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Centracon nennt praxisrelevante Aspekte für virtualisierte Desktops und Applikationen

Sieben Erfolgsfaktoren für die Virtualisierung

Die Technologie- und Managementberatung Centracon warnt davor, Virtualisierung vornehmlich als Technikthema zu betrachten. Zwar zähle zu den Vorteilen der Virtualisierung von Anwendungen die Abkopplung des Windows-Arbeitsplatzes als letztes "starres" Element der IT-Infrastruktur. Dies öffne die Tür für weitere Innovationen wie Client-Virtualisierung. Centracon-Geschäftsführer Robert Gerhards warnt aber: "Die Herausforderungen beim Aufbau einer Virtualisierungsstrategie sind sehr vielschichtig."

Autor:Redaktion connect-professional • 30.3.2009 • ca. 2:05 Min

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Laut Gerhards sind bereits im frühen Planungsstadium neben den technischen Aspekten auch
organisatorische und strategische Ebene zu berücksichtigen. Er nennt deshalb sieben
erfolgskritische Faktoren für Virtualisierungsstrategien:

1. Die Ziele konsequent aus den Business-Strategien ableiten: Die Hinwendung zur Virtualisierung
ist zunächst einmal nur eine technische Entscheidung und führt noch nicht zwangsläufig zu positiven
Effekten für die IT-Organisation und das Business. Deshalb muss anhand der übergreifenden
Unternehmens- und IT-Strategien ein Zielkatalog erarbeitet werden, der sich gleichzeitig an
zentralen Grundsätzen wie Nachhaltigkeit, Kostenregression und Service-Qualität orientiert.

2. Vor einer technischen Festlegung mögliche alternative Architekturkonzepte analysieren:
Bereits in der frühen Planungsphase bedarf es einer komplexen Betrachtung der
Architekturperspektiven, bei der gerade auch alternative Lösungsansätze einzubeziehen sind. Denn
eine zu wenig am Bedarf ausgerichtete Architekturentscheidung lässt sich später nur noch mit hohem
Aufwand korrigieren. Bei der Entwicklung von Alternativen für die Anwendungsvirtualisierung sind
neben der Technik besonders auch die möglichen Standardisierungspotenziale, Betriebsaspekte sowie
der Nutzen für das Kerngeschäft zu betrachten.

3. Sich den organisatorischen Herausforderungen stellen: Einen maximalen Nutzen der
Virtualisierung können Anwender nur realisieren, wenn eine konsequente Integration in die
Gesamtorganisation erfolgt. Deshalb sind bereits im Planungsstadium zentrale Aspekte wie die
Einbindung aller relevanten IT-Abteilungen, Auswirkung auf Prozesse und IT-Organisation sowie deren
Veränderungen, aber auch die Schnittstellen zu den Fachabteilungen und externen Dienstleistern zu
berücksichtigen.

4. Entscheidung absichern: Weil bei heutigen Infrastrukturprojekten sehr komplexe
Erfolgsparameter bestehen, ist ein Absicherung des präferierten Vorhabens durch eine
Nutzwertanalyse empfehlenswert. Tool-gestützt stellt sie in einer mehrdimensionalen Matrix
vielfältige quantifizierbare und so genannte "weiche" Kriterien vergleichbar dar. Zusätzlich
sollten Business Cases erarbeitet werden, um den wirtschaftlichen Nutzen aufzuzeigen.

5. Zu hohe Projektkomplexität vermeiden: Mit der Virtualisierung verändern sich Grundprinzipien
der Infrastruktur und der Methoden beim Client-Management. Deshalb ist es vorteilhafter, mit
überschaubaren Projekten zu beginnen. Trotzdem muss ein Überblick oder Blueprint des Ganzen
vorhanden sein, an dem sich die Anfangs- und Folgeprojekte wie ein roter Faden orientieren
müssen.

6. Quick Wins helfen der Akzeptanz: Die Virtualisierung hat grundsätzlich das Potenzial, einen
hohen wie verhältnismäßig kurzfristigen Return on Investment (ROI) zu erreichen. Diesem Anspruch
der schnellen Amortisation muss das erste Projekt unbedingt folgen, um Erfolge vorweisen zu können.
Die Erkenntnisse der Wirtschaftlichkeit können so die Dynamik der weiteren
Virtualisierungsstrategien positiv beeinflussen.

7. Tools für die Verwaltung von Virtualisierung einplanen: Sinnvoll ist ein möglichst hoher Grad
an Automation und Integration in die IT-Managementlösungen. Deshalb bedarf es nach der Umsetzung
des Virtualisierungsprojekts effizienter Werkzeuge, mit denen sich die manuellen Aufgaben
automatisieren, Kapazitätsplanungen durchführen oder die Provisionierung realisieren lassen.
Empfehlenswert ist laut Gerhards zudem die Gestaltung von Workflows oder Self-Service-Angeboten zur
Abbildung bestimmter Abläufe wie etwa Freigabe oder Beantragung virtueller Systeme oder
Anwendungen.

LANline/wg