Mit einem Jahresumsatz von gut 2,3 Milliarden Dollar (2007) ist HP laut IDC-Ranking vom Juli 2007 zum sechstgrößten Softwarehersteller der Welt avanciert. Durch eine große Einkaufstour über die letzten 18 Monate erzielte HPs Software Group nicht nur ein Wachstum von 100 Prozent (Vergleich viertes Quartal 2006-2007), sondern komplettierte auch ihr Portfolio an vielen Stellen. Dieses stand Ende November im Zentrum der HP-Software-Hausmesse.
Die 4000 Teilnehmer an der Software Universe hatten einiges zu verdauen. Was vor ein paar Jahren
noch HP Openview war, ist jetzt ein komplexes Softwaregebilde aus zahlreichen Komponenten, das eine
der umfassendsten IT-Managementsuiten für die "Business Technology Optimization" (BTO) darstellt.
In den Jahren 2006 und 2007 hat HP Milliardenbeträge in die Hand genommen, um sich mit Zukäufen wie
Mercury Interactive, Peregrine, SPI Dynamics, Bristol und zuletzt Opsware fehlende Puzzlesteine zu
sichern. Die hohen Umsatzsteigerungen ergeben sich somit vor allem aus den Portfolioerweiterungen
durch den Mercury-Deal (Qualitätssicherung bei der Einführung von Software), wie HP-Softwarechef
Tom Hogan einräumte. Ab 2008 soll auch der Zukauf von Opsware, für den sich HP angesichts
zahlreicher Mit-interessenten finanziell weit aus dem Fenster lehnen musste (1,6 Milliarden
Dollar), für weiteres Wachstum in ähnlicher Größenordnung sorgen.
Schlüsselprodukt soll dabei "Automated Operations 1.0" werden, wie HP ihre neue Softwaresuite
zur Automation des kompletten IT-Betriebs nennt. Hier geht es darum, eine historisch gewachsene
Schieflage im IT-Management zu korrigieren. Business-Manager mussten sich lange Zeit mit den
Vorgaben ihrer IT-Abteilung herumschlagen, die ihrerseits in der zunehmenden Komplexität von
Server-, Client-, Storage-, Netzwerk- und Applikationslandschaften geradezu erstickte. Diese
Situation erschwerte den Gewinn bringenden Einsatz der IT-Ressourcen zusehends. Gefragt sind
deshalb Managementwerkzeuge, die IT-Services inklusive Leistungsumfang und Kosten über alle
IT-Schichten hinweg konsolidiert und transparent darstellen. Die Zauberformel für den Weg dorthin
heißt "automatisiertes IT-Service-Management" (ITSM), was sich HP – wie zuvor Wettbewerber BMC und
einige Spezialanbieter – nun mit Automated Operations 1.0 auf die Fahnen geschrieben hat.
Die Suite ist Bestandteil der HP-Lösungsfamilie für Business Service Automation (BSA). Wie
erwartet kombiniert sie die von Opsware übernommenen Lösungen mit dem HP-Softwareportfolio für den
IT-Betrieb. BSA bildet zusammen mit den Lösungen für ITSM und das Business Service Management (BSM)
eine umfassende Automationslösung für den IT-Betrieb in verteilten Umgebungen: Workflows und HPs
Universal CMDB (Configuration Management Database) verknüpfen BSA, BSM und ITSM zu einer
Gesamtlösung für die IT-Betriebsautomation. Unternehmen sollen damit Betriebskosten reduzieren und
Veränderungen in der IT schneller umsetzen können. Weitere wichtige Aspekte sind die Senkung des
Ausfallrisikos für kritische IT-Lösungen und die Überwachung der Compliance (Einhaltung
gesetzlicher Anforderungen). "Wir bieten die einzige Softwaresuite, die die gesamte
IT-Wertschöpfungskette adressiert – von der Strategie über das Applikationsmanagement bis hin zum
Betrieb", so Ben Horowitz, Vice President & General Manager BTO bei HP Software. Die
Einkaufstour von HP soll mit Opsware keineswegs abgeschlossen sein. Hogan hat sich auch für die
kommenden Jahre milliardenschwere Budgets reserviert. Was er sich konkret als nächstes vorstellt,
wollte er in Barcelona allerdings nicht verraten.
HP Server Automation 7.0 (vormals Opsware Server Automation System) - automatisiert Routineaufgaben wie Serverbereitstellung, Patching und Konfigurationsmanagement von Anwendungen,
HP Network Automation 7.0 (vormals Opsware Network Automation System) - dient dem automatisierten Configuration- und Compliance-Management sowie Reporting in heterogenen Netzen,
HP Operations Orchestration 7.0 (vormals Opsware Process Automation System) - koordiniert die Automation von IT-Prozessen mittels Workflows,
HP Service Automation Visualizer 7.0 (vormals Opsware Visualization Application Manager) - liefert eine Übersicht über die IT-Komponenten und deren Abhängigkeiten voneinander,
HP Service Automation Reporter 7.0 (vormals Opsware OMDB) - ist konzeptionell eng mit der Universal CMDB verbunden und konsolidiert Daten aller Automations-Tools zu umfassenden Reports,
HP Storage Automation 1.0 - kombiniert das Application Storage Automation System 1.0 (ASAS 1.0) von Opsware mit HP Storage Essentials 6.0,
HP Live Network 7.0 (vormals Opsware Network) - ist ein Abonnementservice, über den Kunden Risikoerkennung sowie Compliance- und Best-Practice-Umsetzung automatisieren können.