Aktionäre segnen Fusion von Alcatel und Lucent ab
Gestern stimmten die Aktionäre der Netzwerkausrüster Alcatel und Lucent der Fusion beider Firmen zu. Die Übernahme von Lucent kostet den französischen Konzern etwa 10,9 Milliarden Dollar.

Erhielten von den Aktionären die Zustimmung für die Verschmelzung der beiden Firmen: Alcatel-Chef Serge Tchuruk und Lucents Chairman und CEO Patricia Russo
Obwohl im Vorfeld nur wenige Anteilseigner gegen die Verschmelzung beider Unternehmen opponierten, zeigte sich Alcatels Chief Executive Officer Serge Tchuruk erleichtert: »Ich hoch erfreut darüber, dass die Aktionäre von Alcatel diesen Schritt gebilligt haben.«
Durch den Kauf von Lucent Technologies verbessert Alcatel vor allem seine Position im Bereich Ausrüstung für Mobilfunknetze. Auf diesem Gebiet zählt Lucent zu den etablierten Anbietern. Das gilt allerdings speziell für Mobilfunktechniken, die auf dem nordamerikanischen und asiatischen Markt Verwendung finden, speziell CDMA 2000 1 x EV (Code Division Multiple Access 1 x Evolution).
Weniger stark ist Lucent bei UMTS (Universal Mobile Telecommunications System). Deshalb wird Alcatel quasi zur Abrundung der französische Konzern die UMTS-Sparte von Nortel Networks übernehmen. Der Kaufpreis beträgt rund 320 Millionen Dollar. Dieser Deal macht für Alcatel Sinn, weil er der Firma einen besseren Zugang zum amerikanischen Mobilfunkmarkt verschafft.
Hinzu kommt, dass im Markt für Telekommunikations- und Mobilfunkausrüstung die Zeichen generell auf Fusion und Kooperation stehen. Mit Nokia Siemens Networks wird ab kommenden Jahr ein neuer »Riese« in diesem Bereich aktiv. Motorola wiederum setzt auf Zusammenarbeit: Die US-Firma richtet zusammen mit dem größten chinesischen Netzausrüster Huawei ein Forschungslabor ein. Dort wollen Firmen neue Mobilfunktechniken und -produkte entwickeln.
Keine aktuellen Übernahmepläne sind dagegen von Ericsson bekannt, dem derzeitigen Marktführer bei Mobilfunkausrüstung. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte Ericsson einen Umsatz von umgerechnet 20,7 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 3,3 Milliarden Dollar.
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