructure, die Hersteller von RFID-Hardware in ihre Geräte implementieren können.

Oracle bundelt sein Angebot unter der Rubrik »Sensor Based Services«. Dort kombiniert sind die Produkte Datenbank 10 g, Application Server, Enterprise Manager und E-Business-Suite. Hauptvorteil des Bundles ist es nach Unternehmensangaben, dass Firmen ihre vorhandene Infrastruktur schrittweise auf die Anforderungen von RFID ausbauen können.

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