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Unbefriedigt

Unbefriedigt. Deutschland ist das Land der Sex-Muffel. Sogar das Mobiltelefon ist den Teutonen wichtiger als die Aktivitäten zur Arterhaltung.

Autor:Redaktion connect-professional • 20.4.2005 • ca. 1:10 Min

Unbefriedigt

22 Prozent der Deutschen geben zu, während eines Sexualakts ein läutendes Handy abgehoben zu haben, das ergab eine von der Werbeagentur BBDO durchgeführte, weltweite Studie mit über 3.000 Handy-Nutzern. Weltweit liegt der Durchschnitt bei 14 Prozent. Nur die Spanier haben den gleichen Prozentsatz des »Cell Phone Interruptus«. Sobald die Kardinalsversammlung im Vatikan einen neuen Papst gewählt hat, wird man sich dort mit dem Problem beschäftigen und Mobiltelefone auf die Liste der unerwünschten Verhütungsmittel setzen.

Das ist auch Wasser auf den Mühlen der Anti-Handy-Fraktion, die seit jeher behauptet, die Mobilfunkstrahlung schade der Potenz. Dass die Auswirkungen aber so direkt zu spüren sind, haben selbst die Elektrosmog-Aktivisten nicht geahnt. Wenn das so weiter geht, sterben die Deutschen schneller aus als erwartet, denn nicht nur der Mobilfunk stört die Fortpflanzung: Findet sich tatsächlich noch ein Pärchen zum Akt ein, dann ist die Störung schon vorprogrammiert: Immer mehr Sexualpartner halten inne, um beim nebenher laufenden Fernseher während der Werbepause das Programm zu wechseln. Noch schlimmer ist die Kopulation während einer Windows-Installation, denn bei jedem geforderten Re-Boot geht ein Stückchen Lust flöten.

Die Technik bestimmt immer mehr unseren Lebensrhythmus. Hieß es früher »Schatz, ich habe heute Kopfschmerzen«, kommt nun: »Schatz, ich kriege heute viele SMS« oder »stört es dich, wenn ich nebenbei noch meine Mails erledige?«

Doch das Problem setzt noch viel früher an: Viele Singles suchen sich gar keinen Partner mehr, denn die modernen Handys übertragen via UMTS und hochauflösendem OLED-Bildschirm die befriedigenden Inhalte überall und jederzeit verfügbar. Und wer weiß schon, zu welchem Zweck der Vibrationsalarm tatsächlich erfunden wurde?