Twitter ergo sum: Das Zwitschern des Präsidenten
Nun ist er also erneut zum Bundespräsident gewählt worden, der Köhler-Horst. Das ist schon okay, schließlich hat er auf jeden Fall eine bessere Frisur als die rote Gouvernante Gesine Schwan.
Und über ein gehöriges Maß an IT-Kompetenz verfügt unser erster Mann im Staat schließlich auch. Da macht ihm so schnell keiner was vor. Während die meisten Bundesbürger wohl bei Twitter eher an einen neuen Schokoriegel oder ein neues Waschmittel denken mögen, hat Horst sofort kapiert, was Sache ist im Web 2.0: Wer nicht twittert ist absolut out. Es gibt einfach im Moment nichts Cooleres als via Twitter bedeutungsschwangere Kurzmeldungen wie zum Beispiel »Ich bin jetzt gerade auf dem Klo!« oder »Jetzt bin ich fertig!« an Tausende von eingeschworenen »Followern« in aller Welt zu versenden.
Natürlich war Horst clever genug, um die Botschaft, dass er im Amt bestätigt worden ist, nicht selbst herauszuposaunen. Nein, eine Parteifreundin und – unverhofft kommt oft – auch ein offenbar übermäßig extrovertierter SPD-Abgeordneter übernahmen den Job und so wusste alle Welt schon vor der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses, dass uns der smarte Horst in den nächsten Jahren erhalten bleibt.
Wir wünschen uns für die nächste Amtszeit nun täglich weitere frische aufregende Twitter-Botschaften aus dem Schloss Bellevue. Es gibt schließlich so viel zu berichten. Während die traditionellen Medien ruhig weiter die offiziellen Händeschüttel-Bilder bringen sollen, wollen wir uns via Twitter auf die essenziellen Dinge des Lebens konzentrieren. Soeben erreicht uns eine brandheiße Meldung aus Schloss Bellevue: Der Bundespräsident zwitschert uns gerade in seinem Mikro-Blog, ihm sei das Toilettenpapier ausgegangen. Es gibt hierzu bereits 233 Kommentare. Wir sind sicher, dass unser Horst auch diese schwierige Situation mit staatsmännischer Souveränität bewältigen wird.