Tech Data startet Konsignationslager
Tech Data bezeichnet es als Zukunftsmodell innerhalb des Supply Chain – das jetzt mit Computacenter gestartete Konsignationslager. Vorteil: Kostenminimierung und Zeitersparnis.
So richtig neu ist das »Zukunftsmodell Integrated Consignment Stock« nicht. So genannte Konsignationslager – und genau darum handelt es sich – gibt es im Handel schon. Gemeint sind beispielsweise über die Distribution bestellte Warenlieferungen, die vom Hersteller direkt ins Lager eines Fachhändlers oder Systemhauses geliefert werden, und erst vom Distributor fakturiert werden, wenn sie verkauft werden. Beim Konsignationslager bleiben die Waren bis zur Weiterverarbeitung oder Verkauf im Eigentum des Lieferanten. Der Händler hat nur das Verfügungsrecht.
Neues Rack Jobbing
»Der Vorteil für alle Beteiligte liegt vor allem in der Kostenminimierung und Zeitersparnis«, erläutert Marcus Haberschusz, Director Operations bei Tech Data. Der Broadline-Distributor bezeichnet sich als Vorreiter beim Einsatz von Konsignationslager in der IT-Branche. Um so stolzer verweist man auf die Premiere mit Computacenter. Das Dienstleistungsunternehmen wickelt sein gesamtes HP-Produktvolumen über Tech Data ab. Der Distributor gibt die Bestellung an HP weiter, und die Auslieferung erfolgt vom Hersteller direkt in das Konsignationslager des IT-Dienstleisters. Erst nach Abverkauf der Ware wird sie fakturiert. »Im Endausbau handelt es sich bei Integrated Consignment Stock um ein modernes Modell des Rack Jobbings im B-to-B-Bereich, wobei sich die Stärken der beiden Partner – Kompetenz im Verfügbarkeitsmanagement des Distributors und kundenspezifische Bevorratung und Produktveredelung des IT-Dienstleisters – zu einer effizienteren Supply Chain ergänzen«, betont Oliver Tuszik, Vorstandsvorsitzender bei Computacenter.
Das Modell eignet sich, so Haberschusz, nur für größere Systemhäuser, Verbundgruppen mit eigenem Lager oder auch Retailer. Erste Erfahrung, noch vor Computacenter, macht Tech Data seit 2007 mit Soenneken, die ebenfalls ein Konsignationslager unterhalten. Aber: »unter einem jährlichen Bestellvolumen von 15 Millionen Euro ist es nicht realistisch«, fügt der Tech Data Manager hinzu. Wichtig sei auf jeden Fall eine Einschätzung des realistischen Bestellvolumens. Haberschusz geht davon aus, »dass wir sehr bald mit weiteren Herstellern und größeren Kunden ähnliche Vereinbarungen treffen können«.
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