Applikationsorientierte Netzwerke
Applikationsorientierte Netzwerke Netzwerke sind längst mehr als Transportröhren für Datenpakete. Das ist unbestritten. Strittig ist allerdings, wie eng Applikationen mit den Netzwerkfunktionen und Netzwerkkomponenten verzahnt werden können beziehungsweise sollen.

- Applikationsorientierte Netzwerke
- Eher lockere Kopplungen
- Direkte Schnittstellen versus Webservices
- Direkte Verbindung zum Switch-Interieur
- Blick aus der Geschäftssicht
Wenn für ein SAP-Projekt locker 1,5 Millionen Euro bereitgestellt werden, für die Beschleunigung selbiger Anwendung dann 50000 Euro schon zu viel sind, kommen viele Netzwerk-Hersteller ins Sinnieren und denken spätestens dann über Layer 4 hinaus. Offenbar liegt das meiste Geld in den Applikationsprojekten und bei der Server-Abteilung. Da lohnt es auf jeden Fall, die Netzwerkkomponenten zu »Application Delivery Controllers«, wie Gartner-Analysten das nennen, umzufrisieren. Zumal die technische Entwicklung durchaus in diese Richtung zeigt. Bandbreitenmanagement und Sicherheitsfunktionen sind heute oft bereits integrale Bestandteile der Netzwerkinfrastruktur, vielfach auch XML-Gateways zur Anbindung von Webapplikationen. Ein Hersteller wie Radware ist denn auch schon einige Jahre im Bereich intelligenter integrierter Switche, die alle Applikationen von Layer 4 bis 7 überwachen, unterwegs. Das Produkt AppDirector kontrolliert beispielsweise die Lastverteilung, der Switch AppXcel ist für die SSL-Komprimierung der Mails zuständig und LinkProof ist der Lastverteiler im Provider-Maßstab. Ein Vorzeigekunde von Radware ist der Lichttechnik-Gigant Osram, der sein gesamtes weltweites Netzwerk mit intelligenten Radware-Switchen ausgestattet hat. Beispielsweise werden die SAP-Lösungen von Osram in Europa zentral verwaltet, die weltweit installierten Radware-Switche sorgen dann dafür, dass die Anwendungen auch in Asien und Amerika permanent und leistungsstark verfügbar sind. Quasi von selbst kommt da die Frage auf, inwieweit nicht nur Lastverteilung und SSL-Komprimierung, sondern prinzipiell alle möglichen Anwendungen, also beispielsweise die Verarbeitung von SAP-Standardfunktionen, direkt in einen Switch integriert werden können oder sollen. Nichts weniger als das propagieren ja Switch-Hersteller wie Cisco (Application Oriented Networking, AON), 3Com (Open Services Network, OSN), Extreme Networks (Extreme XOS) oder Juniper (APIs für JunOS).