Zum Inhalt springen
Freenet-Großaktionär Drillisch

Spoerr muss jetzt Sirtaki tanzen

Der Mobilfunk-Provider Drillisch hat seine Beteiligung an Freenet von 10,08 auf 28,56 Prozent erhöht. Jetzt muss der Freenet-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr stärker nach der Pfeife von Drillisch-Chef Paschalis Choulidis tanzen.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.8.2007 • ca. 0:50 Min

Die beiden Männer mögen sich nicht: Eckhard Spoerr, Spross einer schwäbischen Steuerberater-Familie, hält die Forderung von Paschalis Choulidis, die seit gerade einmal fünf Monaten mit Mobilcom fusionierte Freenet AG zu zerschlagen für grotesk. Choulidis wiederum hatte in den vergangenen Monaten massive Kritik an der Strategie von Spoerr geäußert. Öffentlich bezeichnete er den Freenet-Chef als »Neuling« im Mobilfunkgeschäft.

Pascalis Choulidis, Sohn griechischer Einwanderer, will aus Freenets Mobilfunk-Sparte und seinem Unternehmen Drillisch AG einen Superprovider schmieden. Die Festnetzsparte mitsamt der Tochterfirma Strato AG soll seiner Ansicht nach verkauft werden, beispielsweise an die als Interessenten gehandelte United Internet AG (1&1). Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat Drillisch jetzt zusätzliche Freenet-Aktien von der niederländischen Vatas International übernommen. Damit besitzt die Cholidis-Firma jetzt fast 29 Prozent der Freenet-Anteile – und Freenet-Boss Spoerr rudert bereits zurück: »Sobald Drillisch im Besitz des Aktienpakets ist, werden wir in einen konstruktiven Dialog treten«, verkündete Spoerr gegenüber einer Nachrichtenagentur. Auch die Übernahme des viertgrößten, deutschen Providers Drillisch AG schließt der Freenet-Vorstand jetzt nicht mehr aus: »Wir werden unsere strategische Prüfung fortsetzen«, sagte er. Derweil sucht die Investmentgesellschaft Morgan Stanley weiter einen Freenet-Käufer (CRN berichtete ).