»Diese Bewertung hat mich geärgert«
Der Jülicher ERP-Hersteller Myfactory ist im <i>CRN</i>-Test der Händlerprogramme auf dem letzten Platz gelandet. Anlass genug für Marko Lorenz, Geschäftsführer für Vertrieb und Service, zu den Ergebnissen Stellung zu beziehen. Im Gespräch mit <i>CRN</i>-Redakteurin Karena Friedrich räumt er Probleme beim Support ein, zeigt bei einigen Punkten allerdings Unverständnis.
CRN: Myfactory hat sich im Vergleich zum letzten Test in wesentlichen Punkten verschlechtert und landet hinter sechs Mitbewerbern auf dem letzten Platz. Dies gilt vor allem für den technischen Support.
Lorenz: Wir hatten hier definitiv ein Ressourcenproblem. Das will ich nicht beschönigen. Wir stellen aber seit Januar massiv ein. Allein für den technischen Support wurden drei Leute geholt. Diese Maßnahmen müssen natürlich erst greifen. Aber ich bin mir sicher, dass sich dieses Problem in naher Zukunft geklärt hat. Zur direkten Unterstützung der Partner haben wir zudem einen weiteren Partnermanager und Presales-Mitarbeiter eingestellt.
CRN: Auch bei den Vertriebsschulungen erhielt Myfactory im Vergleich zu den anderen Herstellern die schlechteste Note.
Lorenz: Über diese Bewertung habe ich mich, ehrlich gesagt, geärgert. Wir bieten, auch im Vergleich mit anderen Mitbewerbern, exzellente und sogar zum Teil kostenlose Schulungen an. Wir haben im letzten Jahr hochqualifizierte, in der Branche anerkannte Trainer eingekauft. Das eigentliche Problem sehe ich ganz woanders. Die Partner nutzen unsere Angebote einfach zu wenig. Deshalb kann ich diese Beurteilung nicht nachvollziehen.
CRN: Sie bieten in Kooperation mit MMV-Leasing Projektfinanzierung an. Mit der Note 3,09 bewerten Ihre Partner die Projektfinanzierung trotzdem vergleichsweise schlecht.
Lorenz: Das ist auch eine Bewertung, die ich nicht ganz verstehe. Wir bieten diese Finanzierungsmöglichkeit an, aber nur ein ganz geringer Anteil unserer Partner nutzt sie auch. Mir waren hier bisher keine offenen Wünsche seitens der Partner bekannt.
CRN: Wollen Sie künftig alternative Finanzierungsmöglichkeiten anbieten?
Lorenz: Wir sind definitiv offen für Vorschläge. Ich kann mir durchaus ein Modell vorstellen, bei dem über die Reduzierung der Marge auch eine Finanzierung möglich wird. Aber eines ist klar: Am Ende geht es um einen Kuchen, der verteilt werden muss. Bisher haben wir unseren Partnern auf deren Wunsch eher höhere Margen als eine Projektfinanzierung geboten.
CRN: Wie gehen Sie intern mit den vergleichsweise schlechten Testergebnissen um?
Lorenz: Zunächst einmal begreife ich die Ergebnisse als wertvolles Feedback, das ich mir mit meinem Team noch genauer ansehen und diskutieren werde. Zudem möchte ich an dieser Stelle gerne an unsere Partner appellieren, die Veranstaltungen und Arbeitskreise für konstruktive Kritik zu nutzen und direkt an uns heranzutreten. Nur dann können wir auch reagieren.
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