Amazon setzt zum Sprung auf Ebay an
Während sich Ebay derzeit mit hektischen Reformen, Personalentlassungen und schwachen Geschäftszahlen in der Krise befindet, nutzt der Rivale Amazon die Gunst der Stunde: Das Unternehmen konnte im vergangenen Quartal deutlich zulegen und rechnet trotz der rückläufigen Konjunktur mit einem soliden Jahresendgeschäft.

- Amazon setzt zum Sprung auf Ebay an
- Schrittweiser Ausbau des Kerngeschäft zeigt Wirkung
Die Geschäftszahlen des Etailers Amazon für das dritte Quartal 2008 waren mit besonderer Spannung erwartet worden. Der Rivale Ebay hatte vor einigen Tagen ein schwaches Quartalsergebnis vorgelegt und angesichts der weltweiten Finanzkrise für das Jahresendgeschäft sogar einen Umsatzrückgang prognostiziert (CRN berichtete ). Für Amazon bietet sich derzeit somit die Gelegenheit, zum entscheidenden Sprung auf Ebay anzusetzen.
Und tatsächlich: Der Etailer nutzt die Gunst der Stunde. In den Monaten Juli bis August kletterten die Umsätze von Amazon im Vergleich zum Vorjahresquartal um 31 Prozent auf 4,26 Milliarden Dollar. Beim Nettogewinn gab es mit 118 Millionen Dollar – ein Plus von 48 Prozent – sogar eine noch deutlichere Steigerung. Das Geschäft des Etailers steht dabei auf soliden Beinen: So gab es beim Verkauf von Elektroartikeln und sonstigen Nicht-Medienprodukten einen Umsatzzuwachs von 52 Prozent und stieg der Anteil der internationalen Verkäufe in Vergleich zum US-Geschäft um einen weiteren Prozentpunkt auf 46 Prozent.
Trotz der weltweiten Finanzkrise blickt Amazon im Vergleich zum Marktumfeld recht optimistisch auf das bevorstehende Jahresendgeschäft: Das Unternehmen erwartet für das vierte Quartal 2008 eine Umsatzsteigerung von zwischen sechs und 23 Prozent. Lediglich beim Quartalsergebnis gibt Amazon eine breite Spanne von zwischen 145 Millionen Dollar und 305 Millionen Dollar an und würde damit zwischen einem Gewinnrückgang von 46 Prozent und einem Wachstum von 13 Prozent zu landen kommen. Die Geschäftserwartungen für das Gesamtjahr 2008 wurden leicht gesenkt.