Übersättigt: Mehr »iPhone« geht nicht
Geht es Ihnen auch so? Verkrampft sich bei Ihnen inzwischen auch der Magen, wenn Sie das Wort »iPhone« schon wieder hören?
Klar, wenn Sie Mitarbeiter von Vodafone sind, ist diese Reaktion völlig normal. Sind sie hingegen ein ganz normaler Mensch, sollte sich nach den Vorstellungen der Werbestrategen der Pulsschlag ja eigentlich vor (Vor-)Freude beschleunigen.
Doch stattdessen nun dieses unangenehme, flaue Krampfgefühl. Ähnlich ergeht es den meisten Menschen beispielsweise auch beim Genuss von 400 Gramm Sahnetrüffel-Pralinés innerhalb eines Nachmittags. Auch eine Weihnachtsgans mit Kraut, Knödeln und acht Bier kann durchaus Magenverrenkungen auslösen. Doch obwohl man das »iPhone« zwar gelegentlich an den Mund heranführen, niemals jedoch in selbigem aufnehmen oder gar herunterschlucken soll, schmerzt es inzwischen! Die Erklärung? Übersättigung!
Keine noch so dumme Gazette, keine noch so verschnarchte TV-Talkshow, kein noch so versoffener Stammtisch in einer x-beliebigen Eckkneipe, wo das Wörtchen »iPhone« momentan nicht fällt. Dabei kann man dem Hersteller Apple gar keine Schuld an dieser inflationären Verbreitung geben: Die Firma hat ihr erstes Mobiltelefon mit einer einzigen Pressemitteilung angekündigt. Kein der Kopfnuss bekannter Journalist hat ein »iPhone« als Bestechungsprämie erhalten und fühlt sich nun dem kalifornischen Früchtchen verpflichtet. Alles geschieht freiwillig, alles aus eigenen Stücken.
Auch wenn die Apfelfirma bei ihrem Yuppie-Handy in Sachen Bedienkomfort Beachtenswertes geleistet hat: Das verdammte Ding wird derzeit medial so aufgebauscht, als wäre ein Ufo auf der Erde gelandet.
201 Millionen deutschsprachige Einträge findet Google zum Apfeltelefon. Auf dass Sie die Kopfnuss für einen vorweihnachtlichen Spielverderber halten mögen: Zum Thema »Hunger« werden an gleicher Stelle nur 40 Millionen Beiträge gefunden, die »Klimakatastrophe« ist nicht einmal 400.000-fach vertreten. Nun wollen wir an dieser Stelle nicht zur Teilnahme an Bibelstunden und Gebetskreisen auffordern, gleichwohl aber darauf hinweisen, wie man Magenverkrampfungen bei Übersättigung wieder loswird. Finger in den Hals – und den Rest wissen sie schon. Das Gleiche fällt uns nun auch zum Thema »iPhone« ein.