Tesla plant menschliche Rohrpost

Elon Musk gilt selbst im mit Nerds und Technikbegeisterten Experten voll besetzten Silicon Valley als außergewöhnlicher Visionär. Bislang hatte sich dieser Ruf hauptsächlich auf den von ihm voran getriebenen Elektrosportwagen Tesla Roadster begründet. Doch jetzt legt Musk noch einen drauf: Nach dem Auto will der 42 Jahre alte Multimillionär als nächstes auch noch den Zugverkehr revolutionieren. In einer 57 Seiten starken Machbarkeitsstudie beschreibt er mit seiner Firma Tesla Motors dazu ein »Hyperloop« getauftes Projekt. Dahinter steckt die Idee, entlang bestehender Fernstraßen durchgehende Stahlröhren zu installieren, in denen elektromagnetisch angetriebene Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 1.200 km/h auf Luftkissen im Unterdruck durchs Land schießen sollen. Das wäre nicht nur rund dreimal so schnell wie alle bisherigen Züge, es soll zudem auch sicherer und billiger sein. So würde laut der Studie etwa eine entsprechende Trasse von San Francisco nach Los Angeles nur rund sechs Milliarden Dollar kosten und damit weniger als zehn Prozent einer entsprechenden konventionellen Bahn-Hochgeschwindigkeitstrasse.

In der Studie sind zwar nur Mini-Züge für jeweils knapp 30 Personen vorgesehen. Dafür könnte laut dem Papier je nach Passagieraufkommen bei Bedarf alle 30 Sekunden ein neuer Zug in die Röhre geschickt werden. Nachdem Physiker das System für plausibel halten, will Musk jetzt einen Prototypen bauen, um das Konzept in der Realität zu testen. Auf die Idee gebracht hatte Musk das aktuelle Planungsverfahren für eine Hochgeschwindigkeitszugstrecke zwischen den beiden kalifornischen Städten. »Wie kann es sein, dass in der Heimat des Silicon Valley – wo wir so unglaubliche Dinge schaffen, wie das Weltwissen zu speichern und Rover auf den Mars zu schicken – ein Hochgeschwindigkeitszug gebaut werden soll, der zu den langsamsten und teuersten auf der Erde gehört?« fragt Musk am Anfang der Studie.