SID rät zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen
Die Diskussion um die umstrittenen Online-Durchsuchungen deutscher Sicherheitsbehörden geht nach Ansicht der Software-Initiative Deutschland (SID)am Kernproblem vorbei. Die Gefahr liege vielmehr darin, dass Suchmaschinen persönliche Daten von Millionen Internetnutzern sammeln, analysieren und offen legen.
Jeder Internet-Nutzer hinterlässt eine Vielzahl von Spuren und persönlichen Informationen im Netz. Diese werden von Suchmaschinen und Portalbetreiber gesammelt und systematisiert. »So versuchen beispielsweise Suchmaschinen wie Google, Microsoft oder Yahoo kostenlose Services durch personalisierte Werbung gegenzufinanzieren«, erläutert Volker Oboda, Vorsitzender des Ausschusses für Team Collaboration und Datenschutz im Internet in der Software-Initiative Deutschland (SID). Ein Extrembeispiel für die Offenlegung von sensiblen Daten sei die Menschensuche beim Start-up-Unternehmen Spock, dass innerhalb kürzester Zeit über 100 Millionen Menschen im Internet ausfindig und Informationen über sie frei zugänglich gemacht habe. Online-Durchsuchungen dagegen betreffen nur eine verschwindend geringe Zahl von Internetnutzern. Durch die Suchmaschinen dagegen haben auch Sicherheitsbehörden, Wirtschaftsunternehmen, Direktvermarkter und sogar kriminelle Vereinigungen Zugriff auf die sensiblen Informationen und können diese für unterschiedliche Zwecke nutzen. Hinzu kommt die unsichere Kommunikation via E-Mail, die laut SID der Internetspionage Tür und Tor öffne. Als Abhilfe rät die Software-Initiative zu umfassenden Datenschutz-Vorkehrungen am eigenen Computer. Darüber hinaus sollten die Internetnutzer eher sparsam mit persönlichen Informationen und Daten beim Nutzen des Internets - sei es beruflich oder privat - umgehen.