AMD erhält Freigabe für »Foundry Company«
Der Chiphersteller AMD hat eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Auslagerung seiner Produktion genommen. Die US-Regierung hat dem Unternehmen die Freigabe zur Gründung der »Foundry Company« erteilt.
Durch die Auslagerung der Chipproduktion erhofft sich AMD eine bessere Auslastung seiner Fertigungsstätten. »The Foundry Company « ist ein Gemeinschaftsunternehmen von AMD und ATIC (Advanced Technology Investment Company of Abu Dhabi), an dem AMD 34,2 Prozent der Anteile und 50 Prozent der Stimmrechte hält. Nach der Freigabe durch die amerikanische Regierung, die keine nationalen Sicherheitsbedenken durch das Joint Venture verletzt sieht, fehlt nun eigentlich nur noch die Zustimmung der AMDAktionäre. Es könnte jedoch sein, dass Branchenprimus Intel AMD noch einen Strich durch die Rechnung macht, da zwischen den beiden Chipherstellern wechselseitige Lizenzabkommen bestehen, die durch das neue Firmenkonstrukt eventuell verletzt werden. »The Foundry Company« befindet sich zwar zu über 30 Prozent im Besitz von AMD, aber der Partner Advanced Technology Investment Company of Abu Dhabi hält mehr als 50 Prozent der Anteile. Intel prüft deshalb derzeit, ob die Transaktion mit den geltenden Lizenzen in Einklang steht. Eine Aufkündigung des gegenseitigen Lizenzabkommens würde für beide Chiphersteller schwerwiegende Folgen haben. AMD besitzt durch das Abkommen die Nutzungsrechte an Intels x86-Prozessortechnologie, während Intel die von AMD entwickelte 64-Bit-Technik einsetzt. AMD-Sprecher Michael Schmid ist sich jedoch sicher, dass es mit Intel keine Probleme wegen der Auslagerung der Produktion geben wird: »Die Gründung von The Foundry Company ist vorher sorgfältig geprüft worden und steht im Einklang mit sämtlichen wechselseitigen Lizenzabkommen«, so Schmid gegenüber Computer Reseller News.
Neo-CPU für Nettops
Unter strategischen Gesichtspunkten macht die Neuausrichtung von AMD zwar Sinn, doch die lange Durststrecke bei dem Erzrivalen von Intel, der zuletzt umseine Existenz bangen musste, ist noch nicht vorbei. Durch die Übernahme des Grafikherstellers ATI im Oktober 2006 hat sich AMD ein massives Liquiditätsproblem eingehandelt. Nur durch den überraschenden Einstieg der Ölscheichs konnte die wirtschaftliche Katastrophe gerade noch in letzter Sekunde abgewendet werden. Zudem wird der Chiphersteller 20 Millionen Dollar in Verbindung mit seinem Engagement beim US-Speicherspezialisten Spansion abschreiben und weitere 100 Stellen abbauen müssen. Zur Erschließung des Marktes für »ultradünne Notebooks« und, um gegenüber Intel wieder Boden auf dem boomenden Net- und Notebook- Markt gutzumachen, hat AMD zum neuen Jahr eine Reihe neuer Chipsätze für Nettops, Allin- One-PCs und ultradünne Laptops vorgestellt. Der »Neo MV-40« wird bereits von HP verwendet und soll die Lücke zwischen günstigen Netbooks und teureren Subnotebooks schließen. HP verbaut die Neo-Plattform bereits beim Modell »HP Mini 2140«. Der Konkurrent zum Atom-Prozessor von Intel taktet ebenfalls mit 1,6 Gigahertz. Weitere OEMs sollen folgen.
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