»Unsere Mitbewerber sind nervös«
Die Restrukturierung zahlt sich aus: Seit Mitte des vergangenen Jahres konnte Hewlett-Packard die PC-Verkäufe in Deutschland kräftig steigern. <i>CRN</i>-Reporterin Dr. Michaela Wurm sprach mit Stephan Wippermann, Geschäftsführer Personal Systems Group (PSG), über die Wachstumsfaktoren und die Aussichten für das laufende Jahr.
- »Unsere Mitbewerber sind nervös«
- Nahezu gesättigter Markt
CRN: HP verkaufte 2006 nicht nur in der EMEA-Region die meisten Computer, sondern verdrängte zur Jahresmitte auch Dell als weltweit größter Computer-Hersteller. Auch in Deutschland verbesserte sich HP und liegt jetzt mit einem Marktanteil von 12,1 Prozent auf Platz zwei, hinter Marktführer FSC. Woher kam dieser Wachstumsschub 2006?
Wippermann: Da ist eine Reihe von Effekten zusammengekommen. Das Wachstum in EMEA war 2006 nicht auf ein Land oder einen Bereich beschränkt. Es lief über alle Produktgruppen, von Peripherie über PCs bis Server und Storage, Geschäft das stark über den Kanal gesteuert wurde. Wir hatten vor einem Jahr prognostiziert, dass die Restrukturierung geschafft und HP wieder im Wachstumsbereich angekommen ist. Das hat tatsächlich ab Mai gegriffen.
CRN: In Deutschland liegen Sie bei Notebooks mit einem Marktanteil von 11,6 Prozent auf Rang drei hinter Acer und FSC. Wo konnte HP zulegen?
Wippermann: Wir konnten Marktanteile gewinnen, weil wir im Gegensatz zum Mitbewerb im oberen Preissegment relativ stabil geblieben sind und im unteren Bereich gut zulegen konnten.
CRN: Ihre Konkurrenten kritisieren, dass HP vor allem durch sehr starke Preissenkungen Marktanteile gewonnen habe.
Wippermann: Einige Mitbewerber sind nervös, weil wir die Preispunkte sehr gut gesetzt haben. Darüber hinaus haben wir einfach einen idealen Produktmix gefunden. Sie können davon ausgehen, dass das durch eine effiziente Kostenkalkulation gedeckt ist. Wir können uns kein unprofitables Geschäft leisten. Das deutsche PC-Geschäft von HP ist profitabel und wird es auch bleiben.
CRN: In der Vergangenheit hatte Hewlett-Packard mehr PCs als Notebooks vermarktet. Mittlerweile geht bei Desktops die Nachfrage stark zurück, nur noch Notebooks sorgen für ein Wachstum des PC-Markts. Hat HP auf diese Entwicklung reagiert?
Wippermann: In punkto Produktportfolio waren wir in der Vergangenheit in der Tat zu Desktop- lastig. Noch im zweiten Quartal lag das Verhältnis Notebooks zu PCs bei uns bei 40 zu 60 Prozent. Da war die Verteilung im Markt längst etwa 50 zu 50. Im vierten Quartal war unser Produktmix erstmals ausgeglichen, jeweils zur Hälfte Notebooks und Desktops. Damit sind wir viel näher am Markt. Ähnliches galt für die Positionierung der Produkte. Bis Mitte des Jahres waren wir im SOHOMarkt deutlich unterrepräsentiert, hatten nur einen einstelligen Marktanteil. Consumerund SOHO-Geschäft machen aber fast drei Viertel des deutschen Marktes aus. Durch unsere SOHO-Initiative sind wir jetzt auch in diesem Segment stärker vertreten.