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Interview

»Bei Notebooks stoßen Channel-Partner auf handfeste Marktbarrieren«

Notebooks nach Kundenwunsch selbst zusammenzubauen ist für Händler eine Alternative, die mehr Marge verspricht als nur Markengeräte durchzuschieben. Aber nur wenige Reseller nutzen diese Möglichkeit. <i>CRN</i>-Reporterin Dr. Michaela Wurm sprach mit Christian Anderka, Regional Architecture Spezialist beim Chiphersteller Intel, über den Grund für diese Zurückhaltung.

Autor:Redaktion connect-professional • 3.5.2007 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. »Bei Notebooks stoßen Channel-Partner auf handfeste Marktbarrieren«
  2. »Channel ist unser größter Einzelkunde«

CRN: Die Centrino-Einführung hat vor einigen Jahren dem Notebook-Markt einen Schub verpasst. Wie hoch sind die Erwartungen an die neue Centrino Pro-Plattform? Iiii

Anderka: Centrino war eine besondere Sache. Aber ob sich der immer wieder zitierte Centrino-Effekt auch bei einer neuen Version zeigt, ist fraglich. Deshalb würde ich von Centrino Pro nicht den gleichen Push erwarten. Die Plattform ist aber sicher für viele Kunden ein Anreiz, ein neues Notebook zu kaufen.

CRN: Werden denn zum Start am 9. Mai alle Komponenten für die neue Plattform ausreichend zur Verfügung stehen?

Anderka: Wir liefern bereits jetzt Produktionsware aus und ich rechne damit, dass zum Start alles verfügbar ist. Händler, die vorgebaut haben, können sicher zum Marktstart auch Centrino Pro-Geräte verkaufen. Wer sich natürlich erst zum Starttermin darum kümmert, wird Probleme haben.

CRN: Händler und Hersteller hoffen sicher auch auf kräftige Marketing-Unterstützung von Intel für die Einführung der neuen Plattform?

Anderka: Wir haben schon Mitte April Marketing-Kampagnen für Centrino Pro gestartet. Unsere Partner haben zudem die Möglichkeit die Intel Inside-Unterstützung beim Marktstart für Centrino Pro zu verwenden. Wir wollen gerade unseren Channel-Partnern den Umstieg auf die neue Plattform erleichtern. Deshalb werden wir auch unsere diesjährige Channel- Konferenz in München am 15. Mai nutzen, um dem Handel zum ersten Mal rund 30 Notebooks von verschiedenen Herstellern mit der neuen Plattform zu zeigen.

CRN: Notebooks haben bei den Verkaufszahlen Desktops überholt. Entwickelte Märkte, wie Deutschland, zeigen aber schon eine Tendenz zur Sättigung und werden die kommenden Jahre sicher nicht mehr so stark zulegen?

Anderka: Wir gehen davon aus, dass der Markt auch die nächsten Jahre deutlich zweistellig wächst. IDC prognostiziert bis 2011 jedes Jahr ein Wachstum von 18 Prozent.

CRN: Die Margen bei Notebooks sind inzwischen wie bei PCs nur noch hauchdünn. Bei PCs können Händler bessere Geschäfte machen, wenn sie sie auf Kundenwunsch selbst zusammenbauen. Bei Notebooks funktioniert das nicht so einfach.

Anderka: Das ist historisch bedingt, denn anders als bei PCs stößt der Channel-Partner bei Notebooks auf handfeste Marktbarrieren: Die Barebones stammen fast ausschließlich von Anbietern aus China und Taiwan. Die kann ein kleiner Händler gar nicht einzeln kaufen, sondern, wenn er überhaupt Kontakt hat, nur Containerweise aus Fernost beziehen. PC-Komponenten sind dagegen ein etabliertes Geschäft in Deutschland.