Wincor Nixdorf und Sparkassen gründen IT-Firma. Der Hersteller von Bankomaten und Kassensytemen, Wincor Nixdorf, und die Sparkassen Hamburg und Bremen haben gemeinsam eine Gesellschaft gegründet, die sich auf den IT-Betrieb spezialisiert. Die neue Firma soll nicht nur die IT der beteiligten Sparkassen betreiben, sondern Kunden im Drittmarkt akquirieren.
Wincor Nixdorf, als Hersteller von Hardware für Banken und den Handel bekannt, strebt stärker in das Geschäft mit IT-Services. Das Paderborner Unternehmen hat gemeinsam mit der Hamburger Sparkasse (Haspa) und der Sparkasse Bremen ein Joint Venture gegründet: Die Wincor Nixdorf Portavis GmbH mit Sitz in Hamburg, an dem es mit 51 Prozent die Mehrheit hält. Die Sparkasse Hamburg besitzt 38 Prozent, 11 Prozent sind in der Hand der Bremer Sparkasse. Beide Institute haben weite Teile ihres IT-Betriebs an die von Wincor Nixdorf kontrollierte Gesellschaft vergeben und sorgen mit einem entsprechenden Auftragsvolumen für eine Grundauslastung. Die in die neue Gesellschaft ausgelagerten Bereiche umfassen die IT-Infrastruktur - von den Netzwerken über die IT-Arbeitsplätze bis hin zu den Telekommunikationssystemen. Wincor Nixdorf Portavis übernimmt hierbei den Betrieb der Clients, Server und SB-Systeme sowie die Vor-Ort-Services.
Das Joint Venture tritt vor allem mit der Hoffnung an, Aufträge von Kunden außerhalb der Gesellschafter an Land ziehen zu können. Die neue Firma tritt mit rund 130 Mitarbeiter an: 90 kommen von der Haspa, 30 von der Bremer Sparkasse und 10 von Wincor Nixdorf. Über eine Mindestlaufzeit von sieben Jahren rechnen die beteiligten Firmen mit einem Umsatzvolumen von 240 Millionen Euro.
Das Verschmelzen der IT- Betriebe der beiden Sparkassen unter der Führung eines IT- Dienstleisters zu einem Joint Venture, das einen Drittmarkt bedient, sei »deutschlandweit einzigartig und stellt ein neues Geschäftsmodell dar«, glaubt Wincor Nixdorf.