IP-fähige KVM-Switches

Schalten und walten

26. September 2007, 11:19 Uhr |

Alle Server des Unternehmens im Zugriff – von überall. Moderne IP-fähige KVM-Switches machen es möglich. Network Computing testete sieben Umschalter der Enterprise-Klasse.

Fragt man Netzwerkadministratoren nach den Vorteilen, die Tastatur/Bildschirm/Maus-Umschalter (Keyboard/Video/Monitor-Switches oder kurz KVM-Switches) bieten, dann wird in der Regel aufgezählt: Platzersparnis beziehungsweise effizientere Nutzung des begrenzten Platzes im Rack sowie Kosteneinsparungen durch reduzierten Stromverbrauch, geringere Wärmeentwicklung und geringere Ausgaben für Equipment. Natürlich ist es auch bequem, alle Server von einem zentralen Arbeitsplatz aus zu bedienen.

Diese Vorteile boten schon die uralten, Druckerumschaltboxen gleichenden, mechanischen und ein wenig später die ersten elektronisch arbeitenden KVM-Switches. Diese Geräte der ersten und zweiten Generation hatten allerdings auch ihre Probleme, beispielsweise mit neuen Zeigegeräten (Mäuse), fortschrittlicheren Tastaturen und erweiterten Grafikfähigkeiten.

Aber KVM-Switches haben sich natürlich weiterentwickelt; die gerade aufgezählten Nachteile gehören heute weitgehend der Vergangenheit an. Weitgehend deshalb, weil es diese mechanischen Boxen noch immer zu kaufen gibt – aber in Unternehmensnetzwerken sind sie wohl nur in extremen Sonderfällen zu finden. Nahezu alle der für den Einsatz im Unternehmen gedachten KVM-Switches der großen Hersteller kennen diese Probleme nicht mehr.

Report-Card: IP-fähige KVM-Switches

Features: IP-fähige KVM-Switches

Diese Geräte unterstützen so gut wie jede Hardware- und Betriebssystemplattform, bieten mehr oder weniger komfortable On-Screen-Displays für Setup und Bedienung, zuverlässige Keep-alive-Funktionen und einfach aufrüstbare Firmware. Und die meisten KVM-Switches, die wir zur Enterprise-Klasse zählen, bieten sogar noch einen Vorteil, den die meisten Administratoren bei ihrer Aufzählung vergessen: Sie erlauben nicht nur den Zugriff auf alle Server des Unternehmens von einem zentralen, sondern von jedem beliebigen Arbeitsplatz aus, sofern dieser über IP mit dem Unternehmensnetzwerk, in das der KVM-Switch eingebunden ist, kommunizieren kann.

Unsere Kriterien zur Testteilnahme waren simpel. Wir baten die großen Hersteller einfach, uns KVM-Switches zur Verfügung zu stellen, die mindestens 16 angeschlossene Computer steuern können, mindestens zwei Benutzern voneinander unabhängigen Zugriff gestatten, IP-fähig sind und sich in ein 19-Zoll-Rack montieren lassen. Zur Teilnahme am Test luden wir die Firmen Adder/Leunig, Aten, Avocent, Belkin, Guntermann & Drunck, Rose Electronics, Peppercon und Raritan ein.

Belkin musste absagen, da ihr neuer 16-Port-KVM-Switch zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung stand. Rose sagte eine Testteilnahme zu und sandte uns auch Informationen zum in Aussicht gestellten Testgerät, aber das Gerät traf nicht rechtzeitig ein. Damit waren zwar zwei namhafte Hersteller nicht vertreten, aber die Geräte, die wir schließlich erhielten, reflektieren den aktuellen Stand der KVM-Technik trotzdem sehr gut. Von Adder/Leunig erhielten wir einen »SmartView World SVW4x16«. Aten stellte uns ihren Altusen KH0116 zur Verfügung. Von Avocent erhielten wir gleich zwei verschiedene KVM-Switches, und zwar den »AutoView 2000R« und den »DSR1010«. Guntermann & Drunck stellte uns einen »ControlCenter 4/n« und ein Acxos-System zur Verfügung. Peppercon schickte ihren 0801IP und Raritan gleich zwei »Paragon II UMT442« und einen »IP-Reach M1«.

Wir interessierten uns besonders dafür, ob die Systeme die Anforderungen eines Enterprise-Einsatzes erfüllen. Dazu müssen sie über gute, eingebaute Sicherheitsfunktionen verfügen, die Überbrückung großer Entfernungen unterstützen und eine problemlose Steuerung der angeschlossenen Server über das Netzwerk ermöglichen. Die Testsysteme forderten wir mit unterschiedlichen Eingabegeräten und hohen Auflösungen. Wir erzeugten Keep-alive-Testkonditionen und überprüften die On-Screen-Displays und Webschnittstellen auf Bedienerfreundlichkeit. Alle getesteten KVM-Switches unterstützen KVM-Switch-Grundfunktionen wie Scanning oder Monitoring, auf die wir nachfolgend nicht mehr besonders eingehen werden.

Peppercon 0801IP

Der 1HE-KVM-Switch von Peppercon gefiel uns auf Anhieb. Zwar handelt es sich beim Modell 0801IP nur um einen 8fach-KVM-Switch, aber da sich das Gerät tatsächlich nur in der Kanalanzahl (und im Preis) von seinem großen Bruder 1601IP unterscheidet, entschlossen wir uns, es trotzdem mit in den Test zu nehmen. Der 080IP erwies sich als Null-Problem-Gerät mit einfachem On-Screen-Display und guter, übersichtlicher Webschnittstelle. Inbetriebnahme? Server und KVM-Switch über PS/2-KVM-Kabel (bis zu 10 Meter lange Kabel sind erhältlich) miteinander verbinden, Tastatur, Maus und Monitor am KVM-Switch anschließen, Ethernet-Kabel reinstecken und mit Strom versorgen. Über die angeschlossene (einzelne) Konsole lassen sich dann sofort die angeschlossenen Computer steuern. Wir testeten erfolgreich den Anschluss nicht zuvor heruntergefahrener Computer – eine Aktion, die andere KVM-Switches mit dem Verlust des Maussignals quittierten.

Der KVM-Switch unterstützt an der lokalen Konsole Auflösungen von bis zu 1920 x 1440 bei 60Hz und über IP Auflösungen von maximal 1280 x 1024 bei 75Hz mit Autokalibrierung und automatischer Anpassung des Darstellungsfensters an die Bildschirmauflösung des gesteuerten Computers. Für den Anschluss ans Ethernet-Netzwerk steht auf der Geräterückseite eine 10/100-Ethernet-Schnittstelle mit einwandfrei funktionierendem Autosensing der Geschwindigkeit und des Duplexmodus zur Verfügung. Der Zugriff auf den KVM-Switch ist auch per Telnet und über ein an der seriellen Schnittstelle des Switches angeschlossenes externes Modem möglich. Optional lässt sich eine Power-Management-Unit anschließen.

Die Konfiguration des KVM-Switches erfolgt über den Konsolenanschluss oder die Webschnittstelle. An der lokalen Konsole ruft der Administrator dazu mit einem Hotkey (2 x Strg-Taste) das On-Screen-Display/Menü (OSD) des Switches auf. Außer zur Konfiguration dient das OSD auch zum Umschalten – das zu steuernde System wird einfach aus der im OSD angezeigten Liste ausgewählt. Natürlich kann der Administrator benutzerfreundliche Namen für die angeschlossenen Computer konfigurieren, um sich nicht immer daran erinnern zu müssen, welcher Computer an welchem Kanal/Port hängt. Benutzer der lokalen Konsole können das OSD auch umgehen und das zu steuernde System direkt per Hotkey auswählen.

Die für den Zugriff über IP notwendige IP-Adresse holt sich der 0801IP via BootP/DHCP, oder der Administrator konfiguriert eine feste IP-Adresse. Die mit dem KVM-Switch ausgelieferte CD-ROM mit ausführlicher Dokumentation, Treibern und Utilities war leider defekt, was aber nicht weiter schlimm war, denn auch ohne Dokumentation bekamen wir den Switch einschließlich IP-Konfiguration schnell in den Griff – ein Zeichen dafür, wie einfach der 0801IP im täglichen Einsatz ist. Der Vollständigkeit wegen haben wir uns den Inhalt der CD-ROM später trotzdem noch von der Peppercon-Web-Site geladen. Die Webschnittstelle des 0801IP ist übersichtlich und einfach navigierbar. Sobald sie für den Zugriff auf das System benutzt werden kann, ist sie das bevorzugte Werkzeug für die Verwaltung und Konfiguration. Außerdem wird über diese Schnittstelle die Firmware aufgerüstet. Beim Zugriff über IP auf einen der am Switch angeschlossenen Computer kommt es durch das Laden eines Applets zu einer kurzen, aber zu vernachlässigenden Verzögerung. Mehrere Benutzer können simultan an einem Port arbeiten.

Der 0801IP enthält eine ganze Reihe von Sicherheitsfeatures. Bis zu 200 Benutzerprofile sind mit individuellen Rechten einzeln definierbar. Benutzerzugriffe kann der Administrator auf einzelne KVM-Ports beschränken. Auf Wunsch führt der KVM-Switch eine SSL-Verschlüsselung der Konsolendaten mit bis zu 256 Bit durch. Im Switch ist ein eigenes Zertifikatsmanagement integriert. Der oben erwähnte Telnet-Zugriff kann ausgeschaltet werden. Der Zugriff auf den KVM-Switch und die angeschlossenen Computer lässt sich über IP-Adressen steuern. Andere KVM-Switches unterstützen neben dieser IP-Zugriffssteuerung auch eine Zugriffssteuerung über MAC-Adressen, was noch ein bisschen sicherer ist. Selbstverständlich kann der Administrator ein Sitzungs-Timeout konfigurieren und außerdem die maximale Anzahl fehlerhafter Login-Versuche vorgeben.

Natürlich erkennt der KVM-Switch ausgeschaltete Computer – das können alle KVM-Switches. Aber der 0801IP kann auch Computer mit Systemfehlern erkennen: Plattenfehler, entfernte Stromkabel beziehungsweise Netzteil-, CPU-Controller- oder Platinen-, Lüfter- und RAM-Fehler.

Über den Console-Redirection-Service sind ein Reboot angeschlossener Computer und ein Verfolgen des Bootprozesses möglich. Ein System lässt sich auch von einer separaten Partition booten, beispielsweise in eine Diagnose-Umgebung.

Der 0801IP ist ein vollständiger, robuster und zuverlässiger KVM-Switch, den wir bei Bedarf sofort selbst einsetzen würden. Peppercon ist übrigens kürzlich von Raritan übernommen worden – man darf gespannt sein, welche Auswirkungen das auf die künftigen Produktlinien haben wird, denn das Produktangebot Raritans war auch vor dieser Übernahme schon breitgefächert.

Avocent AutoView 2000R

Avocents Autoview-2000R ist ein 1HE-16fach-KVM-Switch. Die zu steuernden Computer werden über so genannte AVRIQ-Module mit dem Switch verbunden. Ein AVRIQ-Modul ist ein kleines Plastikkästchen, das die auf einer Seite über KVM-Kabel hereinkommenden Signale auf ein auf der anderen Seite an einem RJ45-Port angeschlossenes Kategorie-5-Kabel umsetzt. Diese Verwendung von bis zu zehn Meter langem Standard-Ethernet-Kabel hat uns gut gefallen. Weniger gut gefallen hat uns allerdings, dass diese Kabel nicht mitgeliefert werden. AVRIQ-Module gibt es für den Anschluss von PCs (PS/2), Sun-Systemen und USB. Der Anschluss serieller Geräte wird ebenfalls unterstützt. Der Autoview ist kaskadierbar und kann auch in Verbindung mit anderen Avocent-KVM-Switches, beispielsweise DSR1010-Systemen, eingesetzt werden. Die maximal unterstützte Portanzahl haben wir allerdings nicht herausfinden können.

Bis auf die Suche nach den notwendigen Kabeln verlief die Inbetriebnahme problemlos. Kabel anschließen, einschalten, fertig. Nach dem Einschalten fiel uns zunächst der recht laute Lüfter des Switches auf. An der am KVM-Switch angeschlossenen lokalen Konsole wird dann durch zweimaliges Drücken der Strg-Taste oder einmaliges Drücken der Printscreen-Taste das OSD des Switches aufgerufen. Diese Schnittstelle nennt sich in Avocent-Sprache »OSCAR« und ist die On-Screen-Konfigurations- und Ereignisprotokollschnittstelle des Systems. Über Oscar lässt sich zwar das gesamte KVM-System vollständig konfigurieren, empfehlenswert ist jedoch, lediglich aussagekräftige Namen für die angeschlossenen Computer zu vergeben und die restliche Konfiguration über die mitgelieferte Software »AVWorks« durchzuführen.

Der IP-Teil des KVM-Switches ist erstmalig allerdings über ein an der seriellen Schnittstelle des Geräts angeschlossenes Terminal (oder einen PC mit Terminalemulation) zu konfigurieren. Dies war ebenfalls beim Avocent DSR1010 und beim Adder Smartview-World der Fall. Wir fragen uns, warum die Hersteller die Switches nicht gleich so vorkonfigurieren, dass sie sich ihre IP-Adresse via DHCP holen. Administratoren, die dies nicht wünschen, können es anschließend ja wieder ändern – in den meisten Umgebungen existieren aber DHCP-Server. Und außerdem: Wenn doch ohnehin schon eine Tastatur, eine Maus und ein Monitor lokal am KVM-Switch angeschlossen sind, warum muss dann die IP-Konfiguration über ein zusätzlich seriell angeschlossenes Terminal erfolgen? Fragen über Fragen. Das Setup beziehungsweise die Konfiguration des Autoview ist insgesamt weniger handlich als beim Peppercon-Switch.

An der lokalen Konsole erfolgt die Umschaltung über Oscar oder Hotkeys, bei über IP mit dem KVM-Switch verbundenen Systemen über AVWorks, dass dazu allerdings erst installiert werden muss. Die Software unterstützt Windows-NT/2000/XP und Redhat-Linux. AVWorks ist keine Browser-, sondern eine eigenständige Anwendung, die ein großes, übersichtliches Fenster zur Verfügung stellt. Die Menü-/Symbolleiste des Programms enthält viele Optionen, darunter Bildschirmaktualisierung, Autoskalierung, manuelle Skalierung, Makroausführung (Strg+Alt-Entf, Alt-Tab, Printscreen…) und Sitzungsoptionen wie Mausskalierung und Darstellung des lokalen Cursors. Eine Statusübersicht in AVWorks listet alle aktiven Video-Sitzungen auf, allerdings nicht die Sitzung, die an der lokal angeschlossenen Konsole aktiv ist. Die Anwendung stellt einige nützliche Werkzeuge zur Verfügung, beispielsweise Reboot der Switches, Firmwareaufrüstung, Aufrüstung der AVRIQ-Firmware, Speichern und Wiederherstellen der Switch-Konfiguration und Benutzerdatenbank.

Die Sicherheitsfeatures des Autoview sind nicht so umfangreich wie beispielsweise die des Peppercon 0801IP, so fehlen eine Zugriffssteuerung über IP-Adressen und ein Zertifikatsmanagement. Geboten wird aber eine Benutzerverwaltung. Der Administrator konfiguriert Benutzernamen, Passwörter, Zugriffslevel (Benutzer, Administrator, Appliance-Administrator) und -rechte. Der Zugriff auf den KVM-Switch ist durch ein Passwort schützbar. Standardmäßig erfolgt eine Tastatur-/Mausverschlüsselung mit 128-Bit-SSL. Ein Session-Timeout ist einstellbar. Der Autoview sendet auf Wunsch SNMP-Traps, beispielsweise beim Kaltstart, beim Ausfall einer Verbindung, bei Benutzeran- und -abmeldungen und Reboots. Insgesamt stehen mehr als 30 Traps zur Verfügung.

Der Autoview erlaubt einem lokalen Benutzer und zwei so genannten digitalen Benutzern (diejenigen, welche über IP zugreifen) simultanen Zugriff auch auf verschiedene angeschlossene Computer. Zum Lieferumfang des Autoview gehört eine kurze, aber ausreichende Schnellinstallationsanleitung (auch in Deutsch). Die restliche Dokumentation steht auf einer CD-ROM als PDF-Datei zur Verfügung.

Avocent DSR1010

Der DSR1010sieht aus wie der Autoview-2000R, lediglich das Gehäuse des DSR1010 ist schwarz statt hellgrau. Auch der Anschluss der zu steuernden Endgeräte an den Switch erfolgt wie beim Autoview über Kategorie-5-Kabel (max. 10 Meter). Die Module zur Umsetzung der KVM-Signale auf Ethernet-Kabel heißen bei diesem System allerdings nicht mehr AVRIQ, sondern DSRIQ, aber Unterschiede zwischen den Modulen konnten wir nicht feststellen. DSRIQ-Module gibt es jedenfalls für PS/2-Anschlüsse, Sun, USB und serielle Geräte.

Der DSR1010 besitzt 16 KVM-Ports und unterstützt einen analogen (Direkt-)Benutzer und eine digitale (IP-)Sitzung. Der Anschluss weiterer Legacy-Switches, beispielsweise Outlook-ES- oder Autoview-Switches, ist möglich. In einem kaskadierten System unterstützt jeder Port des DSR1010 bis zu 24 Systeme, womit wir rein rechnerisch auf maximal 384 steuerbare Computer kommen. Für das Setup, die Navigation und das Management steht das vom Autoview-2000R bereits bekannte Oscar zur Verfügung. Die Inbetriebnahme des KVM-Switches ist ebenfalls wie beim Autoview ein kurzer und schmerzloser Prozess. Auch hier müssen wir negativ anmerken, dass keine Kategorie-5-Kabel mitgeliefert werden – aber die hatten wir ja schon für den Test des Autoview gesucht und glücklicherweise gefunden. Die IP-Konfiguration erfolgt auch beim DSP1010 via Terminal an der seriellen Schnittstelle. Das Konfigurationsmenü des DSR1010 ist umfangreicher als das des Autoview, denn beim DSR1010 ist beispielsweise die Verbindung zu einem Authentication-Server zu konfigurieren (Authentication-Server-Software ist außerdem zu installieren). Im Konfigurationsmenü lassen sich ferner SNMP-Parameter einstellen, Debug-Nachrichten einschalten, ein Passwort für den Zugriff auf den DSR1010 konfigurieren, Firmware-Aufrüstungen durchführen und Factory-Defaults wiederherstellen. Für Konfigurationsarbeiten steht nicht das relativ komfortable AVWorks zur Verfügung, dafür aber DS-Software, die zwar auch bequem, aber viel komplexer ist.

Der volle Funktions- und Leistungsumfang des DSR10101 erschließt sich dem Administrator oder Benutzer erst mit DSView, einem Teil der DS-Software. DSView zeigt dem Benutzer eine Liste aller Systeme, für die er Zugriffsberechtigungen besitzt. Das System, das der Benutzer zu steuern wünscht, wählt er einfach aus der Liste. Er kann gleichzeitig auf mehrere Systeme zugreifen, sofern dies der jeweilige KVM-Switch unterstützt (die DS-Software ist vom KVM-Switch unabhängig). DSView erlaubt unter anderem die Steuerung des selektierten Computers mit Tastatur und Maus, das Senden von Tastenkombinationen durch einfache Klicks auf entsprechende Schaltflächen, das Speichern von Screenshots in Dateien oder in der Zwischenablage und das Ausführen sowie Erzeugen von Tastaturmakros. Alternativ zu DSView kann der Benutzer DSWebview verwenden, das den Zugriff über Web-Browser erlaubt, aber über weniger Funktionalität als DSView verfügt.

Für die Konfiguration steht das komfortable Programm »DSAdmin« zur Verfügung. Darin lassen sich unter anderem Zugriffsberechtigungen für die Benutzer pro KVM-Switch und/oder pro KVM-Port konfigurieren. Benutzernamen und Passwörter werden von Windows-NT/2000 übernommen, so dass es hier keine Redundanzen gibt. Die Benutzerberechtigungen verwaltet der DSAuthenticaton-Service, wiederum ein Teil der DS-Software. Die DS-Software ermöglicht außerdem das Führen eines Event-Logs. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme kann der Administrator Sitzungs-Timeouts konfigurieren.

Die maximale Auflösung an der lokalen Konsole beträgt 1680 x 1280 bei 75Hz, über IP 1280 x 1024 bei 75Hz.

Raritan Paragon II UMT442 und IP-Reach M1

Paragon-II-UMT442 ist eine ein bisschen ausgefallene Lösung, die nahezu vollständig auf Kategorie-5-Verkabelung setzt. Der KVM-Switch UMT442 enthält 42 Ports für die zu steuernden Computer und vier »lokale« Ports für den Anschluss der steuernden Benutzerstationen. Eine solche Benutzerstation besteht aus einer formschönen aktiven Raritan-Komponente, die im Raritan-Jargon tatsächlich schlicht User-Station genannt wird. Sie findet gut Platz unter einem Monitor. Neben diesem schließt der Administrator noch eine Tastatur und eine Maus an und verbindet die Station schließlich über herkömmliches Kategorie-5-Kabel mit dem KVM-Switch. Auf diese Weise lassen sich Entfernungen von rund 300 Metern zwischen User-Station und KVM-Switch überbrücken. Der Fairness halber sei gesagt, dass sich solche Entfernungen durch Einsatz von Extendern auch mit KVM-Switches anderer Hersteller realisieren lassen, und sicher hat man es bei dieser User-Station-/UMT442-Kombination auch mit Extendern zu tun, die gleich in die Geräte eingebaut sind. Die Sache mit den User-Stations hat natürlich auch die Nachteile, dass zusätzliche Komponenten mit Strom versorgt werden wollen und die User-Stations als solche zusätzliche potenzielle Fehlerquellen darstellen.

Der Anschluss der zu steuernden Computer an den UMT442 erfolgt über so genannte Computer-Interface-Module (CIMs), die auf der einen Seite KVM-Anschlüsse und auf der anderen einen RJ45-Port für den Anschluss eines Ethernet-Kabels besitzen. Diese CIMs sind mit den AVRIQ- oder DSRIQ-Modulen von Avocent vergleichbar. Aber anders als Avocent liefert Raritan die notwendigen Kategorie-5-Kabel gleich mit! CIMs gibt es für PS/2, Sun, USB und serielle Geräte.

An die Main-Switching-Unit, also an den UMT442, lassen sich mit Hilfe spezieller Kabel weitere Stacking-Units anschließen. Das erlaubt bis zu 128 KVM-Ports pro Switch und über multidimensionale Ausdehnung Tausende von Ports.

Die Inbetriebnahme des Paragon-II-Systems ist einfach: Alle Kabel anschließen und dann Computer, Switch und User-Stations einschalten. Auf dem Bildschirm der User-Station erscheint dann ein On-Screen-Menü, in dem einfach über die Pfeiltasten das zu steuernde Gerät gewählt wird. Das On-Screen-Menü ist jederzeit mit einem Hotkey (2 x Scroll-Lock) aufrufbar, und der Zugriff darauf lässt sich selbstverständlich durch Benutzernamen-/Passwortkonfiguration schützen.

Die KVM-Switches von Avocent, Aten und Peppercon besitzen auf ihren Vorderseiten eine ganz Reihe von Status-LEDs – nicht so der UMT442. Der UMT442 hat auf der Gerätevorderseite ein zweizeiliges LCD-Display, das unter anderem Statusinformationen anzeigt. Außerdem sind dort einige Tasten für Systemmanagement- und Support-Funktionen untergebracht. Dazu gehören ein Reset auf Factory-Defaults, die Anzeige von Versions- und Seriennummern, verschiedene Testfunktionen, die IP-Adresskonfiguration und der Reset des Geräts. Die Bedienung ist kinderleicht.

Über das OSD einer User-Station führt der Benutzer eine Grundkonfiguration durch, in deren Verlauf er einen Gerätenamen, Sitzungs-‘Timeouts, Operationsmodi (Private, Public-View, PC-Share), Namen für die KVM-Ports beziehungsweise die daran angeschlossenen Computer und IP-Parameter konfiguriert sowie die Verschlüsselung ein- oder ausschaltet. Raritan demonstriert hier, dass sich IP-Parameter auch anders als über ein seriell angeschlossenes Terminal konfigurieren lassen.

Das OSD dient auch zur Auswahl des zu steuernden Computers aus einer Computerliste. Unterschiedliche Farben informieren den Benutzer darüber, ob ein Computer angeschlossen und eingeschaltet ist, ein Kanalport aktiv und verfügbar ist, ein Kanal gerade von einem anderen Benutzer verwendet wird, ein Kanal zwar nicht für die Steuerung, wohl aber für eine Betrachtung zur Verfügung steht, und ein paar Dinge mehr. Über Benutzerprofile können Benutzer individuell ihre bevorzugten Betriebsparameter einstellen, beispielsweise den Scan-Modus, die Anzeige des ID-Displays, Hotkeys, die Anzeigeposition des OSD und die Taste, mit der sie schnell zum vorangegangenen Kanal zurückspringen können. Der Zugriff auf viele Funktionen des OSDs erfolgt über Funktionstasten. Aber es ist nicht einfach, sich zu merken, welche Funktionstaste wofür gedacht ist.

Im System-Konfigurationsmenü gibt es einige interessante Möglichkeiten. Dort lässt sich beispielsweise einstellen, ob die Benutzer grundsätzlich immer alle angeschlossenen Computer sehen können, selbst wenn sie für einige dieser Computer keine Zugriffsberechtigung besitzen. Betriebsmodi steuern den Zugriff auf Computer. Im Private-Modus kann immer nur ein Benutzer auf einen spezifischen Computer oder Kanal zugreifen. Der Public-View-Modus erlaubt die Steuerung eines Computers durch einen Benutzer, während alle anderen Benutzer den Bildschirm dieses Computers sehen können. Im PC-Share-Modus ist die Steuerung eines Computers gleichzeitig durch mehrere Benutzer möglich – ein Feature, das sehr zur Erheiterung beitragen kann, wenn vier, fünf Benutzer gleichzeitig die Maus über den Bildschirm jagen.

Bei der Benutzerkonfiguration vergibt der Administrator Benutzernamen, schaltet Administratorprivilegien für einen Benutzer ein oder aus und weist einem Benutzer durch die Eingabe von ID-Nummern Sicherheitsgruppen zu. Damit sind wir bei den Gruppeneinstellungen beziehungsweise Zugriffsrechten angelangt. Hinter den Gruppeneinstellungen verbirgt sich ein kompliziertes, aber sehr flexibles System, mit dem Administratoren festlegen, welche Benutzer auf welche Computer zugreifen dürfen. Wir meinen, dass Raritan diese Geschichte ein wenig übersichtlicher hätte gestalten können/sollen. Aber urteilen Sie selbst: Um Benutzern Rechte und CPUs Sicherheitsstufen zuzuordnen, weist der Administrator den Benutzern Benutzergruppen mit definierten Rechten und den CPUs Kanalport-Gruppen zu. Jede Gruppe kann mehrfache Benutzer oder CPUs enthalten. Gruppen werden für Benutzer und CPUs jeweils von 00 bis 99 durchnummeriert. Benutzer und Computer kommunizieren schließlich gemäß festgelegter Gruppen-ID-Regeln miteinander – und die sehen so aus: Benutzer mit der (Default-)Gruppen-ID dürfen beispielsweise auf alle Computer mit den Gruppen-IDs 00 bis 99 zugreifen. Benutzer mit der Gruppen-ID 05 dürfen auf Computer mit den Gruppen-IDs 00, 05 und allen zweistelligen IDs mit 5 als erster Ziffer zugreifen. Alles klar? Nein? Macht nichts, wir haben es auch nicht auf Anhieb begriffen. Jedenfalls erlaubt dieses System beispielsweise, dass Administratoren Computern, die hohe Sicherheit erfordern, CPU-Gruppen-IDs im Bereich von 10 bis 99 zuzuweisen, womit die Computer dann weniger zugreifbar sind als Computer mit den IDs 00 oder 01 bis 99.

Der UMT442 gestattet zwar grundsätzlich einen Zugriff via IP (Browser), aber dazu benötigt man eine zusätzliche Komponente. Wir testeten IP-Reach (ehemals Telereach). Dies ist eine aktive 19-Zoll-Komponente, die Administratoren erlaubt, per Web-Browser auf den KVM-Switch und damit auf die am Switch angeschlossenen Computer zuzugreifen. Das System arbeitet über das Unternehmens-LAN, ein WAN oder das Internet und bietet bis zu vier Benutzern simultanen Zugriff. Interessant bei IP-Reach ist, dass sich dieses System auch ohne KVM-Switch einsetzen lässt, um via IP auf Computer zuzugreifen, die direkt an IP-Reach angeschlossen sind. IP-Reach erfordert ein eigenes Setup, das aber schnell und einfach erledigt werden kann. Für das Grundsetup schließt der Administrator eine Konsole (Tastatur, Maus und Bildschirm) lokal an IP-Reach an und konfiguriert dann mindestens die IP-Parameter des Geräts. Ist die IP-Adresse eingestellt oder die DHCP-Option selektiert, kann der Rest der Konfiguration, darunter die von IP-Reach-Benutzern mit Benutzernamen und Passwort, schon per Web-Browser durchgeführt werden. Dazu startet der Administrator einfach seinen Web-Browser und trägt als URL die IP-Adresse von IP-Reach ein. Nach kurzer Zeit startet der Raritan-Remote-Client (RRC) und fordert zur Eingabe der Anmeldeinformationen auf. Nach erfolgreicher Anmeldung listet der RRC in einem an den Windows-Explorer erinnernden Navigationsbereich auf der linken Fensterseite alle bekannten Raritan-Appliances auf, die er im Netzwerk findet. Der Administrator selektiert nun einfach die gewünschte IP-Reach-Unit und klickt dann auf den Admin-Bereich, um die Konfiguration zu vervollständigen. Ein Klick mit der rechten Maustaste auf eine IP-Reach-Unit stellt im Kontextmenü eine Reihe von Optionen zur Verfügung, darunter Trennen der Verbindung, Neustart des Systems, Speichern und Laden der Konfiguration, Speichern des Aktivitäten- und Diagnose-Logs sowie Geräte-Update.

Der Zugriff auf ein zu steuerndes System ist ebenfalls sehr einfach. Der Administrator selektiert die gewünschte IP-Reach-Unit und anschließend sofort einen der direkt an der Unit angeschlossenen Computer, oder er wählt zuerst einen an IP-Reach angeschlossenen KVM-Switch und danach den gewünschten Computer. Der Bildschirminhalt des ausgewählten Computers wird standardmäßig in einem Teilfenster angezeigt, das etwa zwei Drittel des RRC-Fensters in Anspruch nimmt. Mit einfachen Mausklicks kann der Administrator aber schnell zwischen Gesamtbildschirm- und Fenstermodus hin- und herschalten. IP-Reach selektiert automatisch eine geeignete Bildschirmauflösung, der Administrator kann aber auch manuell viele Parameter einstellen. Im Test gab es nie Probleme mit den automatisch gewählten Einstellungen, und die Geschwindigkeit war stets im grünen Bereich. Selbstverständlich erlaubt IP-Reach dem Administrator, Tastatursequenzen an den ausgewählten Computer zu senden. Direkt vorhanden ist zwar nur die Sequenz Strg+Alt-Entf, aber weitere Sequenzen lassen sich schnell als Tastaturmakros erzeugen. Konfigurieren lassen sich außerdem Hotkeys.

IP-Reach erlaubt den Anschluss einer lokalen Konsole zur Steuerung der angeschlossenen Computer, außerdem ist ein Modem-Port für den Fernzugriff auf das System vorhanden. IP-Reach arbeitete im Test fehlerfrei. Unser einziger Kritikpunkt ist ein sehr lauter Lüfter – aber wer via IP zugreifen kann, braucht sich ja nicht unbedingt direkt neben das Gerät zu setzen.

Aten Altusen KH0116 mit CN-6000 »KVM

Sofort waren wir von der schicken Produktverpackung begeistert, aber das interessiert Sie sicher weniger. Der KH0116 ist ein schlichtes, schwarzes Gerät zur Steuerung von 16 PCs. Kaskadierbar über Daisy-Chain-Kabel skaliert das System auf bis zu 512 Ports. Der Anschluss der zu steuernden Computer erfolgt über proprietäre KVM-Kabel (maximal 3 Meter). Die Konsole wird entweder direkt am Switch angeschlossen oder an einem Console-Extension-Modul. Dieses Modul ist in etwa vergleichbar mit der Raritan-User-Station, ist aber deutlich kleiner und auch weniger funktionell. Die Verbindung erfolgt auch hier über Kategorie-5-Kabel, aber die maximal überbrückbare Entfernung beträgt lediglich 150 Meter. Eine lokale Konsole kann trotz Verwendung des Extension-Moduls noch angeschlossen bleiben. Beide Konsolen können dann benutzt werden, jedoch nicht simultan. Über eine Taste am KVM-Switch lässt sich die Benutzung der Remote-Konsole sperren. Neben diesem Knopf sind auf der Gerätevorderseite noch ein paar Status-LEDs, eine Reset-Taste, der Remote-Konsolen-Port, ein Firmware-Upgrade-Port und eine LCD-Anzeige für die aktiven Stationen untergebracht.

Der KH0116 bietet alle KVM-Switch-Basisfunktionen, darunter Scanning, Skipping (vom aktuellen zum nächsten, zugreifbaren Port), Hotkey-Umschaltung beziehungsweise -Funktionsauswahl und OSD mit Passwortschutz. Die Auswahl des zu steuernden Systems erfolgt im OSD wie üblich aus einer Liste. Die Namen der in dieser Liste angezeigten Ports sind editierbar. Um eine bessere Übersicht zu erhalten, kann der Benutzer eine Vorauswahl der angezeigten Ports/Computer treffen: alle Ports, nur Ports mit eingeschalteten Computern, nur Quick-View-Ports, nur Quick-View-Ports mit eingeschalteten Computern. Quick-View umschreibt das Scannen und Betrachten besonders ausgewählter Computer. Die Ports beziehungsweise Computer sind dazu lediglich mit einer Quick-View-Flag zu versehen.

Benutzernamen und Passwörter konfiguriert der Administrator individuell für einen Administrator und bis zu vier Benutzer. Die Benutzerzugriffssteuerung ist schlicht und unterscheidet lediglich zwischen Vollzugriff, nur betrachtenden Zugriff und keinen Zugriff. Firmware-Upgrades erfolgen über ein Windows-Firmware-Upgrade-Utility via mitgeliefertes Firmware-Upgrade-Kabel.

Das waren die Basisfunktionen des KVM-Switches. Sicherheitsfeatures sind nur rudimentär vorhanden.

Interessanter wird die Lösung mit der optionalen CN-6000-Box, die IP-Funktionalität liefert. Diese etwa Taschenbuch-große Box wird per Ethernet-Kabel ans Netzwerk angeschlossen. Dann schließt der Benutzer eine Tastatur, eine Maus und einen Monitor an und verbindet die Box schließlich mit normalem KVM-Kabel mit dem Switch. Am Switch werden dabei die Ports verwendet, die normalerweise die lokale Konsole nutzt – die CN-6000-Box wird damit also gleichzeitig zur lokalen Konsole. Mit der Box wird folgende Software geliefert: ein Administrations-Utility, ein Windows-Client, ein Java-Client und ein Log-Server.

Die Administration und Konfiguration erfolgen – logisch – mit dem Administrations-Utility. Nachdem sich die Box ihre IP-Adresse via BootP/DHCP geholt hat, findet das Utility sie (und alle anderen Boxen im Subnetz) automatisch. Nach der Anmeldung mit Benutzernamen und Passwort kann der Administrator mit der Konfiguration beginnen und zunächst dem Gerät eine einprägsamen Namen geben und anschließend weitere Netzwerkeinstellungen durchführen oder überprüfen. Über IP-Adress- und/oder MAC-Filter lässt sich einstellen, welche Stationen zugreifen dürfen und welche nicht. Ferner können Administratorzugriffe an eine bestimmte MAC-Adresse gebunden werden. Im Benutzermanagement-Abschnitt lassen sich für Benutzer Namen, Passwörter und Berechtigungen konfigurieren. Die Berechtigungen beschränken sich allerdings auf eine Konfigurationsberechtigung und eine Berechtigung zum Ausführen des Java-Clients. Weitere Sicherheitseinstellungen sind ein Sitzungs-Timeout, die erlaubte Anzahl von Login-Fehlversuchen, Stealth-Modus/Echo-Modus und ein »Reset on Exit«.

Der Verbindungsaufbau zu einem zu steuernden Computer ist mit dem Windows-Client sehr einfach. Allerdings bietet dieser nicht viele Einstellmöglichkeiten oder Optionen. Die Video-Optionen beschränken sich auf Screen-Position, Autosync und RGB-Einstellungen. Der Benutzer kann einige Hotkeys nutzen und einstellen. Im Großen und Ganzen gibt es am Windows-Client nichts auszusetzen. Der Java-Client verspricht Plattformunabhängigkeit und bietet in etwa die gleiche Funktionalität wie der Windows-Client. Ein Zugriff auf das System zur Konfiguration und Steuerung ist auch via Browser möglich. Die Steuerung eines ausgewählten Computers findet dann aber nicht mehr im Browser statt, sondern aus dem Browser heraus wird entweder der Windows- oder der Java-Client gestartet.

Der optional installierbare Log-Server protokolliert alle Ereignisse, die auf ausgewählten CN-6000-Boxen vorkommen, in einer Datenbank.

So testete Network Computing

Die KVM-Switches steuerten mehrere Server und Arbeitsstationen mit verschiedenen Betriebssystemen, Grafikauflösungen und Eingabegeräten. Unsere Testsysteme liefen unter Windows-2000, Windows-XP, Windows-Millenium, Windows-Server-2003 und Linux in einer 100-MBit/s-Umgebung. Wir testeten, wie leicht sich die Switches in Betrieb nehmen ließen und welche Anstrengungen die erweiterte Konfiguration, dabei besonders die IP-Konfiguration verlangte. Die Switch-Konfiguration führten wir auf verschiedenen Wegen durch, da es natürlich Unterschiede in der Firmware gab. Neben der Benutzerkonfiguration und den Sicherheitseinrichtungen modifizierten wir auch das Setup der Kanäle, wozu auch Tests verschiedener Auflösungen gehörten. Neben der Kompatibilität von Mäusen und Tastaturen testeten wir Keep-alive-Funktionen anhand simulierter Stromausfälle und unterbrochener Verbindungen.

Adder/Leunig SmartView World SVC4x16

Der Smartview-World beansprucht zwar zwei Höheneinheiten im Rack, war aber trotzdem noch nicht das größte System im Test. Im großen Gehäuse des Switches sind eine Menge Funktionen verpackt. Der KVM-Switch bietet 16 Ports für die zu steuernden Computer und 4 Ports für Konsolen. Zwei dieser Konsolenports eignen sich für den Anschluss von Konsolen, die bis zu 200 Meter vom Switch entfernt sein dürfen – dafür benötigt man dann allerdings zusätzlich Adder-Receiver-Units. Solche standen uns nicht zur Verfügung, wir können uns allerdings vorstellen, dass es sich dabei um Geräte handelt, die mit Raritans User-Station oder Atens Console-Extension-Modul vergleichbar sind. Der Anschluss der zu steuernden Computer erfolgt über proprietäre KVM-Kabel mit einer maximalen Länge von 10 Metern. Kabel sind erhältlich für PS/2, Sun und USB.

Der Smartview erlaubt es dem Administrator, über einen auf der Frontseite untergebrachten Computer-Schalter direkt am Switch umzuschalten. Die Nummer des eingestellten Ports wird dabei in einem Display angezeigt. Ein zweites Display zeigt die Nummer des Konsolenanschlusses, der den eingestellten Port aktuell nutzt. Mit einem zweiten Schalter kann der Administrator auch durch die vier Konsolenanschlüsse schalten – im Computer-Display sieht er dann die Nummer des jeweils genutzten Kanals/Ports. Vier rote LEDs zeigen Aktivitäten der vier Konsolenanschlüsse an. Wird also beispielsweise an Konsole Nummer 3 die Maus bewegt, dann flackert LED Nummer 3…, , wozu das wohl gut ist? Gleich zwei grüne LEDs zeigen an, ob der Switch mit Strom versorgt wird, dabei steckt aber nur ein Netzteil im Gerät. Aber gut, vielleicht denkt sich ja der Hersteller was bei redundanten Power-LEDs – oder haben wir irgendetwas übersehen? Auf der Vorderseite befinden sich dann noch ein IP-Port-Abschnitt mit einer seriellen Schnittstelle für die IP-Grundkonfiguration (lässt sich später für ein externes Modem nutzen), ein RJ45-Port für die Netzwerkverbindung, drei Status-LEDs und ein Reset-Knopf für den IP-Bereich. Rückseitig verfügt der Switch neben den 16 Computer- und 4 Konsolenports noch über eine serielle Schnittstelle, eine Schnittstelle für den Anschluss einer Power-Control-Option, einen Reset-Knopf und den Stromanschluss.

Smartview-KVM-Switches lassen sich kaskadieren. Dazu verbindet der Administrator einfach mindestens einen Computerport eines Switches mit einem Konsolenport eines anderen Switches. Eine solche Kaskadierung darf bis zu vier Ebenen tief reichen. Verbindet der Administrator mindestens zwei Smartview-Units miteinander, dann können diese beiden Systeme synchron arbeiten, was die interessante Anwendung der Mehrfach-Monitor-Verbindung ermöglicht. Um dies zu nutzen, ist die serielle Schnittstelle des ersten, so genannten Master-Switches über ein Synchronisationskabel mit der seriellen Schnittstelle des Slave-Switches zu verbinden. Schaltet der Benutzer nun den Master-Switch um, sendet dieser Switch ein entsprechendes Signal über die serielle Schnittstelle an den Slave-Switch, der daraufhin auf den gleichen Kanal umschaltet. Ein an diesem Kanal des Slave-Switches angeschlossener Monitor zeigt dann das gleiche Bild wie der Monitor am Kanal des Master-Switches.

Die Konfiguration und Umschaltung über eine lokale Konsole erfolgen auch bei diesem KVM-Switch über ein OSD. Der Administrator kann im OSD die Sicherheit einschalten, was dazu führt, dass ein Administrator-Passwort verlangt wird. Im Rahmen der Benutzerkonfiguration vergibt der Administrator Benutzernamen, Passwörter und Zugriffsrechte. Konfigurierbar sind ein Sitzungs-Timeout und eine automatische Abmeldung. Das Autoscanning-Feature lässt sich auf aktive PCs oder auf die PCs beschränken, die in einer Scan-Liste verzeichnet sind. Wem der Aufruf des OSDs zur Auswahl des zu steuernden Computers aus der Computerliste zu lange dauert, der kann auch direkt per Hotkey die Computer selektieren (Strg+Alt+Portnummer).

Der IP-Teil des Smartview pflegt vom Rest des KVM-Switches unabhängige Sicherheitseinstellungen. Die Grund-IP-Konfiguration erfolgt einmal mehr via seriell angeschlossenes Terminal. Der Administrator stellt dabei ein, wie der Switch seine IP-Adresse erhält (fix oder per Bootp/DHCP), ob eine IP-Zugriffskontrolle durchgeführt werden soll und mit welcher Geschwindigkeit und welchem Duplexmodus das Netzwerk arbeitet. Im Test haben DHCP und Autosensing einwandfrei funktioniert. Den Rest der Konfiguration erledigt der Administrator dann am einfachsten über den Browser. Die Webschnittstelle des Smartview ist weitestgehend identisch mit der Webschnittstelle des Peppercon-KVM-Switches, so dass wir darauf nicht weiter eingehen. Wir wissen nicht, wer die Webschnittstelle von wem lizenziert hat, jedenfalls stammen beide Schnittstellen von ein und demselben Erzeuger.

Guntermann & Drunck ControlCenter 4/n und Acxos

Der Controlcenter-4/n-KVM-Switch ist ein Gerät für Administratoren, die viel Platz im Rack haben, denn der Switch allein beansprucht schon drei Höheneinheiten. Kommt dann noch Acxos für Remote-Zugriffe via IP hinzu, dann sind es sogar vier Höheneinheiten. Dafür ist das modulare System aber auch sehr flexibel – statt fester Ports, wie sie die anderen getesteten Systeme verwenden, nutzt der Controlcenter-4/n (CC4/n) Schnittstellenkarten, die der Hersteller für unterschiedliche Einsatzgebiete beziehungsweise Konfigurationen anbietet. Damit sind zwei CC4/n nicht unbedingt immer identisch. In der Grundkonfiguration ermöglicht der CC4/n die Steuerung von bis zu zwölf Computern über vier Konsolen. Der CC8/n ist eine Variante des Switches, die bis zu acht Konsolen unterstützt. Durch Kaskadierung des CC4/n beziehungsweise CC8/n lässt sich die Anzahl der unterstützten Computer auf 96 erhöhen; durch Systemkombination ist eine Erweiterung sogar auf bis zu 9216 Computer und 64 Konsolen möglich. Unser Testsystem war ausgestattet mit acht CAT-PC-Karten für den Anschluss der zu steuernden Computer via Kategorie-5-Kabel (im Lieferumfang), zwei Trans-C5-Karten für den Anschluss abgesetzter Konsolen via Kategorie-5-Kabel, einer CC/2CON-Karte für den Anschluss eines Acxos-Systems mit Direktkoppelung, einer CON-Karte für den Anschluss einer lokalen Konsole und einer Masterkarte mit zwei Serviceschnittsellen (RS232 und RS422). Über die Trans-C5-Karte ist die Bedienung der angeschlossenen Computer aus einer Entfernung von bis zu 200 Metern möglich. Dazu ist allerdings noch ein CAT-Rem-Empfängerteil notwendig, an das Tatstatur, Maus und Bildschirm der Remote-Konsole angeschlossen werden. Wird statt des CAT-Rem-Empfängers ein »remoteMUX« eingesetzt, lässt sich die Bedienkonsole unter Einbeziehung von bis zu zwei lokalen Rechnern absetzen.

Die Inbetriebnahme des CC4/n ist einfach. Der Administrator schließt über die mitgelieferten Kabel und CAT-Pro-Module die zu steuernden Computer und die lokale Konsole (Tastatur, Maus und Bildschirm) an und braucht den Switch dann nur noch einzuschalten. Sofort erscheint das OSD des Switches (welches der Hersteller »AdonIS« getauft hat), das zunächst angeschlossene Computer sucht. Die gefundenen Computer zeigt Adonis in einer Liste an, woraus sie sich einfach per Tastatur oder Maus selektieren lassen. Die Umschaltung ist natürlich auch per Hotkey möglich. Adonis kann jederzeit über eine bestimmte Tastenkombination (Default ist Strg+Num) wieder aufgerufen werden.

Ins Adonis-Menü, das auch für die Konfiguration benötigt wird, gelangt der Administrator durch Drücken einer Funktionstaste. Das Menü dient unter anderem zum Start des Autoscan-Features, zum Konsolen-Setup, zur PC-Konfiguration sowie zur Konfiguration von User-Profilen und Benutzerkonten. Im Konsolen-Setup stellt der Administrator die Autoscan-Zeit, die Verwendung eines Bildschirmschoners, Autologoff, Konsolennamen, Display- und Menüposition und andere Optionen ein. Im Untermenü User-Profile lässt sich anwenderbezogen der von jeweiligen Benutzer am häufigsten verwendete Rechner als Präferenzrechner einstellen, zu dem der Switch nach dem Login automatisch schaltet. Jeder Benutzer kann hier auch individuelle Hotkey-Zuordnungen definieren und festlegen, welche Rechner im Rahmen der Scan-Funktion abgefragt werden sollen. Der CC4/n besitzt drei Scan-Funktionen: Autoscan, Autoskip und Stepscan. Autoscan scant alle freigegebenen Kanäle, die nicht durch andere Benutzer belegt sind. Freie Kanäle oder ausgeschaltete Rechner können einbezogen werden. Autoskip ähnelt der Autoscan-Funktion, allerdings werden hier nur alle angeschlossenen aktiven Rechner abgefragt. Stepscan schließlich ermöglicht es, alle Kanäle des CC4/n in auf- oder absteigender Richtung manuell durchzuschalten. Für Änderungen der PC-Konfiguration, Benutzerkonteneinstellungen und der Systemkonfiguration ist eine Anmeldung als Supervisor erforderlich. Die PC-Konfiguration beschränkt sich auf die Vergabe beziehungsweise Änderung von Namen für die Kanäle des Switches. In den Benutzerkonteneinstellungen schaltet der Administrator für Benutzer individuell Konfigurations- und Multi-Access-Rechte ein, konfiguriert Zugriffs- und Konsolenrechte, editiert Benutzerprofile und vergibt Benutzernamen und Passwörter. Das System unterscheidet die Zugriffsrechte Vollzugriff, Kein Zugriff und Lesezugriff. Diese Rechte lassen sich pro Benutzer pro Computer konfigurieren. MultiAccess ist eine Funktion, die einem Benutzer erlaubt, sich auf einen Rechner zu schalten, den bereits ein anderer Benutzer im Zugriff hat.

Eine interessante, leider kostenpflichtige Option des CC4/n ist die so genannte Verschiebefunktion, die Benutzern ermöglicht, über Adonis mittels Tastaturbefehlen den Bildschirminhalt einer Konsole zusätzlich auf eine oder mehrere andere Konsolen aufzuschalten.

Für den IP-Zugriff auf den KVM-Switch und die daran angeschlossenen Computer ist das optionale Acxos-System zu benutzen. Dies ist ein sehr neues Gerät von Guntermann & Drunck, wofür nur eine vorläufige (und unvollständige) Dokumentation vorlag. Acxos ist separat zu installieren und zu konfigurieren. Der zu Anfang wichtigste Konfigurationsparameter ist die IP-Adresse. Leider holt sich Acxos seine IP-Informationen in der Voreinstellung nicht per DHCP, was wieder die temporäre Konfiguration eines Computers erforderlich macht, nur um dem System seine IP-Adresse mitzuteilen. Anschließend ist ein Zugriff auf Acxos per Web-Browser von jedem Computer im selben IP-Subnetz aus möglich. Die Webschnittstelle spricht Deutsch und Englisch, ist übersichtlich und leicht bedienbar. Acxos ist rasch konfiguriert. Neben den IP-Informationen ist dem System lediglich mitzuteilen, mit welchem KVM-Switch es verbunden ist. Wer möchte, kann dann noch Timeouts für die Webschnittstelle eingeben, Datum und Uhrzeit einstellen und dem System die Adressen von bis zu zwei Syslog-Servern bekanntgeben. Acxos besitzt eine eigene, vom KVM-Switch unabhängige Benutzerverwaltung. Der Administrator konfiguriert für die Benutzer lediglich Benutzernamen, Passwörter und Gruppenzugehörigkeiten. Zugriff erhalten die Benutzer entsprechend ihrer Gruppenzugehörigkeit. Für Gruppen lassen sich die Zugriffsrechte Konfiguration, Web-Operation, Client-Operation und Remote vergeben.

Zugriff auf einen am KVM-Switch angeschlossenen Computer erhält der Benutzer direkt über die Webschnittstelle, sofern eine Java-VM der Version JRE 1.4.2_03 oder höher installiert ist. In diesem Fall startet ein Applet in einem eigenen Fenster. Bequemer ist der Zugriff über den Acxos-Client, der allerdings separat auf jeder (Windows-)Maschine, über die der Zugriff erfolgen soll, installiert werden muss. Beim ersten Start der Client-Software scant sie die am KVM-Switch angeschlossenen Computer und konfiguriert automatisch die am besten geeigneten Video-Einstellungen und einige andere Parameter. Die Auswahl eines zu steuernden Systems erfolgt per Hotkey, Adonis oder das so genannte Acxos-Steuerboard. Wir fanden, dass dieses Steuerboard die bequemste Lösung ist, zumal sich daraus auch gleich Tastaturmakros senden und einige Einstellungen, beispielsweise Videoeinstellungen, modifizieren lassen. Der Acxos-Client besitzt kein eigenes Autoscan-Feature, und der Versuch, die Autoscan-Funktion via Adonis einzuschalten, schlug fehl. Zwar scannte der Switch seine Kanäle beziehungsweise die aktiven Computer, zeigte uns aber nur schwarze Bildschirmfenster.

Da die Acxos-Produktdokumentation nur vorläufig und unvollständig war, könnten wir über Hardwaremerkmale wie eine USB-Schnittstelle oder einen mit ISDN beschrifteten Port zwar Vermutungen äußern, aber damit ist sicher niemandem gedient.

Fazit

Der Raritan Paragon-II-UMT442 besitzt in Verbindung mit IP-Reach eine Menge guter Features und Eigenschaften. Die überbrückbaren Distanzen zwischen den Konsolen und den steuernden Computern sind sehr groß, und der Switch skaliert fast grenzenlos. Wir fanden das Raritan-Gesamtsystem ein bisschen leichter einzurichten als die Lösungen von Adder und Guntermann & Drunck, was die geringfügig höhere Punktzahl in dieser Kategorie erklärt. In der Endabrechnung setzte sich Raritan an die Spitze des Testfeldes und erhielt deshalb unsere Auszeichnung »Referenz«.

Dicht dahinter folgen die Lösungen von Guntermann & Drunck sowie Adder. Der Controlcenter-4/n war das modularste System im Test, das durch Systemkombination vergleichbar hoch skaliert wie Raritans Angebot. Allerdings verlangt diese Lösung mit Abstand den meisten Platz im Rack: vier Höheneinheiten (mit Acxos). Was Acxos insgesamt zu leisten vermag, können wir nicht sagen, denn zwei, drei Hardware-Features konnten wir mangels Dokumentation nicht testen, aber das, was wir testen konnten, funktionierte mit Ausnahme des Autoscan-Features einwandfrei. Was die technische Ausstattung betrifft, zeigte sich auch der Smartview-World von Adder als flexibles und vollständiges System, das noch dazu hoch skaliert. Die maximal überbrückbare Distanz von 200 Metern (mit Adder-Receiver-Unit) zwischen Switch und Konsole ist zwar um 100 Meter kürzer als bei den Lösungen von Raritan und Guntermann & Drunck, dürfte für viele Einsatzgebiete aber reichen. Wer größere Distanzen überbrücken muss, kann es mit IP tun. Der Smartview leistete sich im Test keine Schnitzer. Zwar setzt das System nicht so konsequent auf Ethernet-Verkabelung wie beispielsweise der Paragon-II oder die beiden Avocent-KVM-Switches, aber dies lässt sich verschmerzen. Reichen einem Unternehmen zunächst 8 steuerbare Computer aus, dann tätigt es mit einem Peppercon 0801IP einen guten Kauf. Alternativ bietet der 160IP gleich 16 Ports für den Einstieg. Das Peppercon-Angebot ist also eher für kleinere Umgebungen geeignet, in denen auch nicht mehrere Administratoren gleichzeitig auf unterschiedliche Computer zugreifen müssen.

Die beiden Avocent-KVM-Switches sind dort einsetzbar, wo es auf Skalierbarkeit ankommt. Geht es um die zentrale Verwaltung mehrerer KVM-Switches, dann eignet sich dank DS-Software besonders der DSR1010. Er bietet auch mehr Sicherheit als der Autoview-2000R. Der Aten Altusen-KH0116 bietet als Grundsystem nur wenige Features, eignet sich aber sicher für Shops, die jetzt einen KVM-Switch mit einem lokal angeschlossenen Konsolenplatz benötigen, später aber vielleicht die IP-Fähigkeit ergänzen/nutzen wollen. Das System ist gut skalierbar, aber leider auf PCs (PS/2-Anschlüsse) beschränkt. [ dj ]


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