Seltener eingestellt und schlechter bezahlt

Weibliche Führungskräfte in der Traditionsfalle

23. März 2011, 13:03 Uhr | Elke von Rekowski

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Weniger Geld in »Frauenberufen«

Die Verdienstlücke lässt sich nur zu einem geringen Teil mit der formalen Qualifikation erklären. Darin stehen weibliche Führungskräfte den männlichen nicht nach. Unterschiede in der Berufserfahrung bestehen zwar, sind jedoch meist altersbedingt. Jüngere Frauen sind am häufigsten in Führungspositionen, ältere Frauen eher selten. Die sehr hohen Führungspositionen sind fast ausschließlich mit Männern besetzt.

Auch der Berufswahl messen die Experten eine hohe Bedeutung zu. So werden in Berufen mit einem Frauenanteil von mindestens 70 Prozent, so genannten »Frauenberufen« Führungskräfte geringer entlohnt als in typischen »Männerberufen« Weibliche Führungskräfte in Frauenberufen erzielten 2009 im Schnitt monatlich knapp 2.800 Euro, ihre Kolleginnen in »Männerberufen« hingegen etwa 4.300 Euro. Männliche Führungskräfte in Frauenberufen verdienten rund 1.500 Euro mehr als ihre Kolleginnen in Frauenberufen und immerhin fast neun Zehntel dessen, was die männlichen Kollegen in Männerberufen bekamen. Während Männer also ähnlich hohe Einkommen in Männer- und Frauenberufen erzielen, werden Frauen in Frauenberufen deutlich geringer bezahlt. Frauen müssen also erhebliche Verdienstabschläge hinnehmen, wenn sie traditionellen Berufswegen folgen. Wählen sie hingegen Männerberufe, so erhöhen sich die Verdienstaussichten. Den Anschluss an die Männer schaffen sie aber nicht, heißt es.


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  2. Weniger Geld in »Frauenberufen«

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