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Interview

»Wir machen keine Wettrennen«

Seit Augst 2004 leitet der frühere Peacock-Geschäftsführer Ronald Bulla gemeinsam mit den Firmengründern Wilhelm und Bernd Horstmann den Nordhorner TK-Distributor Eno Telecom. Trotz des hart umkämpften Mobilfunkmarktes bewertet Bulla die Zukunftschancen des Grossisten als gut. <i>CRN</i>-Korrespondent Folker Lück sprach mit ihm über das eigene Shop-Konzept und über neue Angebote und Leistungen des Unternehmens.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.11.2006 • ca. 1:50 Min

Inhalt
  1. »Wir machen keine Wettrennen«
  2. Den Informations-Dschungel transparent machen

CRN: Der Mobilfunkmarkt gilt in Deutschland als weitgehend gesättigt. Mit welcher Positionierung wollen Sie Eno davor bewahren, dass sie künftig nicht nur noch einen langsam bis gar nicht wachsenden Markt bedienen?

Bulla: Auch in Märkten mit hohem Sättigungsgrad werden durchaus gute Geschäfte gemacht. Ziel ist es, unsere Position als verlässlicher Distributor weiter auszubauen und damit die Fachhandels-Basics Lieferfähigkeit, Liefergeschwindigkeit und Preisgestaltung weiter steigern zu können. Gleichzeitig haben wir einen hohen Anspruch an unsere Serviceleistungen. Wir unterstützen den Fachhandel in den Bereichen Finanzen, Logistik, Marketing, Shopgestaltung sowie Schulung. Darüber hinaus sehen wir im Informationstransport und der Vorbereitung von kompletten Lösungs- und Vermarktungskonzepten und -ideen einen ganz wichtigen Service. Die Innovationsfähigkeit im aktuellen Mobilfunkmarkt sowie der angrenzenden Konvergenzmärkte ist noch lange nicht am Ende. Denken Sie an die stark wachsenden mobilen Softwarelösungen oder nehmen Sie die stärkere Differenzierung der Mobilfunkhardware nach verschiedenen Zielgruppen wie Musik-, Fashionoder Businessgeräte.

CRN: Rechnen Sie mit einer Konsolidierungswelle unter den Distributoren mit zu starkem Mobilfunk- Fokus?

Bulla: Ja, wenn Sie diesen Markt auf den reinen, klassischen Mobilfunkmarkt begrenzen. Im Bereich der Mobilfunk-Lösungen sehen wir ein großes Potenzial. Die Produktivität und die Innovationsfähigkeit der einzelnen Distributoren wird darüber entscheiden, wer hier in Zukunft weiter wachsen wird.

CRN: Alle Mobilfunk-Carrier, Provider und Shop-Ketten setzen derzeit auf eine massive Shop-Expansion. Auch Eno hat zur Hausmesse ein neues Modulkonzept für die ONE-Shops vorgestellt. Beteiligen Sie sich demnach an diesem Wettrennen?

Bulla: Nein, wir machen keine Wettrennen. Wir haben unseren Fokus auf der Distribution. Als Teil unserer Serviceleistungen bieten wir mit ONE telecom den Fachhändlern die Möglichkeit, sich wirtschaftlich komplett eigenständig an einem erfolgreichen Konzept zu beteiligen und die Vorteile dieser Kooperation zu nutzen. Bei der Entwicklung war uns wichtig, dass der Händler eine Shoplösung erhält, die unterschiedlichen Zielgruppen ein Einkaufserlebnis bietet. Der Kunde sieht in einem hellen, mit reichlich TFT-Monitoren ausgestatteten Laden selbsterklärende Lösungen aus den Bereichen Mobilfunk, Festnetz, Navigation und IT. Und für unsere Partner ist dieser modulare Ladenbau trotzdem günstig.

CRN: Ebenfalls auf Ihrer Hausmesse haben Sie eine Vermarktungskooperation mit dem TV-Sender Premiere angekündigt. Wird die Vermarktung dieses Pay-TV-Abos aufgrund ständig sinkender Preise bei den Kabelnetzbetreibern (Kabel Deutschland, Unity Media) nicht zunehmend schwierig?

Bulla: Die Kooperation mit Premiere ist als langfristige Kooperation ausgelegt. Hier sind interessante Strategien in Planung, die aus einem neuen, konvergenten Mobilfunkmarkt nicht wegzudenken sind. Außerdem gibt es nicht nur Abos, sondern auch Prepaid-Angebote. Premiere selbst ist immer noch eine der besten und stärksten Marken mit einem einzigartigen Programmangebot. Es ist eines unserer Angebote an den Fachhandel, die man wahrnehmen kann.