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Politiker wollen Zusammenhang zwischen Arbeitsvisa und Entlassungen klären

US-Senator fordert: Microsoft soll vorrangig Gastarbeiter nach Hause schicken

Nach der Ankündigung von Microsoft, 5.000 Stellen zu streichen, wollen Politiker wissen, wie es um die Situation der Ausländer bei Microsoft bestellt ist.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.1.2009 • ca. 0:50 Min

US-Senator Charles Grassley hat in einem offenen Brief an Microsoft-Chef Steve Ballmer
Aufklärung über deren Massenentlassungspläne verlangt.

"Es ist unstrittig, dass Amerikaner bei einer Entlassungswelle besser gestellt sein müssen als
die mit einem Arbeitsvisum beschäftigten Ausländer", so der Senator.

"Die Einführung der H-1B-Arbeitserlaubnis war niemals dafür gedacht, dass ein Unternehmen damit
Amerikaner entlässt", heißt es an anderer Stelle des Schreibens.

Diesen Brief hätte Grassley auch an zwei Dutzend andere amerikanische Hightech-Firmen schicken
können, denn tagtäglich gibt es neue Entlassungsankündigungen. Doch bei Microsoft ist die Situation
eine besondere. Bill Gates hat in den vergangen Jahren immer wieder vom US-Kongress eine deutliche
Anhebung des Visakontingents gefordert, das derzeit auf 65.000 begrenzt ist.

Zuletzt hatte Gates vor einem Senats-Komitee im vorigen März ausgesagt, dass die
US-Hightech-Branche auf viele ausländische Fachkräfte angewiesen ist und ohne diese auf Dauer nicht
konkurrenzfähig sei.

Microsoft hat bereits ein Entwicklungslabor ins 300 Kilometer nördlich gelegene Vancouver
verlegt, da es dort einfacher ist ausländische Experten zu beschäftigen.

Gewerkschaftsvertreter sagen dagegen, dass die Hightech-Unternehmen die ausländischen Fachkräfte
nur deshalb ins Land holen, weil sie diese schlechter bezahlen können als die vergleichbaren
US-Kollegen.

Harald Weiss/CZ