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Near Field Communication

Schnittstelle für Near-Field-Kommunikation

Das technische ETSI-Komitee, das für Smart-Cards zuständig ist, hat die Spezifikation für eine Schnittstelle freigegeben, die für den Einsatz von mobilen Geräten und Near-Field-Communication-Systemen wichtig ist. Nokia bringt passend dazu das erste NFC-Handy in Deutschland auf den Markt.

Autor: Bernd Reder • 28.2.2008 • ca. 1:05 Min

Mit dem Nokia 6131 NFC können Benutzer bezahlen,indem sie das Handy an eine Lesestation halten.

Das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) hat gestern die Spezifikation für eine Host-Bus-Interface-Schnittstelle freigegeben. Sie stellt die Verbindung zwischen Smart-Cards und Near-Field-Communication-Chips in einem Mobiltelefon her.

Das klingt auf den ersten Blick nicht sonderlich spannend, ist jedoch für die Mobilfunkindustrie von großer Bedeutung. Die Schnittstelle ermöglicht es einem NFC-Frontend, direkt mit Anwendungen zu kommunizieren, die auf der SIM-Karte (Smart-Card) in einem Mobilgerät lagern.

Erst dadurch ist es beispielsweise möglich, eine Fahrkarte oder ein Konzertticket zu kaufen, indem man sein Handy an einer NFC-Lesestation vorbeiführt. Auf dieselbe Weise kann ein Nutzer Informationen abrufen, etwa an einem Terminal seine persönlichen Reisedaten abfragen, oder aber Sicherheitstüren auf dem Firmengelände öffnen.

NFC-Handy von Nokia

Near Field Communication (NFC) wird gegenwärtig vor allem von Nokia forciert. Das Unternehmen wird ab dem 3. März das erste kommerzielle NFC-Handy anbieten. Das Nokia 6131 NFC wird in ausgewählten Mobiltelefonläden in Frankfurt am Main zu haben sein. Es kostet ohne Mobilfunkvertrag rund 210 Euro.

Auf Frankfurt fiel die Wahl, weil dort Nutzer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes mit dem NFC-Mobiltelefon Fahrkarten kaufen oder Fahrplan-Informationen abrufen können. In der Main-Metropole wurde ein Pilotprojekt namens RMV2go durchgeführt.

Anfang März beginnt der Regelbetrieb von RMV2go. Die Verkehrsgesellschaft stattete im Vorfeld alle 750 Haltestellen in Frankfurt mit insgesamt 2500 passiven Funk-Chips aus.

NFC nutzt den Frequenzbereich 13,56 MHz, ebenso wie RFID, und ist für Datentransfers über kurze Distanzen von bis zu 10 Zentimetern ausgelegt. Die Technik konkurriert mit Verfahren wie Bluetooth, die sich ebenfalls für Anwendungen wie die Zugangskontrolle einsetzen lässt.