Teurer Präsentismus

Wenn Mitarbeiter krank ins Büro gehen

9. März 2011, 14:03 Uhr | Elke von Rekowski

Arbeiten trotz Erkrankung ist ein Trend der modernen Arbeitswelt. Viele Beschäftigte gehen auch dann ins Büro, wenn der Arzt ihnen rät, zu Hause zu bleiben. Eine Übersichtstudie hat sich dieses Phänomen mit dem Namen »Präsentismus« genauer angeschaut.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gibt mit der Studie »Präsentismus: Ein Review zum Stand der Forschung« erstmalig einen Überblick über 285 Studien zum diesem Thema. Eine Erkenntnis: Betriebswirtschaftlich gesehen sind Präsentismuskosten mindestens ebenso so hoch wie die Kosten durch krankheitsbedingte Fehlzeiten.

Darüber hinaus zeigt sich unter anderem, dass Mitarbeiter, die trotz Erkrankung zur Arbeit gehen, ein signifikant höheres Risiko haben, ihren eigenen Gesundheitszustand als schlecht oder eher schlecht einzustufen. Zudem deutet sich an, dass sich durch Präsentismus bei einem eher schlechten Gesundheitszustand langfristig das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Zwei Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen Präsentismus und Langzeit-Arbeitsunfähigkeit hin. Doch es gibt auch Hinweise, dass sich Präsentismus positiv beispielsweise auf chronische Muskel-Skelett-Erkrankungen auswirkt.

Das Review zu Präsentismus kann kostenlos im Bereich Publikationen des Internetangebots der BAuA unter www.baua.de heruntergeladen werden.


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