Für Mitte 2010 plant Siemens, die IT-Sparte SIS wieder aus dem Konzern auszugliedern. Langfristig will sich Siemens vollständig von dem ertragsschwachen Geschäft trennen.
Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland gliedert Siemens die IT-Sparte Siemens IT Solutions (SIS) aus dem Konzern aus. Die Ankündigung läutet einen Abschied auf Raten ein. Finanzvorstand Joe Kaeser sagte bei einer Pressekonferenz, dass auch ein Börsengang der SIS eine Möglichkeit darstelle. Er ergänzt jedoch, dass der Bereich SIS zunächst stärker werden müsse. »Derzeit ist SIS nicht börsenfähig«, so Kaeser. Mit der Ausgliederung erhält Siemens die Möglichkeit, die Gehaltsstrukturen bei dem IT-Dienstleister zu ändern, die Kaeser ein besonderer Dorn im Auge sind. Trotzdem bedeute es keine Abkehr von den IG-Metall-Tarifen.
Vorstandsvorsitzender Peter Löscher ist der Ansicht, dass die Strukturen der Unternehmenssparte nicht die notwendige Flexibilität bieten, um dem hohen Preisdruck im Wettbewerb mit internationalen Dienstleistern wie Capgemini oder Accenture standzuhalten.
Einen Zeitplan wollen die Firmen-Chefs in einem Gremium in den kommenden Tagen festlegen. Sicher ist jedoch, dass die rechtliche Verselbständigung der SIS zum 1. Juli 2010 ansteht. Dabei hatte Siemens den IT-Dienstleister erst in 2007 in das Unternehmen integriert. SIS beschäftigt weltweit rund 35.000 Mitarbeiter – davon 10.000 in Deutschland.