Statt ständig ihre Storage-Systeme aufzurüsten, sollten Anwender lieber ein intelligentes Datenmanagement einführen. Diesen Standpunkt vertritt Wolfgang Munz, Geschäftsführer von Data Global. Sein Vorschlag: Informationen klassifizieren und diese entsprechend ihrer Bedeutung auf das passende Storage-Medium packen.
Um 58 Prozent soll laut einer Studie von IDC das Speichervolumen der weltweit installierten Massenspeicher steigen. Und damit ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Für spätestens 2015 prognostizieren die Marktforscher eine Steigerungsrate von 93 Prozent gegenüber dem Status quo.
Dabei ginge es auch durchaus bescheidener, so zumindest Wolfgang Munz, Geschäftsführer der deutschen Firma Data Global: »Dieselbe Studie hat ergeben, das rund 28 Prozent der Speicherkapazitäten in den Unternehmen ungenutzt bleiben.«
Zur Einordnung dieser Zahlen: Laut einer aktuellen Studie von IDC betrug die weltweite Menge digital gespeicherter Daten im Jahr 2009 rund 800 Milliarden Gigabyte (0,8 Zettabyte). Für 2010 prognostiziert IDC ein Volumen von 1,2 Zettabyte.
Für Wolfgang Munz ist diese Expansion in Sachen Speicherinfrastruktur allerdings kein Zeichen von Verschwendungssucht: »Wer böswillig ist, unterstellt bei diesen Zahlen den IT-Verantwortlichen einen chronischen Hang zur Vergeudung, frei nach dem Motto: 'Nehmen Sie ruhig noch eines, dann haben Sie eines mehr.‘ Allerdings bin ich davon überzeugt, dass dem nicht so ist.«
Seine These: »Die Entscheider haben vielmehr verinnerlicht, was der wichtigste Aktivposten in fast jedem Unternehmen ist: die digital gespeicherte Information. Nur welche der Myriaden von Datensätzen wichtig und welche unwichtig sind, weiß niemand.«
Und bevor man den Erfolg oder gar die Existenz der eigenen Firma aufs Spiel setze, greife man lieber in die wohlgefüllten Regale der Storage-Anbieter und rüste nach. Dass dabei die stets knappe Ressource Geld leidet und der IT-Etat mit jedem nachgerüsteten Terabyte mehr ausdünnt, nehmen die IT-Entscheider dabei zähneknirschend in Kauf.
Dabei ginge es auch anders, so der Fachmann: »Die wichtigste Voraussetzung ist das Wissen um den Wert jeder einzelnen der gespeicherten Informationen.«
Denn werden Daten analysiert und klassifiziert, steigt laut Munz nicht nur ihr Nutzwert um ein Vielfaches. Es sei dann auch in vielen Fällen einfach, den teuren Nachkauf von Primärspeichern zu vermeiden und Daten sicher, aber ihrem Wert entsprechend preisgünstig zu verwahren beziehungsweise zu löschen.
Sein Vorschlag: Aktuell genutzte Daten finden sich dann auf einem 1st-Tier-Speicher, ist ihre Präsenz nicht mehr ganz so gefragt, lassen sie sich auf preisgünstigere 2nd-Tier-Storage-Systeme auslagern. Zur Archivierung geht es dann ganz auf 3rd-Tier-Speicher. »Eine effiziente Speicherplanung ist keine Frage der Masse, sondern der Klasse«, so Munz.