Software-Management von Helgoland bis zur Zugspitze Der Deutsche Wetterdienst versorgt rund 2700 Clients und 300 Server über ein einheitliches Verwaltungssystem mit aktueller Software.
Die Verteilung von Software auf PCs, die kilometerweit entfernt voneinander liegen, ist keine dankbare Aufgabe für IT-Administratoren. Jedenfalls dann nicht, wenn die Installationen manuell durchgeführt werden müssen. Die IT-Verantwortlichen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wissen ein Lied davon zu singen. Bei mehr als 3000 Rechnern, die deutschlandweit verteilt sind, erfordert auch eine kleine Software-Installation schon einen immensen Aufwand. Wie installierte der DWD beispielsweise eine neue Office-Version lokal auf einem Rechner, der sich in der Wetterstation auf Helgoland oder auf der Zugspitze befindet? Theoretisch ganz einfach, aber praktisch sehr mühevoll: Man fuhr mit der Installations-CD im Gepäck an den jeweiligen Ort und installierte die notwendige Anwendung. Aber was tun, wenn die Wetterbedingungen in diesen beiden Regionen den Zugang erheblich erschwerten? Solche Vorhaben waren riskant und verschlangen Zeit, menschliche Arbeitskraft und vor allem viel Geld. Grund genug für den Deutschen Wetterdienst, sich des Problems anzunehmen, um ein probates Mittel gegen die kostenintensiven und zeitraubenden Reisen zu suchen. Gefunden wurde schließlich das Produkt Empirum des Anbieters Matrix42, das ein zentrales Software-Management erlaubt.
Langer Weg bis zur Lösung des Problems Vor der Implementierung mussten die IT-Administratoren der Behörde ihre Aufgaben manuell ausführen. Jeder der rund 3000 Rechner war mit unterschiedlichen Programmen ausgestattet. Somit gab es keine einheitlichen Installationen und keine Standardisierung. 2004 erkannte Alexander Harth, Referatsleiter für Anwenderunterstützung beim DWD, das Problem und beauftragte den technischen Koordinator des Referats, Frank Thies, mit der Konzeption und Entwicklung einer pragmatischen Lösung. »Es dauerte rund zwei Jahre bis wir eine komplette Ausarbeitung für unser verbessertes IT-Konzept vorlegen konnten«, erläutert Thies. »2006 konnten wir mit der Ausschreibung beginnen.« Die Liste der Anforderungen der Wetterbehörde an die Funktionen des zentralen Software-Managements war lang und detailreich. Die Bundesbehörde suchte nach einer Lösung, die die IT-Infrastruktur optimieren und eine zentrale Steuerung ermöglichen sollte. Ein ganz wichtiger Punkt: Mit der zentralen Steuerung und der Inventarisierung der Hard- und Software sollten auch die Installationszeiten verkürzt und die Reisezeiten minimiert werden. Ein Ziel war es zum Beispiel, dass die Nachbearbeitungszeit, also die Zeit, die dazu benötigt wird, um manuelle Änderungen vorzunehmen, nicht länger als eine Stunde betragen durfte. »Seit Ende 2007 sind wir nun mit der Implementierung von Empirum und all den notwendigen Anpassungen fertig«, konstatiert Frank Thies. »Wir sind jetzt soweit, dass die Nachbearbeitungszeit, wenn überhaupt notwendig, nur wenige Minuten beträgt. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Integration des Dynamic Host Configuration Protocol, das durch die automatische Zuweisung der IP-Adressen die Einbindung von weiteren Computern im Netzwerk sehr erleichtert.« Da der DWD eine Anstalt des öffentlichen Rechts ist, musste die Vergabe des Auftrags an IT-Experten über eine öffentliche und wegen der Größe des Projekts europaweite Ausschreibung erfolgen. Mehrere IT-Anbieter stellten sich den über 150 detaillierten Fragen des Ausschreibungsverfahrens. Die Wetterfrösche legten bei der Auswahl besonders viel Wert auf einfache Bedienbarkeit. »Wir setzten Laien an die Testrechner und beobachteten, ob die Probanden mit den IT-Lifecycle-Management-Systemen zurecht kamen«, erklärt Frank Thies die Vorgehensweise. »Dabei konnte Empirum auf jeden Fall überzeugen. Und das Verhältnis Angebotspreis zu Leistung von Matrix42 war unschlagbar.«