Jahresbilanz weist zu geringes Eigenkapital aus

Softline: »Keine Insolvenzgefahr«

18. Januar 2008, 10:35 Uhr | Martin Fryba
Softline-Chef Markus Kürschner: Außerordentliche Hauptversammlung muss über Kapitalmaßnahmen entscheiden

Verlust respektabel gesenkt, aber eben nicht genug. Das Grundkapital des Distributors Softline ist nach Vorlage der Jahresbilanz zur Hälfte aufgezehrt. Die Konzernzentrale in Offenburg gibt sich aber unaufgeregt.

Erstaunlich viel Zeit hat sich die Softline AG mit der Vorlage der Jahresbilanz 2006/2007 gelassen - das Fiskaljahr ging am 30. Juni 2007 zu Ende. Heute zeigte der Distributor in einer Pflichtmeldung an, dass mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt sei, das Eigenkapital in Höhe von rund 5 Millionen Euro lediglich 49,9 Prozent des Grundkapitals entspreche. Laut Aktiengesetz muss in diesem Fall ein Unternehmen dieser Rechtsform unverzüglich eine Hauptversammlung einberufen, auf der in der Regel Kapitalmaßnahmen beschlossen werden. Es ist die erste Hauptversammlung, die Markus Kürschner als CEO eines börsennotierten Unternehmens am 27. Februar in Frankfurt am Main leiten wird. Nach einem Nachfolger für den Interrims-Chef wird noch gesucht.

Softline selbst sieht die derzeitige Situation relativ gelassen. »Wir sind nicht von einer Insolvenz bedroht«, sagt Vorstandssprecher Mathias Nimke im Gespräch mit CRN und verweist auf liquide Mittel in Höhe von 4,4 Millionen Euro zum Ende Juni 2007. Es seien schließlich Kosten deutlich eingespart worden. Außerdem habe man den Vertrieb personell verstärkt. Durchaus positive Zeichen, auch wenn Softline im abgelaufenen Geschäftsjahr noch rote Zahlen schreibt. Allerdings konnte der Distributor seinen Verlust deutlich senken, und zwar auf 1,5 Millionen Euro, nach 4,4 Millionen Euro im Vorjahr.


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