4x2x64 = 6850
Vier der neuen Xeon-Server-CPUs Xeon MP mit 64-Bit Befehlssatz »EM64T« und Hyperthreading treiben Dells jüngsten Power-Server an.

Produkt: Poweredge 6850
Hersteller: Dell
Web: www.dell.de
Preis: 25400 Euro
(Testkonfiguration wie beschrieben)
Während Dell bei Standard-Servern mit Single- und Dual-CPUs auf ein eigenes Hardwaredesign setzt, bedient sich der Direktanbieter bei der Vier-Wege-Maschine des Standard-Designs von Intel – wie bereits bei früheren Systemen oder Itanium-Servern. Im Gegensatz zu vielen anderen im Handel verfügbaren Implementierungen dieses Intel-Barebones versieht Dell den 6850 mit einer Reihe eigener Erweiterungen. Dazu zählt vor allem der optionale Remote-Management-Controller. Dieser besteht aus einer besonderen Grafikkarte mit integriertem Netzwerk-Interface, so dass sich Grafikausgaben über das LAN darstellen lassen. Die Karte enthält zudem einen virtuellen IDE-Controller, der über das LAN externe IDE-Laufwerke mountet. Mit Hilfe Dell-eigener Software lässt sich somit das CD- oder Floppy-Laufwerk der Admin-Arbeitsstation über das LAN auf den Vier-Wege-Server einblenden, so dass diese Maschine vom entfernten CD-Laufwerk starten kann.
Für den Test in den Real-World-Labs schickt Dell eine auf den Betrieb mit dem VMWare-ESX-Server zugeschnittene Version des Rackservers. Das Testsystem enthält vier Prozessoren vom Typ Xeon MP mit 1 MByte L3-Cache, 16 GByte-DDR2-RAM und zwei 72-GByte-SCSI-Laufwerken an einem Dell-Raid-Controller mit 256 MByte Cache. Zudem integriert der Hersteller zwei PCI-e-Karten für zwei FC- und eine dritte Gigabit-Ethernet-Schnittstelle – zwei Gigabit-Ethernet-LAN-Interfaces stecken von Haus aus im Rechner.
Im ersten Test richtet Network Computing einen VMWare-ESX-Server auf dem 6850 ein. Hier funktioniert nur die jüngste Version ESX 2.5.1, frühere Varianten kommen mit der Server-Hardware nicht zurecht. Die Installation von ESX-2.5.1 verläuft völlig reibungslos. Sofort erkennt der Installationsvorgang die USB-Tastatur, alle LAN-Interfaces sowie den lokalen Raid-Controller und den FC-Host-Bus-Adapter. Binnen weniger Minuten steht der Server als virtuelle Plattform bereit und lässt sich über den Virtual-Center-Server des Labors verwalten.
Auf Grund des neuen Steppings der EM64T-Prozessoren lassen sich bestehende VMs jedoch nicht über Vmotion zur Laufzeit auf die neue Plattform verschieben, weder von Opteron-, noch von älteren Xeon-Servern. Offline verschobene virtuelle Systeme starten problemlos auf der neuen Plattform. Sogar virtuelle SMP-Systeme, die bislang auf einem der Opteron-ESX-Server arbeiteten, starten fehlerfrei auf dem EM64T-Host samt virtueller Dual-CPU-Konfiguration.
Der Poweredge 6850 hinterlässt einen guten ersten Eindruck, dank des durchdachten Designs und der kompatiblen Komponentenzusammenstellung seitens des Herstellers. In weiteren Tests muss das System nun zeigen, ob ein modernes Quad-Xeon-System unter VMWare mit den starken Leistungen eines Quad-Opteron mithalten kann. [ ast ]