Microsoft dominiert im Netbook-Markt - Linux fällt zurück
Linux war das beherrschende Betriebssystem der ersten Netbooks. Microsoft erkannte schnell die drohende Gefahr und konterte mit einer weiteren XP-Ausnahme. So wurde auch dieser Bereich zu einem weiteren Wintel-Markt. Doch mit den heraufziehenden AMR-basierten Netbooks könnte sich das wieder ändern.
Als Acer und Asustek ihre ersten Netbooks mit Linux auf den Markt brachten, schien das
Windows-Monopol zumindest in diesem Marktsegment kräftig zu wackeln.
Doch das änderte sich schnell. Microsoft erkannte die Gefahr und sorgte dafür, dass trotz des
Getöses um Windows Vista das vertraute Windows XP in diesem Segment quicklebendig blieb. Der Erfolg
stellte sich bald ein und inzwischen ist XP bei den Netbooks das dominierende Betriebssystem.
Laut der Marktforschungsgruppe NPD wurden in den drei Monaten von November 2008 bis Januar 2009
rund 90 Prozent aller Netbooks mit Windows XP ausgeliefert.
"Gegen die vertraute und bekannte Windows-Umgebung hat auch das sonst so besonders
Anwendungs-freundliche Ubuntu-Linux keine reale Chance", sagt Roger Kay, Analyst bei Endpoint
Technologies.
Er sieht daher die Karten erst dann neu gemischt, wenn die Netbooks mit Windows 7 auf den Markt
kommen müssen. "Windows 7 Starter für Netbooks ist nur ein Schatten von dem, was die User ansonsten
von Windows 7 gewohnt sein werden – da kommt ganz schnell Frust auf", lautet seine Prognose.
Außerdem werden sich die Netbooks mit Windows 7 verteuern, was Linux sehr helfen könnte.
Der Durchbruch würde sich jedoch erst dann einstellen, wenn ein großer Hersteller ARM-basierte
Netbooks auf den Markt bringt. Diese Chips brauchen weniger Strom und sind günstiger als alles, was
Intel bieten kann – dafür sind sie leider nicht x86-kompatibel.
Folglich gibt es auch kein Windows für die ARM-Prozessoren – wohl aber Linux. Das könnte den
Linux-ARM-Maschinen einen deutlichen Leistungs- und Preisvorteil gegenüber den gegenwärtigen
Wintel-Netbooks verschaffen.
Bei ARM ist man sich einer solchen Entwicklung bereits sehr sicher. "Wir erwarten eine neue
Netbook-Generation in der Preisklasse von unter 200 Dollar", sagt ARMs Marketing-Chef Ian Drew.
Harald Weiss/CZ