AMD: Massiver Chipengpass bei AM2-CPUs
Sockel-AM2-CPUs sind für den Channel schon seit Monaten nicht verfügbar. Viele Systembuilder glauben, dass große OEMs wie Dell von AMD bevorzugt behandelt werden.
AMD ist derzeit nicht in der Lage, sowohl die großen OEMs als auch die kleineren Systembuilder ausreichend mit Chips zu versorgen. Gegenüber Computer Reseller Newsbeklagt Björn Siewert, Geschäftsführer vom Komponentendistributor Siewert & Kau, dass AM2-Chips über die Distribution schon seit Oktober nicht mehr zu bekommen sind. Systembilder in den USA sprechen sogar vom schlimmsten Engpass seit 15 Jahren, wie unsere amerikanischen Kollegen von Computer Reseller News berichtet. Zahlreiche Systembuilder meinen, dass der Lieferengpass für den Channel vor allem durch eine bevorzugte Behandlung des OEMs Dell bedingt sei: »Es ist ein Fiasko. Es gibt keine Produkte für den Channel. Alles geht zu Dell«, klagt Glen Coffield, Geschäftsführer beim Systembuilder Cheap Guys in Orlando.
Bisher galt AMD unter Systembuildern eigentlich als zuverlässiger Partner. Während AMD früher bekannt dafür war, auch seine kleineren Partner nicht zu vernachlässigen und Intel eher für größere Kunden zuständig war, relativieren sich jetzt die Unterschiede zwischen den beiden Chipherstellern. Um weitere Marktanteile zu gewinnen, muss AMD die Versorgung strategisch wichtiger Partner wie Dell sicherstellen. Wann der Chiphersteller die angespannte Lage wieder in den Griff bekommt, bleibt unklar. Erzrivale Intel nutzt indes die Situation und verspricht eine erhöhte Verfügbarkeit an Core-2-Duo-Prozessoren für die Distribution.
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