Actian setzt auf Big Data und den Channel
Der Datenbankspezialist Actian will sein Datenbanksystem künftig überwiegend über Partner vertreiben.

Den Namen Ingres hat das Unternehmen, das sich heute Actian nennt, inzwischen abgelegt. Das relationale Datenbanksystem Ingres entstand in den 70er Jahren als Hochschulprojekt in den USA, fiel im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Oracle zurück, überlebte jedoch im Open-Source-Biotop. Heute sieht das Management die Zukunft des Unternehmens, das weltweit rund 200 und in Deutschland etwa 25 Mitarbeiter beschäftigt, bei einem anderen Datenbanksystem, das auf einem spaltenorientierten Ansatz beruht und mit On-Chip- und In-Memory-Technologie arbeitet. Dieses System heißt Vectorwise, geht auf ein niederländisches Forschungsprojekt zurück, das vor rund zehn Jahren begann, und ist seit 2010 als kommerzielles Produkt verfügbar.Actian positioniert Vectorwise für analytische Anwendungen mit großen Datenmengen (»Big Data«). Die Software kann in Lizenz erworben oder per Subskription bezahlt werden. Cloud-basierte Nutzung ist auf der Basis des Angebots der Firma Rackspace möglich, Appliances gibt es mit Hardware von Lenovo. Das Preis-Performance-Verhältnis ist laut Actian im Bereich zwischen einem und 50 Terabyte besonders günstig. Bei kleineren Volumina haben traditionelle Datenbanksysteme wie Ingres oder Oracle die Nase vorn, bei größeren Appliances von Oracle (Exadata), HP (Vertica), IBM (Netezza) und Teradata.
Bislang wickelt Actian seine Vectorwise-Deals überwiegend direkt ab, im DACH-Raum gibt es sechs Kunden. Nun möchte das Unternehmen den Channel-Vertrieb ausbauen. »Unser Ziel ist es, 70 Prozent des Umsatzes über Partner zu erzielen«, sagt Marcus Menzel, der seit September die Geschäfte von Actian in Deutschland führt. Actian sucht Referral-Partner, Reseller, SIs, ISVs und OEMs. Es gibt drei Partnerstufen mit Unterschieden bei Rabatten und Intensität der Zusammenarbeit: Silber, Gold und Platinum.