Thomas Huber verlässt Tech Data
Tech Datas Zentraleuropachef, Thomas F. Huber, arbeitet nicht mehr für den Broadline-Distributor. Konsequenzen hat der überraschende Abschied nach zwei Jahren, in denen Huber das Deutschland-Geschäft kräftig umkrempelte, für die Münchner Zentrale wohl nicht.
Knall auf Fall hat Thomas Huber vergangene Woche den Tech Data- Konzern verlassen. Das bestätigte Tech Data Deutschland auf Nachfrage von Computer Reseller News. Zu den Gründen für die Trennung will man sich mit Verweis darauf, dass es sich um eine Entscheidung auf Europa-Ebene handelt, nicht äußern. Konsequenzen hat Hubers Abschied für die deutsche Gesellschaft wohl erst einmal nicht. Dabei verantwortete der Österreicher die größte Neuaufstellung des Unternehmens seit der Umbenennung von C2 in Tech Data. Er setzte seit seinem Antritt vor zwei Jahren die von der US-Zentrale verordneten Restrukturierungsmaßnahmen inklusive Entlassungen konsequent durch. Unter anderem forcierte er die Bündelung der Logistik in Bor/Tschechien, wobei er auch mit einigen Herstellern auf Konfrontationskurs ging.
In einer knapp gefassten E-Mail informierte Nestor Cano, Tech Datas President Worldwide Operations, vergangene Woche die Mitarbeiter über Hubers Abschied. Ohne Angabe von Gründen. Ein offizielles Statement des Konzerns gibt es nicht.
In der deutschen Zentrale in der Münchner Kistlerhofstraße versichert man indes, dass Hubers Abschied keine Auswirkungen auf das Deutschland-Geschäft haben werde. Soll heißen: Country Manager Klaus Schlichtherle und sein Management- Team arbeiten – unbeeindruckt vom verwaisten Zentraleuropachef- Sessel – daran, im Wettrennen der Broadliner Boden gutzumachen.
Branchenkenner gehen jedenfalls davon aus, dass Huber seinen Hut nehmen musste. Der Manager sei bei Lieferanten und Mitarbeitern umstritten gewesen. Zwar versicherte das Management stets, dass man in Deutschland nach schwierigen Zeiten wieder auf Wachstumskurs sei. Dass Huber den Konzern aber ausgerechnet vor der bevorstehenden Veröffentlichung der Jahresergebnisse verlässt, ist kein gutes Vorzeichen. Zuletzt präsentierte der Distributor schwache Zahlen für die EMEA-Region: Im dritten Quartal 2006 wies der Konzern beim operativen Einkommen eine negative Umsatzrendite von 0,21 Prozent aus. Geschadet hatte Huber wohl überdies das langjährige Gerangel um die Umschreibung der Verträge auf Österreich.