Verschwieg T-Systems belastende Informationen?

6. Juni 2008, 5:32 Uhr |
Um das eigene Image nicht zu beschädigen soll T-Systems die Aufklärung der Provisionsaffäre gestoppt haben

Die in die Telekom-Spitzelaffäre verwickelte Berliner Detektei Network Deutschland soll auch mit der internen Aufklärung des Provisionsschwindels bei T-Systems betraut gewesen sein. Die Telekom-Tochter soll jedoch für ein abruptes Ende der Nachforschungen von Network Deutschland gesorgt haben.

Die »Verhütung, Aufdeckung und Untersuchung von Betrug in Wirtschaftsunternehmen« zählt laut Handelsregistereintrag zum Gegenstand der Geschäftstätigkeit der Berliner Firma Network Deutschland GmbH. Dass die Detektei ihren Auftrag mehr als gewissenhaft erledigt, beweisen die Erkenntnisse in der Spitzelaffäre, die den Telekom-Konzern seit Ende Mai erschüttert: Network Deutschland hat dabei im Auftrag der Telekom deutsche Journalisten überwacht, um so eine vermutete undichte Stelle im Unternehmen aufzuspüren.

Wie die Frankfurter Rundschau nun berichtet, soll die Detektei in Zusammenhang mit den Karussellgeschäften in Nordrhein-Westfalen (CRN berichtete ) auch bei der Telekom-Tochter T-Systems tätig gewesen sein. Unter Berufung auf Network Deutschland-Chef Ralph Kühn schreibt die Zeitung, das Unternehmen sei damit betraut gewesen, den Provisionsschwindel, an dem mutmaßlich T-Systems-Mitarbeiter beteiligt sind, intern aufzuklären. Doch habe T-System, die unter dem Decknamen »Zeus« laufenden Nachforschungen noch vor deren Beendigung gestoppt. Die Gründe dafür liegen für Kühn auf der Hand: »Die abrupte Beendigung unserer Untersuchung ist nur im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf von T-Systems zu sehen«. Offensichtlich sollten die Gespräche mit potenziellen Interessenten nicht durch die »zu erwartenden höchst kritischen Untersuchungsergebnisse« gestört werden, so Kühn in einem der Zeitung vorliegenden Schreiben.


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