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SAP verunsichert Analysten

SAP kündigt Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe an, um bisher nicht erschlossene Kunden im Mittelstand zu erreichen. Daher senkt der Softwarekonzern seine Margenziele. Die Börse reagiert mit einem Kursabschlag.

Autor:Martin Fryba • 24.1.2007 • ca. 1:10 Min

Die von SAP gestern angekündigte neue Lösung für bislang nicht erschlossene Kunden im Mittelstand soll bereits in der ersten Jahreshälfte 2007 in den Testbetrieb gehen. Um neue Geschäftsfelder zu erschließen, investiert SAP in den kommenden zwei Jahren 300 bis 400 Millionen Euro. Daher werde die operative Marge in diesem Jahr um 1 bis 2 Prozentpunkte auf 26 Prozent, beziehungsweise 27 Prozent sinken. Beim Umsatzwachstum im erweiterten Produktgeschäft rechnet SAP-Chef Henning Kagermann mit einem Plus von 12 bis 14 Prozent in diesem Jahr.

Die Walldorfer verzichten in ihrem Ausblick für 2007 auf die bislang erwähnten Erlöse aus dem Lizenzgeschäft. Diese Umsatzzahl gilt in Analystenkreisen als Barometer für künftige Erlöse aus Wartung und Service. Eine Prognose rein für Lizenzumsätze zu stellen, fällt erfahrungsgemäß allen Softwareherstellern schwer, da das Geschäft volatil ist.

SAP kündigte an, den Produktumsatz künftig »Software- und sonstige softwarebezogene Serviceerlöse« zu nennen. Die Neuerung berücksichtigt den Trend, dass immer mehr Kunden Software auf Mietbasis oder per Abruf (Demand-Modell) nutzen statt hohe einmalige Lizenzkosten zu investieren. Bislang spielen solche Erlöse allerdings eine untergeordnete Rolle. Auch die angekündigte neue Softwarelösung für den Mittelstand wird in diesem Jahr die Umsatzbasis von SAP nicht nennenswert verbreitern. Bei den Software- und sonstige softwarebezogene Serviceerlöse stellte Kagermann ein Wachstum von 12 bis 14 Prozent in 2007 in Aussicht. Im abgelaufenen Jahr gab SAP den Umsatz für diese neue Größe mit 6,6 Milliarden Euro an.

Analysten reagierten auf die reduzierten Gewinnerwartungen enttäuscht. Die SAP-Aktie führte gestern mit einem Minus von rund 4 Prozent die Liste der Verlierer im Deutschen Aktienindex DAX an.