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Siemens-Tochter SBS soll bis 2007 wieder profitabel sein

Schonfrist für IT-Dienstleister SBS

Schonfrist für IT-Dienstleister SBS. Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hat der Konzerntochter SBS offensichtlich eine Bewährungsfrist gewährt. Demnach soll der IT-Dienstleister bis 2007 die vom Konzern für alle Sparten festgelegte Mindestmarge von fünf bis sechs Prozent erreichen. Der Sanierungsplan sieht vor, dass bei SBS ein Viertel der Kosten eingespart werden müssen: In diesem Jahr rund 500 Millionen Euro.

Autor:Martin Fryba • 10.6.2005 • ca. 0:55 Min

Schonfrist für IT-Dienstleister SBS

Wie ein SBS-Sprecher gegenüber der »Financial Times Deutschland« bestätigte, sollen die Kosten bei SBS im noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahr um bis zu 500 Millionen Euro sinken. Erreichen will dies der in die roten Zahlen gerutschte IT-Dienstleister mit einem harten Sparkurs und Verbesserungen bei der Produktivität. Allein der bereits abgeschlossene Verkauf der Wartungsgesellschaft Sinitec (CRN berichtete ) wird dazu nicht ausreichen. Dem Druck des Kapitalmarkts will sich Siemens-Chef Kleinfeld zumindest bis 2007 entgegenstemmen. Bis dahin soll SBS den noch unter Kleinfelds Vorgänger Heinrich von Pierer ausgegebenen Geschäftswertbeitrag von mindestens fünf bis sechs Prozent erreichen, der einer Siemens-Sparte die Berechtigung zum Verbleib im Konzern sichert. Damit dürften vorerst alle Spekulationen vom Tisch sein, dass nach dem Verkauf der Handy-Sparte als nächstes SBS veräußert werden soll.

Beim Sparen dürfte das SBS-Management weiter im Heimatland Deutschland ansetzen. Hier erzielt SBS zwar rund die Hälfte des vergangenen Jahresumsatzes von 4,7 Milliarden Euro. Großvolumige Outsourcing-Aufträge hat SBS in der Vergangenheit aber im Ausland gewonnen. Das dürfte sich mittelfristig auch auf die geografische Mitarbeiterverteilung niederschlagen. Denn selbst ein bevorstehender sechs Milliarden-Euro-Auftrag der Bundeswehr zur Modernisierung der IT- und TK-Infrasturktur, den SBS mit IBM umsetzen soll, wird wegen der damit verbundenen Investitionen der IT-Betreiber SBS zunächst keine finanzielle Entlastung bringen.