Miese Qualität, Fakes, Ärger mit Zoll

Verbraucherzentrale warnt vor chinesischen Fake-Shops

5. Juli 2022, 9:28 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Probleme bei Lieferung, Rücksendung und Widerruf

Ein weiteres Problem sind die Lieferzeiten. Auch wenn die Artikel sofort lieferbar sind und in der Regel auch schnell versandt werden, dauert es oft mehrere Wochen, bis die Ware in Deutschland ankommt. Vielen sei das beim Kauf nicht klar.

Möchten Verbraucher ihre Einkäufe widerrufen, stehen sie vor noch ganz anderen Problemen. „Mancher merkt erst dann, dass der Shop gar kein Impressum hat und nur über ein Kontaktformular erreichbar ist. Mit wem der Kaufvertrag abgeschlossen wurde, ist völlig unklar. Eine Rechtsdurchsetzung wird im Ergebnis praktisch nicht möglich sein“, so die Verbraucherschutzzentrale.

Wem es gelinge, einen Kontakt zum Kundendienst herzustellen, den erwarte trotzdem in der Regel eine große Portion Frust. „Die Rückgabe der Ware ist entweder gar nicht möglich oder mit hohen Rücksendekosten verbunden. Einige Verkäufer bieten nur einen niedrigen Rabatt von 10 oder 15 Prozent auf die Ware an. Andere etwas mehr.“

So schreibe der Online-Händler LightInTheBox beispielsweise: „Sie können es an unser Lager in China zurücksenden. Bitte beachten Sie, dass Sie für die Rücksendegebühr verantwortlich sind. Rücksendungen können von 20 bis 30 Tagen in Anspruch nehmen. Nach unserer Erfahrung können die Kosten für die Rücksendung jedoch gleich oder halb so hoch sein wie der Preis Ihres Pakets, selbst wenn Sie den günstigsten Sendungsverfolgungsdienst in der Post nutzen. Eine Rückkehr nach China ist daher möglicherweise keine wirtschaftliche Option. Stattdessen empfehlen wir Ihnen, den Artikel aufzubewahren, ihn einem Freund / Familienmitglied. Wir möchten folgendes Angebot vorschlagen, das vorteilhafter und praktischer sein kann als eine Rückgabe: a) Behalten Sie den Artikel und erhalten Sie eine Belohnung von 30% des Produktwerts. b) Bewahren Sie den Artikel mit einer Rückerstattung von 20% des Produktwerts auf.“

Online-Shoppern rät die Verbraucherschutzzentrale daher:

Achten Sie vor der Bestellung darauf, wer Ihr Vertragspartner wird. Eine Endung auf .de bedeutet nicht, dass Sie es mit einem in Deutschland ansässigen Unternehmen zu tun haben.

Zahlen Sie bei Bestellungen im Internet möglichst nicht per Vorkasse (Überweisung, Kreditkarte).

Informieren Sie sich im Voraus über mögliche Rückgabemöglichkeiten.

Nutzen Sie – wenn möglich – die Filterfunktionen großer Anbieter, um den Standort der Ware zu bestimmen.


  1. Verbraucherzentrale warnt vor chinesischen Fake-Shops
  2. Probleme bei Lieferung, Rücksendung und Widerruf

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu INFRA-ANTRIEBE Hans Nelk GmbH

Matchmaker+