Indirekter Vertrieb ist flexibler
- »Wir müssen beim Server-Vertrieb mehr Gas geben«
- Indirekter Vertrieb ist flexibler
CRN: Direktvermarkter, Online- Händler und Discounter haben in den vergangenen Jahren ihren Anteil am PC-Geschäft kräftig ausgebaut. Jetzt scheint der IT-Fachhandel wieder im Kommen.
Engel: Der PC-Markt zeigt derzeit eine extrem interessante Entwicklung. Der Fachhandel ist effizienter geworden und hat seine Kostenstrukturen angepasst. Dadurch ist der Kostenvorteil von Direktvermarktern wie Dell verschwunden. Es hat sich gezeigt, dass der indirekte Vertrieb flexibler ist und schneller auf Marktschwankungen reagieren kann, als ein Konzern mit einer großen Zahl eigener Vertriebsmitarbeiter. Auch im Consumer- Bereich legen inhabergeführte Ladengeschäfte von Kooperationen stärker zu. Sicher, Aldi und Co werden auch weiterhin PCs verkaufen, aber sicher nicht mehr die hohen Zuwachsraten verzeichnen, wie in den vergangenen Jahren. Trotzdem ist auch ein Gegentrend erkennbar: PCs sind Commodity geworden. Deswegen hat der Online-Handel in Deutschland zugenommen und wird sicher noch zulegen. Da ist noch viel Potenzial drin. Aber irgendwann wird auch diese Vertriebsform stagnieren, weil sie nicht für jeden in Frage kommt.
CRN: Sind die Acer UE-Produkte in der neuen Struktur bei der Consumer- IT aufgehängt, obwohl sich der Vertrieb von UE und IT deutlich unterscheidet?
Engel: Das ist richtig. Deshalb sind LCD-TVs und Beamer zwar der Consumer Unit zugeordnet, aber vertriebsseitig abgetrennt. Hier sprechen wir auch mit völlig anderen Personen im Einkauf.
CRN: Wäre ein Produkt wie der Wohnzimmer-PC »iDea« nicht besser im UE-Handel aufgehoben als im ITKanal?
Engel: Eigentlich gehört das Produkt in den UE-Kanal, da fehlt im Moment aber noch die Vertriebskompetenz. Denn iDea ist ein erklärungsbedürftiges Produkt, das kann man nicht einfach in den Laden stellen. Deshalb ist er derzeit im IT-Fachhandel besser aufgehoben.
CRN: Wie viel tragen UE-Produkte zum Umsatz von Acer Deutschland bei?
Engel: Das ist noch ein kleiner Anteil am Deutschland-Geschäft. Wir werden aber versuchen, das UE-Geschäft stärker auszubauen, besonders den TV-Bereich. Aber der Fokus liegt klar auf IT, wir bleiben eine IT-Company.
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