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Umfassende Funktionalitäten im MES-System

Autor:Redaktion connect-professional • 4.4.2008 • ca. 1:55 Min

Inhalt
  1. Von der Schöpfung international ­einheitlicher Produktionsprozesse
  2. Umfassende Funktionalitäten im MES-System
Integriertes Werker-Terminal der Adicom Software Suite
Integriertes Werker-Terminal der Adicom Software Suite
Schiebedachsystem von Webasto
Schiebedachsystem von Webasto

Die Abgrenzung zwischen Fertigungs- und Managementebene hat einen maßgeblichen Vorteil: Das komplette Master-Data-Management erfolgt im SAP-System – in dem sämtliche Stamm- und Bewegungsdaten verwaltet, und online über eine standardisierte IDoc-Schnittstelle (Intermediate Document) an die MES-Systeme übertragen werden. Qualitätsdaten sowie sonstige Rückmeldedaten zu Fertigungsaufträgen werden von den MES-Systemen an das SAP-System über eine analoge Schnittstelle zurückgespielt. Sämtliche Detaildaten aus der Maschinen-, Qualitäts- und Betriebsdatenerfassung werden dabei in den MES-Systemen verwaltet und belasten somit nicht die Datenbank des SAP-Systems. Der hohe Integrationsgrad der Adicom Software Suite ermöglicht, standortübergreifend genaue Datenanalysen durchzuführen. »Durch die Anbindung der Maschinen-, Qualitäts- und Betriebsdatenerfassung können wir Maschinenausfälle minimieren sowie unsere Geschäftsprozesse und Produkte nachhaltig verbessern«, sagte Sciotto. Um ein hohes Qualitäts- und Leistungsniveau sicherzustellen, sind auch die Ermittlung des Leistungsgrades und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit wichtig. Daher müssen an allen deutschen Standorten dafür relevante Daten unter Abhängigkeit der Faktoren Zeit und ausgeübter Tätigkeit verarbeitet werden. Diese Daten werden für jeden Mitarbeiter an das SAP-HR-Modul gemeldet. Dafür gibt jeder Werker über Touch-Screen-Terminals seine Arbeitszeiten in das MES-System ein. Ferner erfasst er alle durch SAP-Steuerschlüssel definierten Arbeitsschritte, meldet Fertigungsaufträge an und ab und überträgt die Daten an das SAP-System. Mit diesen Informationen wird der Leistungsgrad (Bruttolohnermittlung) jedes einzelnen Werkers ermittelt. »Mit der Bruttolohnermittlung unterstützen wir unsere Mitarbeiter im heute notwendigen Maß. So können sie ihre Fähigkeiten eigenverantwortlich entwickeln und werden ermutigt, selbst Verantwortung zu übernehmen«, erläutert Sciotto.

Qualität durch transparente ­Produktionsprozesse Ein weiteres Leistungsmerkmal der MES-Lösung ist die durchgängige Rückverfolgbarkeit von Produkten und Teilprodukten, welche auf der Ebene der Serialnummern erfolgt. Damit verringern die MES-Systeme das Haftungsrisiko im Falle einer Rückrufaktion. Dazu werden vor Produktionsstart über die Daten der Fertigungsaufträge eindeutige Typschilder mit der Materialnummer des Produkts sowie einer Serialnummer inklusive eines Barcodes erzeugt und auf das Produkt aufgebracht. Die hierfür erforderlichen Daten werden aus dem SAP-Materialstamm ermittelt und an das MES-System übertragen. Alle Produkt-Eigenschaften der Baugruppen werden im Laufe des Fertigungsprozesses über diesen Barcode zugeordnet. »Ein PC steuert sämtliche Fertigungslinien, verriegelt den Produktionsprozess und stellt sicher, dass die Serialnummern der Bauteile eines Fertigungsauftrages datentechnisch Handling-Units zugeordnet werden«, sagt Sciotto. Die Daten gehen dann an das SAP-System und werden dort mit der Box-Nummer der Verpackungseinheit vereint. Alle serialisierten Halbfertigerzeugnisse wie auch Endprodukte lassen sich so über den gesamten Produktionsprozess zurückverfolgen. In der Qualitätssicherung kann nachvollzogen werden, welche Vorprodukte in welchen Endprodukten verbaut und in welchen Behältern verpackt wurden. »Mit der so geschaffenen Transparenz können wir weltweit mit unseren Kunden und Lieferanten mit lokaler Kompetenz in internationaler Vernetzung zusammenarbeiten«, bringt es Sciotto auf den Punkt.

Oliver Stroh arbeitet als freier Fachjournalist in Heidelberg