Roundtable: FlexFrame ? Geheimwaffe für SAP

20. Oktober 2005, 0:00 Uhr |

Roundtable: FlexFrame ? Geheimwaffe für SAP. Eine nachhaltige Kostensenkung in der IT gelingt Unternehmen nur durch Einführung flexibel anpassbarer Ressourcen. Mit FlexFrame kann Fujitsu Siemens Computers eine adaptive, zukunftsorientierte Infrastruktur für SAP-Installationen bieten, die dem Wettbewerb deutlich voraus ist. Für messbare Erfolge in der Vermarktung ist FSC jedoch auf die Unterstützung durch kompetente Systemhäuser angewiesen. Darin waren sich die Teilnehmer eines gemeinsam von VAD Adiva, FSC und CMP-Weka beim FlexFrame-Referenzkunden Hella veranstalteten Roundtables einig.

Roundtable: FlexFrame ? Geheimwaffe für SAP

FlexFrame ist eine der Kernkomponenten der Dynamic Data Center (DDC)-Strategie von Fujitsu Siemens Computers (FSC). FlexFrame verfolgt das Ziel einer flexiblen, adaptiven Hardware-Infrastruktur, die den wechselnden Businessanforderungen von Unternehmen folgen kann, ohne die Komplexität und den Managementaufwand zu erhöhen. SAP, Network Appliance und FSC haben FlexFrame gemeinsam für die SAP Adaptive Computing-Infrastruktur entwickelt und auch in SAP NetWeaver integriert. »Die Idee war, jeden Service, jederzeit auf jedem Server laufen zu lassen und den Datenservice über Networked Storage zu liefern«, erläutert Manfred Buchmann, Technisches Marketing, Network Appliance. »Für uns war FlexFrame die perfekte Lösung«, erklärt Stefan Osterhage, CIO der Hella KGaA Hueck & Co., »damit ist es uns gelungen, sämtliche SAP-Anwendungen auf einer einheitlichen Plattform zu konsolidieren.«

Der Automobilzulieferer aus Lippstadt hat seine SAP-Installation weltweit ? unter Einbeziehungen nahezu aller Standorte und Tochterfirmen ? auf »FlexFrame for mySAP« standardisiert. »Wir konnten unsere Managementeffizienz massiv erhöhen und damit auch die Kosten senken«, ergänzt Osterhage. Hella betreibt ein zentrales Hosting sämtlicher SAP-Anwendungen weltweit vom deutschen Firmensitz aus ? mit nur zwei Systemadministratoren. »Die Mitarbeiter haben sich früher nur um unsere AIX-Systeme gekümmert und managen heute noch 120 Linux-Server zusätzlich«, betont der CIO.

Hella ist einer der deutschen Referenzkunden, die FSC bisher für die FlexFrame-Architektur gewinnen konnte. Das Unternehmen stand vor der strategischen Herausforderung, die organisch gewachsene IT-Landschaft derart zu optimieren, dass auch die Produktions- und Lieferprozesse für das Automobilzubehör davon profitieren konnten. »Als Partner von Hella für die Abbildung der harmonisierten Logistik-Prozesse in SAP haben wir schon während der Projektarbeit die Vorzüge der FlexFrame-Architektur schätzen gelernt. Mittlerweile konnten wir weitere FlexFrame-Umgebungen bei Kunden in der Automobil- und der Finanzindustrie realisieren. Dabei profitierten unsere Kunden jeweils von mehr als 20 Prozent Kostenvorteilen im Vergleich zu anderen Lösungen«, berichtet Ulrich Ahle, Leiter Vertrieb der Siemens Business Services.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Optimierung der IT-Landschaft von Hella war die Konsolidierung aller SAP-Systeme der Firmenteile und internationalen Niederlassungen sowie Partnerunternehmen auf einer einheitlichen Infrastruktur. Ein Versuch, die SAP-Systeme auf der ursprünglich heterogenen IBM-Infrastruktur (AS/400 und Mainframe) zu zentralisieren, scheiterte. Die Konsolidierung gelang mit FlexFrame auf Blade-Server-Systemen von FSC und Netzwerkspeichern von Net App.

Messbare Kostenvorteile ergaben sich in erster Linie durch die zentralisierte, vereinfachte IT-Architektur: »Wir schaffen jetzt deutlich mehr, ohne unseren Personalbestand erhöhen zu müssen«, bestätigt Osterhage. Nicht unmittelbar quantifizierbare, aber doch nachweisliche Vorteile ergaben sich ebenso für die Geschäftsprozesse von Hella. »Wir konnten, dank der nun zentral zur Verfügung stehenden Daten, z.B. unsere Lagerbestände international optimieren und damit auch effizienter verwalten«, erklärt Osterhage. Im Entscheidungsprozess für eine Umgestaltung der IT fließen in der Regel aber nur die TCO- respektive ROI-Berechnungen auf Basis der Infrastruktur ein. »Die Kostenvorteile durch konsolidierte Hardware lassen sich in der Praxis deutlich leichter quantifizieren«, sagt Rainer Rathgeber, Geschäftsführer, Cubis Solutions GmbH. »Ein Unternehmen, das aber über eine SAP-Einführung nachdenkt, hat bereits erkannt, dass es Brüche in den Geschäftsprozessen gibt.« Langfristige strategische Gründe, die sich nur schwer in unmittelbare Kostenvorteile umrechnen lassen, spielen häufig ? wie auch im Fall von Hella ? die entscheidende Rolle. »Unser Kunde, die Beiselen GmbH in Ulm, beispielsweise hat sich bewusst für eine FlexFrame-Installation entschieden, weil sie die Flexibilität für die Zukunft haben möchte, ganz nach Bedarf weitere Server-Systeme hinzufügen zu können«, berichtet Michael Jilg, Geschäftsführer der NYX3 GmbH. Die FSC-Lösung gestattet diesem Anwender, neue Server-Blades erst dann zu kaufen, wenn auch neue Komponenten der SAP-Installation integriert werden sollen. »Der Kunde profitiert durch geringere Investitions- und Servicekosten, verfolgt aber auch eine langfristige zukunftsorientierte Strategie«, ergänzt Jilg.

Speziell im Mittelstand gelingt der Einstieg in die Kundenansprache am elegantesten über eine Kosten-Nutzen-Analyse: »denn die meisten kleineren und mittleren Unternehmen kennen ihre IT-Kosten im Detail gar nicht«, weiß Christian Stegmüller vom FSC-Partner NYX3. Die Bestandsaufnahme des Ist-Zustands beim Kunden kann als Basis für das eigentliche Projekt dienen ? »muss aber auch als Teil davon finanziert werden«, ergänzt Stegmüller. »Bei Antauris konnten wir in allen Kundenprojekten immer wieder feststellen, dass der Vorteil eines skalierenden Wachstums der IT-Umgebung das entscheidende Kriterium ist«, resümiert Swen Baumann, Consulting & Service Manager der Antauris AG.

Fujitsu Siemens besitzt mit FlexFrame eine unbestritten innovative Technologie, die derzeit noch einen Wettbewerbsvorteil bringt. »FSCs Marktanteile im SAP-Segment sind aber auch mit FlexFrame nicht maßgeblich gewachsen. Woran hapert es?«, will Dr. Cristian Wieland vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen RAAD Consult wissen. Europaweit konnte FSC inzwischen über 60 FlexFrame-Kunden gewinnen. »Kein anderes Unternehmen kann im SAP-Umfeld ähnlich viele Referenzen für adaptives Computing vorweisen«, entgegnet Robert Schiller, Programm Manager, FSC. Insbesondere Outsourcing-Anbieter nutzen das Konzept. Im Mittelstand will sich FSC in Zukunft jedoch stärker engagieren, denn dort gibt es noch Defizite, räumt Schiller ein. Die Technologiewechselzyklen von drei Jahren seien ebenfalls ein Hindernis für eine schnellere Marktverbreitung von FlexFrame, gibt der FSC-Manager zu bedenken. »Ihre Referenzen und Success Stories sind aber zu wenig bekannt«, beklagt Dieter Wormuth, Consultant bei EDS Operations, »außerdem leidet FlexFrame, trotz seiner unbestrittenen Vorteile, unter den leeren Versprechen von On Demand und ähnlichen Angeboten im Markt. Die Botschaft kommt bei den Kunden nicht richtig an.«

»Gerade im Mittelstand ist die Möglichkeit, mit den Hardwareanforderungen skalierend zu wachsen, ein Thema. Meist fehlt hier aber eine entsprechende Storage-Strategie wodurch der FlexFrame-Ansatz sehr kompliziert wirkt«, verdeutlicht Antauris-Manager Baumann.
Während Beratungsunternehmen wie Forrester den Nutzen einer FlexFrame-Architektur für SAP-Anwendungen auch im Vergleich zu Konkurrenzangeboten herausstellen, vermissen Systemhäuser diesbezüglich aktive Vermarktungsstrategien von FSC und seinen Partnern. »SAP hält sich ebenfalls dezent zurück, die Vorteile dieser Technologie zu dokumentieren«, stellt RAAD-Consultant Wieland fest. »Für SAP ist es seit jeher ein Gebot der Fairness gegenüber allen Partnern gewesen, das jeweilige Konzept neutral zu beurteilen und nicht einzelne Partner zu bevorzugen«, entgegnet Peter Emmel, Sales Manager SAP NetWeaver Technology, SAP Deutschland.

Die Anstrengungen, FlexFrame zu einer wahren Erfolgsgeschichte gedeihen zu lassen, müssen verstärkt werden ? darin sind sich alle Diskussionsteilnehmer einig. FSC riskiert ansonsten, den technologischen Vorsprung vor den Konkurrenten zu verspielen. »Eine solche Komplettlösung für adaptives Computing im SAP-Umfeld kann meiner Einschätzung nach derzeit nur FSC bieten«, ist Hella-CIO Osterhage überzeugt. »Aber selbst namhafte Beratungshäuser haben in Vergleichscharts andere Anbieter ganz oben stehen ? die kennen FlexFrame mitunter gar nicht«, wundert sich Osterhage. Bei der Suche nach einer flexiblen IT-Infrastruktur mussten die Mitarbeiter von EDS ähnliche Erfahrungen sammeln: »Wir waren kurz davor, uns für eine Konkurrenzlösung zu entscheiden, als wir durch Zufall auf FlexFrame gestoßen sind«, betont Wormuth. Der geringe Bekanntheitsgrad, aber auch die Tatsache, dass FlexFrame ? im Unterschied zu der Konkurrenz auf kleine Server-Einheiten setzt, ? erleichtert die Argumentation im Kundengespräch nicht unbedingt, weiß Wormuth.

Bestandskunden der Wettbewerber, die FSC bekannt sind, geht der Hersteller bereits direkt an. »Um aber auch im breiten Mittelstand Kunden zu erreichen, brauchen wir Sie als Partner«, appelliert FSC-Manager Schiller an die anwesenden Systemhäuser und Consulting-Unternehmen. Der Hersteller verspricht zudem gezielte Unterstützung beispielsweise durch ROI-Analyse-Tools oder Referenzen. »Aber bei den weichen ? schwer messbaren ? Faktoren, die dem Kunden echte Vorteile bringen, müssen wir noch enger gemeinsam arbeiten und argumentieren«, fordert Schiller auf. Dabei spielt der FSC-Manager etwa auf mögliche Kostenvorteile eines Unternehmens an, die durch eine einfachere SAP-Konsolidierung nach einer Firmenübernahme erzielt werden. Die variable Struktur von FlexFrame spielt dabei ihre Vorzüge voll aus.

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Roundtable-Teilnehmer

Ulrich Ahle, Leiter Vertrieb, Siemens Business Services
Engelbert Baar, EMEA Portfolio Architect, SAP Hosting, EDS Operations
Swen Baumann, Consulting & Service Manager, Antauris AG
Holger Born, Bereichsleiter IT, Cubis Solutions GmbH
Wolfgang Bresgen, Account Manager, Network Appliance
Manfred Buchmann, Technisches Marketing, Network Appliance
Jürgen Ellwanger, SAP Competence Center, Fujitsu Siemens Computers
Peter Emmel, Sales Manager SAP NetWeaver Technology, SAP Michael Jilg, Geschäftsführer, NYX3 GmbH
Ute Kühn, Marketing Manager, Adiva Computertechnologie GmbH
Uli Meyer, Geschäftsführer, Adiva Computertechnologie GmbH
Stefan Osterhage, CIO, Hella KGaA Hueck & Co.
Matthias Parbel, Leitender Redakteur, CMP-WEKA Verlag
Gerd Psiuk, VC-Leitung LoB SME, Fujitsu Siemens Computers
Rainer Rathgeber, Geschäftsführer, Cubis Solutions GmbH
Andreas Raum, Editorial Director, CMP-WEKA Verlag
Robert Schiller, Programm Manager, Fujitsu Siemens Computers
Jürgen Stark, Sales Manager Managed Services, EDS GFS
Christian Stegmüller, Sales Manager, NYX3 GmbH
Dr. Cristian Wieland, Leiter Consulting, RAAD Consult GmbH
Dieter Wormuth, Consultant, EDS Operations


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