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IT-Firmen

Alcatel-Lucent will 1,5 Milliarden Dollar Schadenersatz von Microsoft

Ein amerikanisches Gericht hat Microsoft dazu verurteilt, mehr als 1,5 Milliarden Dollar an Alcatel-Lucent zu zahlen. Die Begründung: Der Software-Hersteller habe Patentrechte von Alcatel verletzt.

Autor:Bernd Reder • 11.9.2007 • ca. 1:00 Min


Erfunden hat die Technik das Fraunhofer-Institut, doch Alcatel-Lucent will jetzt Lizenzgebühren für MP3.

Allerdings geht es bei dem Streit nicht etwa um Netzwerk- oder Messaging-Techniken, sondern – man höre und staune – um das Abspielen von MP3-Musikdateien.

Alcatel-Lucent behauptet, Microsoft nutze in seinem »Windows Media Player« widerrechtlich Verfahren, an denen der französische Konzern die Rechte halte.

Ein Richter in San Diego (Kalifornien) schloss sich dieser Auffassung an. Nun soll Microsoft an Alcatel-Lucent 1,52 Milliarden Dollar zahlen. Für den Telekommunikationskonzern, der im vierten Quartal keine guten Wirtschaftsdaten vorlegte, wäre das ein höchst willkommener »warmer Regen«.

Microsoft wiederum argumentiert, das Unternehmen habe bereits an den Erfinder von MP3, die Fraunhofer-Gesellschaft für Integrierte Schaltungen (IIS), rund 16 Millionen Dollar Lizenzgebühren bezahlt. Damit habe man sich das Recht gesichert, Abspielfunktionen für MP3-Dateien in die eigenen Produkte zu integrieren.

Auch Firmen wie Apple oder Real Networks haben dies getan. Sollte das Urteil bestätigt werden, müssen auch sie damit rechnen, nochmals von Alcatel-Lucent zur Kasse gebeten zu werden.

Anwälte von Microsoft teilten inzwischen mit, die Firma werde in die Berufung gehen, falls der Richter sein Urteil nicht revidiert.

Die Auseinandersetzung um MP3 zwischen Microsoft und Alcatel begann im Jahr 2003. Allerdings ist das nicht der einzige Streitpunkt zwischen beiden.

Alcatel will von Microsoft zusätzlich Geld eintreiben. Angeblich setzt die US-Firma auch in ihrer Spielkonsole »Xbox 360« eine Video-Dekodierungstechnik ein, die geistiges Eigentum von Alcatel ist.

www.alcatel.com

www.microsoft.com

Das Fraunhofer-Institut und die Entwicklung von MP3