Um 45 Prozent legte im vergangenen Jahr das Geschäft mit Internet-Werbung in Deutschland zu. Insgesamt wurden fast eine halbe Milliarde Euro umgesetzt.
Noch nie wurde in Deutschland so viel im Internet geworben wie 2006, so der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Im Vergleich zu 2005 legte der Umsatz mit Bannern, gesponserten Web-Seiten oder kurzen Filmen um 45 Prozent zu, auf 480 Millionen Euro.
Ermittelt hat diese Zahle das Marktforschungsunternehmen Thomson Media Control. Allerdings steht die Online-Werbung noch am Anfang ihrer Entwicklung: »Der klassische Online-Werbemarkt hat erst einen Anteil von etwa drei Prozent am gesamten Werbemarkt«, räumt Jörg Menno Harms ein, Bitkom-Vizepräsident und Vorsitzender des Aufsichtsrats von Hewlett-Packard Deutschland. Allerdings, so Harms, werde sich das in den kommenden Jahren grundlegend ändern.
Der Online-Werbemarkt profitierte im vergangenen Jahr vor allem von den Aktivitäten der Telekommunikations- und Internet-Anbieter. Sie gaben rund 108 Millionen Euro aus. Auf dem zweiten Platz folgten Banken und Finanzdienstleister (89 Millionen Euro) vor Handel und Versandhäusern (85 Millionen Euro)
Den vierten Platz belegten Medien und Entertainment-Anbieter (40 Millionen Euro) vor Automobilkonzernen 35 Millionen Euro).
Zu den wichtigsten Trends zählte 2006 die Werbung mit bewegten Bildern. Wie im Fernsehen sind zunehmend auch im Internet kurze Spots zu sehen. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass mittlerweile jeder dritte Haushalt in Deutschland über einen Breitband-Internetzugang verfügt.
Die klassische Onlinewerbung umfasst alle grafischen Werbemittel sowie das Sponsoring von Web-Seiten. Nicht berücksichtigt wurde das Suchwort-Marketing.
Hier einige Vergleichszahlen: Der »Online-Vermarkter-Kreis« (OVK), der sich auf Daten der Marktforschungsgesellschaft Nielsen beruft, prognostizierte für 2006 einen Umsatz mit klassischer Online-Werbung von 765 Millionen Euro in Deutschland.
Dieses Marktsegment sollte der Studie zufolge demnach um 47 Prozent zulegen. Ein Plus von 80 erwartete der OVK bei der Suchwort-Vermarktung (710 Millionen).
Den Zuwachs bei Affiliate-Netzwerken taxierten die Experten auf 48 Prozent (155 Millionen Euro). Bei dieser Werbeform platziert der Kunde Werbung auf vielen Web-Sites, häufig mit geringer Reichweite. Abgerechnet wird auf Basis der Zahl der Klicks auf die Werbung oder des Umsatzes, den der Kunde dank solcher Online-Anzeigen erzielt.
Der weltweite Umsatz mit Internet-Anzeigen (»Internet Advertising«) betrug nach einer Untersuchung des Interactive Advertising Bureau (IAB) und von Pricewaterhouse Coopers LLP im dritten Quartal 2006 etwa 4,2 Milliarden Dollar.
Im zweiten Quartal lag er bei 4,1 Milliarden Dollar. Insgesamt dürfte der Umsatz mit Online-Anzeigen im Jahr 2006 somit ein Volumen von etwa 15 bis 16 Milliarden Dollar erreicht haben. Die endgültigen Daten stehen allerdings noch aus.