Brocade hat sein Portfolio von Lastverteilern (auch Application Delivery Controller oder ADC genannt) um die Produktfamilie ADX 1000F erweitert. Die kompakten, eine HE großen Layer-4/7-Switches sind sehr flexibel: Per Software-Upgrade lassen sich vorinstallierte Prozessoren freischalten. Die Rechen-Power steigt damit von einem auf zwei oder vier Prozessoren, der Layer-7-Durchsatz entsprechend von 2 auf 4,5 oder 9 GBit/s, von Brocade als Capacity on Demand bezeichnet. Laut Hersteller ist dies der kompakteste und flexibelste Load-Balancer mit 10GbE-Ports auf dem Markt.
Den ADX 1000F gibt es in verschiedenen Konfigurationen: mit bis zu 16 GbE-Kupfer- und zwei 10GbE-XFP-Ports oder wahlweise mit acht oder 16 GbE-Glasfaser- sowie acht Kupfer- und zwei 10GbE-XFP-Ports. Dank einer Latenz von nur rund 20 Mikrosekunden eignet sich der ADC laut Brocade auch für latenzempfindliche Anwendungen wie zum Beispiel Sprache oder Video-Conferencing. Neben zusätzlichem Layer-7-Durchsatz lässt sich auch SSL-Offload als optionales Lizenz-Feature für den Offload-ASIC separat per Lizenzschlüssel freischalten.
Neben Layer-4/7-Lastverteilung, Content Switching und SSL-Offload bietet das Gerät laut Brocade auch Funktionen für die DDoS-Abwehr. Mittels spezieller ASICs könne das Gerät bis zu 15 Millionen Syn-Attacks pro Sekunde abwehren, ohne dass die übrigen ADC-Funktionen beeinträchtigt würden. Der große Bruder ADX 10000 wehre sogar bis zu 120 Millionen Syn-Attacks pro Sekunde ab.
IPv6 unterstützt der ADX 1000F laut Hersteller im Hinblick auf Routing, Management, Protokollumsetzung, Service-Umsetzung von v6 zu v4 (eine VIP für den Load-Balancer unter IPv6 mit Backend-Servern unter IPv4) und „künftig“ auch von v4 zu v6. Ein bidirektionales NAT-v4/v6-Gateway gibt es aber jetzt schon. Alle üblichen Routing-Protokolle seien IPv6-fähig umgesetzt.
Die ADX-Geräte nutzen laut Hersteller ein verteiltes Prozessorsystem mit speziellen Prozessoren für Layer-4/7-Operationen und speziellen Schnittstellenprozessoren für die Umsetzung von ACLs. Diese ACLs können, wie Brocade betont, IPv6 plus Ports abhandeln.
Über die gratis mitgelieferte Software Application Ressource Broker eigne sich das Gerät auch dazu, VMware-Umgebungen zu optimieren, um Workloads auf Hypervisoren einfacher dynamisch gestalten und parallelisieren zu können. Application Ressource Broker integriert sich dazu in VMware Vcenter, die Lastverteilungsaufgaben übernimmt weiterhin eine physische Appliance, keine virtuelle Appliance. Zudem seien die Geräte über Microsofts SCVMM konfigurierbar, dank SOAP-Schnittstelle sei auch eine Konfiguration für automatisierte Low- und High-Level-Prozesse möglich.
Die US-Listenpreise für den ADX 1000F liegen zwischen zirka 15.000 Dollar für das Ein-Prozessor-Gerät und 40.000 Dollar für die Vier-Prozessor-Maschine. Den SSL-Offload-Prozessor gibt es je nach verwendetem Basisgerät ab 4.000 Dollar Aufpreis. Weitere Informationen finden sich unter www.brocade.com.