Zum Inhalt springen
CRN-Gespräch mit Also-Geschäftsführer Michael Dressen

»Fokus-Distributor« will Milliarden-Euro-Grenze überschreiten

Also Deutschland konnte im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 22 Prozent steigern. Jetzt peilt Geschäftsführer Michael Dressen erstmals einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro an. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Logistik-Zentrum in Braunschweig ausgebaut und einige neue Lieferantenbeziehungen geknüpft – aber nicht zu viele, denn Also will ein »Fokus-Distributor« bleiben, wie Dressen im Gespräch mit <i>Computer Reseller News</i> am Rande der Hausmesse in Straubing betont.

Autor:Markus Reuter • 4.9.2007 • ca. 1:50 Min

Wenn nur die GNT-Gruppe, vor allem die Landesgesellschaft in Schweden, nicht wäre. Thomas C. Weissmann, Verwaltungsratspräsident der Also Holding AG, hätte ausreichend Grund zur Freude. Doch die Kosten der im September vergangenen Jahres einverleibten GNT-Gruppe verhageln ein positives Ergebnis. Dabei ist die Umsatzentwicklung bei Also Schweiz und der deutschen Gesellschaft durchaus vorzeigbar. Demzufolge steigerte der Konzern ohne GNT im ersten Halbjahr das Umsatzvolumen auf rund 736 Millionen Euro (1,199 Milliarden Schweizer Franken). Das sind rund 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Und der Reingewinn stieg gar um 72 Prozent auf gut sieben Millionen Euro (Vorjahr rund vier Millionen Euro).

Nun aber fressen die Kosten der GNT-Gruppe den ganzen Gewinn wieder auf, weshalb der Also- Konzern samt GNT einen Verlust von 4,5 Millionen Euro ausweisen muss.

Gut entwickelt hat sich im ersten Halbjahr Also Deutschland mit einem Umsatzplus von 22 Prozent. Und Michael Dressen, Geschäftsführer der Also Deutschland, ist optimistisch, den Wachstumskurs beibehalten zu können: »Wenn wir den Umsatz weiterhin um 20 Prozent steigern können, werden wir in diesem Jahr die Milliarden-Euro- Grenze überschreiten«, betont Dressen im Gespräch mit Computer Reseller News. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, baut der Grossist sein Logistik- Zentrum in Braunschweig aus: Im Herbst folgt der Spatenstich für einen Anbau mit 6.000 Quadratmetern, insgesamt erweitert der Vermieter das Lager um 15.000 Quadratmeter. Und auch die Anzahl der Angestellten wächst beständig: In diesem Jahr wird der Grossist insgesamt 90 neue Mitarbeiter einstellen.

Eine Vielzahl neuer Herstellerverträge wird es allerdings nicht geben: »Wir sind und bleiben ein Fokus-Distributor, über den der Handel die wichtigsten Produkte bestellen kann«, so Dressen. Derzeit verfügt Also Deutschland über 22 Distributionsverträge, Geschäftsführer Dressen rechnet langfristig mit höchstens 30 Lieferantenverträgen. Relativ neu sind die Verträge mit Asus, Logitech sowie Samsung mit Notebooks und Druckern. Im Software- Bereich sind Symantec und Adobe neu hinzugekommen. »Im Segment Netzwerke/Security verfügen wir allerdings noch nicht über das Portfolio, das wir uns wünschen«, räumt Dressen ein. Interessant sei der Hersteller VMware, mit dem Also gerade in der Schweiz einen Lieferantenvertrag aufgesetzt habe. »Damit verfolgen wir eine andere Strategie als beispielsweise die Broadliner, die auf möglichst viele Hersteller setzen«, so der Manager.

Zu den wichtigsten Kunden des Distributors zählen nach wie vor die SMB-Händler. »Hier konnten wir besonders im Medium-Bereich zulegen«, betont der Geschäftsführer. Und für die Zukunft setzt Dressen weiter auf ein organisches Wachstum: »Solange wir weiter mit dieser Geschwindigkeit zulegen, machen Zukäufe keinen Sinn.«