Der Berliner SAP-Partner Porath IT-Systemhaus hat beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz beantragt. Ausgelöst wurde das Verfahren durch eine Krankenkasse. Porath hatte die fälligen Zahlungen wegen Außenständen eines Kunden in fünfstelliger Höhe mehrmals aufschieben müssen.
Das Berliner Beratungshaus Porath hat beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz beantragt. Der Auslöser für die Eröffnung des Verfahrens war eine Krankenkasse, bei der das Systemhaus »nur geringfügige Außenstände« hatte, wie der Insolvenzverwalter Torsten Martini gegenüber Computer Reseller News erklärt.
Porath IT-Systemhaus ist SAP Business One-Partner und bietet neben dem gesamten Projektgeschäft auch Dienstleistungen im Netzwerk- und Hardware-Bereich für die Walldorfer Software-Lösung an. »Die Liquiditätsschwierigkeiten sind vor allem durch ausstehende Zahlungen eines Kunden in fünfstelliger Höhe entstanden «, so Martini. Da der Kunde demnach erst vor wenigen Tagen gezahlt hätte, sei Porath ein ums andere Mal gezwungen gewesen, die fälligen Zahlungen an die Krankenkasse aufzuschieben. Trotz der offenbar geringen Höhe dieser Außenstände hatte die Krankenkasse eine weitere Stundung zuletzt abgelehnt.
Martini, der am 16. Mai als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt wurde, will den Geschäftsbetrieb in den nächsten drei Monaten aufrechterhalten und zunächst die gesamten Verbindlichkeiten prüfen: »Vieles hängt jetzt von SAP ab.« Der mit Abstand größte Gläubiger habe entscheidenden Einfluss darauf, wie es in den kommenden Monaten weitergehen wird. »Der übliche Weg, die gesamten Vermögenswerte inklusive der Mitarbeiter auf eine neue GmbH zu übertragen, ist mit großen Unternehmen häufig schwer umzusetzen «, so der Insolvenzverwalter. Die Gründe lägen unter anderem an langen Entscheidungswegen und der Vielzahl an Insolvenzfällen, von denen Konzerne wie SAP betroffen seien. Sollten sich die Walldorfer dafür entscheiden, den Vertrieb von Business One bis auf Weiteres zu untersagen, wäre dem Beratungshaus die wichtigste Geschäftsgrundlage entzogen. »Wir sind immer bemüht, eine individuelle Lösung zu finden«, sagte eine SAP-Unternehmenssprecherin. Martini zeigte sich leicht optimistisch, die Firma mit sieben Mitarbeitern noch sanieren zu können.