Daimler Truck: Winterdienst per E-LKW

Mit Batterien gegen Glatteis

13. Februar 2024, 7:00 Uhr | Jörg Schröper
E-Lkw von Mercedes-Benz Trucks bringt Sole auf der Autobahn im Winterdienst aus.
© Daimler Truck AG

Nicht nur RZs benötigen demnächst noch mehr Strom für ein wachsendes Aufgabenfeld. Mercedes-Benz Trucks und die Autobahn GmbH des Bundes haben Anfang Februar gemeinsam den batterieelektrischen eActros 600 im anspruchsvollen Winterdienst erprobt.

Die Autobahn GmbH setzte dafür einen Prototyp des E-LKWs auf einem Teilabschnitt der A2 zwischen Hamm und Bielefeld mit einem Sattelauflieger der Firma Epoke ein. Als präventives Mittel gegen Glatteis nutzte man eine Sole aus Wasser und Salz als umweltfreundlichere Alternative zu konventionellem Streusalz.

Der Solesprüher-Auflieger ermöglicht das Ausbringen der Sole bei Geschwindigkeiten von 80 km/h im laufenden Verkehr bis zu einer Streubreite von zwölf Metern. Angetrieben wird der Streuer über das hintere Rad des Sattelaufliegers autark vom Zugfahrzeug. Die Steuerung des Solesprühers erfolgt kabellos über eine Funkfernbedienung. Die Erprobung hat gezeigt, dass sich Einsätze bei der präventiven Soleausbringung im Winterdienst mit E-LKWs bewältigen lassen.

Der eActros 600 für den Fernverkehr feierte im vergangenen Oktober seine Weltpremiere. Der Start der Serienproduktion ist für Ende 2024 vorgesehen. Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden – daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des E-LKWs von 500 Kilometern ohne Zwischenladen, so der Hersteller. Der CO2-Fußabdruck des Fahrzeugs hängt naturgemäß stark vom Strommix ab, mit dem die Batterien geladen werden. Mit dem aktuellen europäischen Strommix erzielt der eActros 600 eine CO2-Einsparung gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Actros von rund 40 Prozent und mit vollständig erneuerbaren Energien von mehr als 80 Prozent über den gesamten Produktlebenszyklus von zehn Jahren ab der Rohstoffgewinnung.

Dies entspricht einer Einsparung von rund 370 beziehungsweise 775 Tonnen CO2. So kann der eActros 600 den aufgrund seiner Batterien ab Werk höheren CO2-Fußabdruck bereits innerhalb seines zweiten beziehungsweise ersten Betriebsjahres im Fernverkehrseinsatz ausgleichen.
 
Die Reichweite wurde unter spezifischen Testbedingungen, nach Vorkonditionierung mit einer 4x2-Sattelzugmaschine mit 40t Gesamtzuggewicht bei 20°C Außentemperatur im Fernverkehrseinsatz intern ermittelt, so der Hersteller weiter. Sie kann von den nach der Verordnung (EU) 2017/2400 ermittelten Werten abweichen. CO2 steht dabei stellvertretend für alle anfallenden Treibhausgase (CO2-Äquivalent).
 


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